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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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mit Spezialeinheiten auftraten – insbesondere, wenn man es dabei nicht mit einem eingespielten Team, sondern eher mit einem ausgesuchten Haufen von Einzelkämpfern zu tun hatte –, bestand darin, dass diese Leute sich, vielleicht zu Recht, allen anderen über­legen fühlten.
    Außerdem waren sie selbstverständlich alle verrückt.
    Mit Ausnahme von ihm natürlich.
    Lieutenant Erin Mackay lauschte den Gesprächen der anderen Teams, die über Funk zu ihm drangen, und ließ sie im Hintergrund weiterlaufen, während er sich zusammen mit zwei Kameraden auf den Weg zu den gefallenen Drasins machte. Die Straßen waren leer, aber die Sensoren seines Panzeranzugs konnten in den Fenstern gelegentlich eine Bewegung ausmachen, wenn sich die Menschen in den Gebäuden die katastrophalen Zerstörungen ansahen, die so plötzlich über ihr Viertel hereingebrochen waren. Bei diesem Gebiet handelte es sich offensichtlich um eine Vorstadt, denn die Gebäude hier waren im Unterschied zu den monströsen Bauten, die in Mackays Rücken zum Himmel aufragten, selten mehr als zwanzig Stockwerke hoch.
    Corporal Deacon lief quer durch die Gefechtszone, während Mackay ihm Deckung gab. Er kniete bereits bei dem Drasin-Soldaten, den sie erschossen hatten.
    »Sind … Sind Sie auch sicher, dass Sie das Richtige tun?«, fragte ihn die Frau neben ihm, die eine Ortspolizistin oder eine Angehörige der Miliz sein mochte, eindeutig beunruhigt.
    Corporal Deacon sah zu ihr hinüber, tauschte einen Blick mit Mackay aus und zuckte wegen des Panzeranzugs auffällig die Achseln. Die stark übertriebene Körpersprache gewöhnte man sich unweigerlich an, wenn man, wie die Soldaten des Sturmtrupps, in einem dicken Körperpanzer steckte.
    »Ich will ihn mir nur mal ansehen«, erwiderte Mackay.
    Sergeant Steward, der bei ihm gestanden hatte, kniete sich hin und fuhr mit dem behandschuhten Finger durch das Blut des Toten, zog die Hand aber sofort wieder zurück und wischte sich die Flüssigkeit, die daran klebte, an Schotter ab. »Diese Drecksau!«
    »Was ist los, Sarge?« Deacon wirbelte herum und zückte die Waffe.
    »Dieses verdammte Dreckzeug hat sofort meinen Panzer verätzt!«, knurrte Steward und musterte seinen Finger. »So ein Mist!«
    Deacon ließ das Gewehr sinken. »Ohne Scheiß?«
    »Ohne Scheiß.«
    »Meine Güte …«, sagte der Jüngere fast ehrfürchtig. »Haben diese Monster tatsächlich Säure statt Blut in den Adern? Cool!«
    »Halt die Klappe!«, knurrte Steward so wütend, dass Deacon einen Schritt zurückwich.
    »Das ist keine Säure«, murmelte Erin Mackay und musterte die Analyse der Substanz auf seinem Schirm. »Das ist nur irgendeine überhitzte chemische Verbindung. Sie hat nur ein paar der Wärme absorbierenden Schichten deines Anzugs verätzt, die vom Sprung noch übrig waren, Sarge.«
    »Aha.« Deacon klang enttäuscht.
    »Deacon, du musst deinen faulen Arsch hin und wieder mal aus dem Fernsehraum bewegen und aufhören, diesen Science-Fiction-Scheiß zu glotzen«, warf ihm Steward an den Kopf. »Das Zeug weicht dein Gehirn auf – ich meine das, was davon noch übrig ist.«
    Da Deacon darauf keine Antwort einfiel, jedenfalls sagte er nichts, verdrehte Mackay nur die Augen. »Diese Kreaturen haben anstelle von Blut so was wie flüssiges Gestein in den Adern«, bemerkte er. »Würdet ihr zwei das Herumzanken bitte vertagen, bis wir zurück auf der Odyssey sind?«
    »Flüssiges Gestein …« Das interessierte Deacon offenbar wieder, denn er kniete sich hin, musterte den Leichnam und klickte sich auf seinem Schirm langsam durch mehrere vom Computer vergrößerte Abbildungen. »Nie im Leben …«
    Steward und Mackay warteten geduldig darauf, dass er erklärte, was er damit meinte, doch Deacon pfiff nur leise durch die Zähne und wiederholte: »Nie im Leben, verdammt noch mal …«
    »Deac!«, raunzte Steward ihn schließlich an.
    »Hä?« Deacon fuhr herum. »Ja, Sarge?«
    »Was zum Teufel brabbelst du da?«
    »Wie? Oh, Entschuldigung, Sarge.« Der Soldat schnippte ein paar Mal mit den Fingern und schickte die Abbildungen seinen Kameraden auf die Blickfeldanzeige. »Ich glaube, deren Körperchemie basiert auf Silizium. Aber was es auch sein mag: Es ist wirklich sehr hitzebeständig …« Er sah kurz zu dem abkühlenden Leichnam hinüber und wandte den Blick danach wieder seinen Kameraden zu. »Das sind zweifellos widerliche kleine Biester, aber vielleicht nützt uns diese Analyse was.«
    »In welcher Hinsicht?«, fragte Steward

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