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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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vor der Klinik, und seine Körpersprache verriet deutlich seine Wut, was auch den Wachposten nicht entging. Es dauerte eine Weile, bis der Major ihre wachsende Nervosität bemerkte und sich zurückzog. Die Nerven dieser Leute waren ihm eigentlich egal, aber er wollte die Disziplin dieser ihm unbekannten Soldaten lieber nicht auf die Probe stellen.
    »Verdammt noch mal, Lieutenant Savoy, melden Sie sich!«, brüllte er und versuchte weiterhin, eine Verbindung herzustellen.
    Als das Donnergrollen langsam verebbte, ergossen sich Staub und Schutt über die drei Soldaten und hüllten sie nicht nur in eine feine Pulverschicht, sondern begruben sie auch unter den schweren Trümmern der Landefähre.
    »Oh Scheiße«, stöhnte Burke und stützte sich auf Hände und Knie, wobei er eine halbe Tonne Schutt vom Rücken abschüttelte. »Jungs, seid ihr … tot?«
    »Ich wünschte, es wäre so«, erwiderte Mehn, während er die Trümmer zur Seite schob. Danach befreiten sie gemeinsam Savoy, der unter einem schweren Teil lag. »He, L.T., bist du verletzt?«
    Savoy rührte sich nicht, doch sein Panzer sandte einen ständigen Strom medizinischer Informationen aus, aus denen hervorging, dass er noch am Leben war.
    »Komm schon, Sav.« Burke griff ihm unter die Achseln und zerrte ihn aus dem Schutt. »Reiß dich zusammen! Wir können jederzeit Gesellschaft bekommen …«
    Savoy stöhnte und schlug hilflos mit dem Arm um sich.
    »Na ja, wenigstens lebt er noch und ist wahrscheinlich auch bei Bewusstsein«, murmelte Mehn. »Ich nehme Verbindung mit dem Major auf und sorge dafür, dass Savoy abgeholt wird …«
    Burke nickte und zerrte Savoy über den Boden, während sie beide das jetzt noch schlimmer lädierte Flugzeugwrack musterten.
    »Oh Scheiße«, fluchte Mehn.
    »Was ist los?«
    »Unsere Netzverbindung ist im Eimer. Die Langstrecken-Frequenzen funktionieren nicht mehr.«
    »Das gibt sich wieder«, grunzte Savoy.
    Burke sah ihn verblüfft an und musste kichern. »Willkommen unter den Lebenden, Boss.«
    »Jaja«, krächzte Savoy, löste sich von Burke und kam schwankend auf die Beine. »Ihr müsst den Computer neu starten, alle beide.«
    »Alles klar«, erwiderten sie und befolgten seine Anweisung.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, die Software neu zu booten. Danach aktivierte sich der Assistent für die Netzwerkverbindung und schickte Suchsignale aus. Wenige Nanosekunden später, nach zwei Handshakes, der Eingabe von drei Passwörtern und eines gigabitgroßen Chiffrierungscodes klappte die Netzwerkverbindung wieder.
    »Major …«, sagte Savoy, während er zu gehen versuchte und vor Schmerzen hin und herschwankte, »wir haben ein Problem.«

26
    »Tunnel?«, fragte Commander Roberts und ballte die Fäuste, während er in das Gesicht auf dem großen Bildschirm starrte. »Zu welchem Zweck?«
    »Wie Lieutenant Savoy sagt, fressen die Drasins offenbar die Mineralien im Boden, Commander«, erwiderte Major Brinks. »Sie nutzen sie als Ressource zur Fortpflanzung oder so.«
    Roberts’ Blick huschte kurz von einem zum anderen, weil er die Reaktion aller sehen wollte, die – wegen der Schwerelosigkeit angegurtet – auf der Hilfsbrücke saßen. Sie machten große Augen. Einige schienen die Implikatio­nen schneller zu verstehen als andere und waren bei der Mitteilung blass um die Nase geworden. Roberts selbst verfügte über genügend wissenschaftliche Grundkenntnisse in theoretischer Technologie, um die Bedeutung dieser neuen Entwicklung zu begreifen. Allerdings wollte er dennoch nicht so richtig glauben, dass ein solches Lebenszyklus-Konzept auch bei einer Spezies existieren konnte, die sich auf natürliche Weise entwickelt hatte.
    »Major, wissen Sie eigentlich, was Sie da sagen?«, fragte er grimmig.
    »Ich fürchte ja, Commander«, erwiderte Brinks. »Jetzt passt alles zusammen: Wenn die Drasins in der Lage sind, Mineralien zu verarbeiten und Energie daraus zu schöpfen, erklärt das auch die Geschwindigkeit ihrer Fortpflanzung.«
    »Welche Beweise dafür hat der Lieutenant geliefert?«
    »Der Computer seines Panzeranzugs hat mindestens zweihundert Drasins in diesen Tunneln registriert. Und unsere schlimmsten Schätzungen besagen, dass ein Landefahrzeug der Drasins höchstens hundert, vielleicht auch hundertfünfzig ihrer Soldaten befördern kann. Falls sie nicht irgendeinen Trick anwenden, halte ich die Annahme des Lieutenants für eine plausible Erklärung dieser Vermehrung.«
    »Verdammt.« Roberts schloss die Augen. »Major, die

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