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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Vorteil.
    Nach kurzem Nachdenken konzentrierte sich Stephanos wieder auf das Nächstliegende. »Also gut, Angels. Jetzt sag ich euch, was wir gleich tun werden …«

20
    »Nein!«, erklärte Milla unnachgiebig. »Das werde ich nicht tun!«
    Major Brinks tauschte einen ironischen Blick mit Lieute­nant Savoy aus. »Sie waren doch diejenige, die unbedingt mit auf den Planeten kommen wollte. Und nur auf diesem Weg werden Sie dort hingelangen.«
    »Das ist doch Wahnsinn!«, versuchte sie ihm völlig vernünftig klarzumachen – jedenfalls kam es ihr so vor. Objektiv betrachtet klang es eher so, als wäre sie in Panik geraten, aber Savoy war höflich genug, es ihr nicht unter die Nase zu reiben.
    Er zuckte nur die Achseln. »Willkommen beim Militär. Glauben Sie denn, irgendeine Organisation mit einem Quäntchen geistiger Gesundheit würde sich ›Es ist kein Job, es ist ein Abenteuer!‹ als Leitspruch aussuchen?«
    »Aber … Aber …«, stammelte Milla.
    »Hören Sie«, sagte Brinks in so beruhigendem Ton wie möglich, »ich werde auf dem Weg nach unten die ganze Zeit bei Ihnen sein. Sie werden also überhaupt nicht in Gefahr geraten – zumindest bis wir auf dem Boden ankommen.«
    Milla wandte sich, etwas unbeholfen durch ihren Panzer, von Savoy ab. Brinks konnte an ihrer Haltung sehen, wie schockiert sie war. »Nur bis dahin?«
    Savoy zuckte erneut die Achseln, was im Panzeranzug seltsam wirkte. »Mit dem Krieg ist es so eine Sache: Da gibt es keine Sicherheitsgarantien.«
    Schließlich gab Milla klein bei. »Also gut … Was muss ich tun?«
    »Was immer Sie tun werden, tun Sie’s schnell!«, knurrte Samuels über die Sprechanlage. »Inzwischen haben sich drei weitere unbekannte Gäste unserer Party angeschlossen, und die wirken ziemlich geladen!«
    Savoy zerrte Milla so herum, dass sie vor Brinks stand, damit dieser ihren Anzug durch die im Panzer integrierten Sicherheits-Clips mit dem eigenen verbinden konnte. Danach schwebte Savoy mit dem Major und Milla im Schlepptau zum hinteren Teil des Shuttles hinüber, wo sie von der Wand abprallten, da genau in diesem Moment Jennifer Samuels den Steuerknüppel scharf herumwarf, um einer Feuergarbe auszuweichen.
    »Grünes Licht!«, verkündete Samuels über die Sprechanlage. »Wir sind so weit! Sie haben ein Zeitfenster von dreißig Sekunden! Los, los, los!«
    »Aber ich bin noch nicht so weit!«, schrie Milla, als sie zur offenen Luftschleuse geschoben wurde.
    »Zu spät.« Savoy grinste und warf Brinks zusammen mit Milla aus dem kreisenden Shuttle. Zehn Sekunden lang sah er zu, wie sein Boss und die »Dame aus dem All« davonschwebten. Wie viele Soldaten konnten wohl von sich behaupten, dass sie ihren vorgesetzten Offizier aus einer Luftschleuse geworfen hatten und vermutlich ohne Strafe davonkommen würden?
    An manchen Tagen liebe ich meinen Job. Erneut grinste Savoy breit, während er die Geschwindigkeit des Shuttles und das verbleibende Zeitfenster, symbolisiert durch das grüne Lämpchen, überprüfte. Alles in Ordnung: Ihm blieben noch fünf Sekunden, also hielt er sich noch kurz an der Luke fest und warf sich gleich darauf seinem Boss hinterher.
    Eine Fallschirmöffnung in niedriger planetärer Umlaufbahn (kurz FINU ) hat nur wenig Ähnlichkeit mit dem klassischen Fallschirmspringen. In der ersten Sekunde ähnelt ein solcher Sprung eher Schwimmbewegungen. Oder solchen Träumen, in denen man sich verzweifelt zu bewegen versucht, aber einfach nicht von der Stelle kommt. Und dann, wenn man die Umlaufbahn verlassen hat und auf den Planeten zustürzt, ist die plötzliche Beschleunigung zweifellos ein Angst einflößendes Erlebnis. Es kommt einem so vor, als würde einem der Magen ins Rückgrat getrieben, und man kann nur Mitleid mit jedem empfinden, der vor seinem ersten Sprung noch etwas gegessen hat.
    Zum Glück hatte Milla während der Vorbereitungen auf den Eintritt in die planetare Atmosphäre keinen Appetit verspürt. Ihr machte allein der vor ihren Augen herumwirbelnde Planet zu schaffen, der näher und näher auf sie zurückte. Aber sich in einem versiegelten Helm zu übergeben, würde einige Probleme nach sich ziehen, erst recht, da sie den Helm erst sechzig Höhenmeilen tiefer, bei der Landung, würde absetzen können.
    Brinks’ fester Griff hinderte Milla daran, allzu heftig gegen die beide nach unten ziehende Gravitation des Planeten anzukämpfen. Allerdings war Brinks so sehr mit Milla beschäftigt, dass ihm kaum Zeit blieb, den gemeinsamen Abstieg

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