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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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weit, dass sie diesem oder jenem Mitglied ihres Haufens Steine brachten und sich gegenseitig damit fütterten.
    »Oh Mann, das ist ja wirklich abartig«, murmelte er, schallisoliert durch seinen Helm. »Sind die hier etwa mit ihrem Nestbau beschäftigt? Computer, die Szene sofort aufzeichnen und an die Forschungslabors der Odyssey übermitteln, am besten an die Abteilung für fremdartige Lebensformen.«
    Diese Monster fraßen tatsächlich Felsbrocken, nahmen sie zumindest in sich auf. Ob sie ihnen Nährstoffe lieferten, wusste er nicht, aber irgendeinen Grund musste es ja wohl haben.
    Zentimeter für Zentimeter bewegte sich Savoy vorwärts, um besser sehen zu können, blieb jedoch abrupt stehen, als sich eines der Monster plötzlich umwandte und ihn direkt anstarrte.
    Obwohl er keinen Lärm gemacht hatte, war seine Anwesenheit offensichtlich bemerkt worden, denn gleich darauf drehten sich auch alle anderen zu ihm um. Was er fast noch schlimmer fand, war, dass sie es ohne jede Verständigung untereinander taten.
    »Oh Scheiße«, flüsterte er und zog sich hastig zurück. Doch der Damm war gebrochen, und der plötzliche Ansturm der Drasins ähnelte einer Flutwelle, während er um sein Leben rannte.
    »Scheiße«, brüllte er. »Mehn, Burke! Ich komme zu euch, die sitzen mir auf den Fersen!«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern stürmte mit aller Geschwindigkeit, die sein Panzeranzug hergab – und die war beträchtlich – durch den ansteigenden Tunnel. ­Jeder Schritt ähnelte einem Sprung, der ihn in die Höhe katapultierte, sodass er ein Dutzend Meter durch die Luft segelte. Sobald er wieder auf dem Boden landete, stieß er sich erneut ab und wurde immer schneller. Selbst als das Ende des Tunnels in Sicht kam, bremste er nicht ab, da ihm seine Sensoren ein Panoramabild des Schreckens lieferten. Noch im Sprung griff er verzweifelt nach dem Sicherungsseil des zurückgelassenen Fallschirms und gab den Befehl ein, ihn hochzuziehen.
    Sofort straffte sich das Seil, und die CM-Felder des Schirms reduzierten Savoys Gewicht fast auf null. Zugleich heulten die Schubdüsen des Schirms auf, und er wurde abrupt nach oben gezerrt. Während er am Ende des Seils schwang, schlug er gegen die Wand und prallte wie eine Billardkugel davon ab, behielt das Seil aber fest im Griff und stellte den Schirm auf maximale Aufstiegsgeschwindigkeit ein.
    »Ich komm jetzt raus!«, brüllte er, während der Schirm aus dem Tunneleingang sauste und so heftig gegen die Decke der Landefähre krachte, dass Funken sprühten und Bruchstücke der Decke durch die Gegend flogen. Schließlich aktivierten sich die seitlichen Schubdüsen und zerrten Savoy plötzlich nach rechts.
    Trotzdem wirkte kaum etwas seiner Aufwärtsbewegung entgegen, sodass er erneut gegen die Decke eines weiteren Schotts prallte. Danach riss es ihn zur anderen Wand hin­über, von der abermals abprallte. Endlich blieb er neben einem verschmorten Maschinenteil liegen.
    Mehn und Burke hatten keine Zeit, seinen ziemlich turbulenten Flug zu beobachten, denn sie behielten den Tunnel im Auge. Dort krabbelte die entsetzliche Drasin-Horde so geschickt die Wände entlang oder hinauf, als stellten die glatten, steil ansteigenden Oberflächen nicht das geringste Problem für sie dar.
    »TB!«, brüllte Mehn, drehte einen Zylinder herum und warf ihn mitten in den Haufen.
    »TB!«, schrie auch Burke und tat es ihm nach.
    Beide wandten sich gleich darauf um, rannten vom Tunneleingang weg, schnappten sich unterwegs Savoy, der immer noch auf dem Boden lag, und hechteten zu dem Riss in der Schiffshülle hinüber, durch den sie ins Innere gedrungen waren.
    Das Dröhnen in ihrem Rücken verriet ihnen, dass die thermobaren Handgranaten soeben explodiert waren. Als die Druckwellen durch den Tunnel rollten und jede Schockwelle, genau wie beabsichtigt, die folgende verstärkte, bebte das ganze Landefahrzeug.
    Aus dem Tunnel schoss ein Gemisch aus Flammen und Gas und schlängelte sich wie ein Lebewesen an den Schotts entlang, denn genau wie die drei Soldaten suchte es einen Weg nach draußen. Die Druckwelle erwischte sie, als sie den Riss in der Schiffshülle gerade hinter sich gelassen hatten, erfasste sie mit einem Druck von 0,7 Atmosphären und fegte sie aus der Landefähre, als schleuderte ein Orkan Spielzeuge durch die Luft.
    »Savoy! Burke! Mehn!«, knurrte Major Brinks und musterte die verzerrten Signale, die seine drei besten Männer repräsentierten. »Verdammt noch mal!«
    Er stand immer noch

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