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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Gestalt einfach, löste sie kurzerhand vom Sicherungsseil und verfrachtete sie auf die schwebende Trage. »Für Notsituationen ist der Panzer mit einer Öffnungsmöglichkeit ausgestattet«, verkündete er mit seiner merkwürdig flachen Stimme und legte einen Finger an den Helm des Verwundeten. Dadurch stellte er, ohne dass die anderen es mitbekamen, eine unmittelbare Verbindung zu den Systemen des Anzugs her, erhielt Zugang zu Optionen, die man aus verständlichen Gründen niemals über eine drahtlose Verbindung erhielt, und befahl dem Panzer, sich zu öffnen.
    Als zischend Gas entwich, zuckten die einheimischen Helfer zusammen oder traten einen Schritt zurück. Gleich darauf spaltete sich der Anzug mithilfe eines verborgenen pneumatischen Mechanismus von der Brustmitte bis zum Unterleib in zwei Teile auf. Zugleich entriegelte Major Brinks den Helm und befreite Lieutenant Mackays Kopf von dem Klappgehäuse.
    »Sie können ihn im Panzer behandeln, falls nötig aber auch herausziehen«, bemerkte Brinks schroff, drehte sich um und ging zu Jaime Curtis hinüber, die immer noch am Sicherungsseil des Fallschirms hing und knapp über dem Boden baumelte.
    Das medizinische Personal starrte Brinks hinterher, bis die leitende Ärztin den Kopf schüttelte und ihre beiden Untergegeben anblaffte. Bald danach schwebte die Trage mit dem neuen Patienten zurück in die Klinik, begleitet von dem Trio, das schon auf dem Weg begann, den Schwerverwundeten zu scannen und an verschiedene Apparate anzuschließen.
    »Wenn sie weiterhin die Geschwindigkeit drosseln, werden sie sich erst in acht Stunden mit dem anderen Schiff treffen«, teilte Waters Captain Weston mit. »Doch wenn das andere Schiff ihnen auf schnellstem Weg entgegeneilt, haben wir in circa zwölf Stunden alle sechs Schiffe am Hals, Sir.«
    Weston musterte die Statusanzeige. Der Panzer am Bug der Odyssey würde bis dahin längst repariert sein, das Flugzeugträgerdeck jedoch nach wie vor einen großen Riss aufweisen. Allerdings würden wohl zumindest die Schaltkreise für die Auffangfallen bis dahin wieder funk­tionieren, was für den Nahkampf unabdingbar war. Und die Zweipuls-Torpedos würden ebenfalls bis dahin einsatzbereit sein. Doch selbst ideale Ausgangsbedingungen hätten an der verzweifelten Lage der Odyssey kaum etwas geändert, wie Weston sich eingestehen musste. Resigniert schüttelte er den Kopf, ließ den PDA auf die Konsole fallen und sah zu Susan Lamont hinüber.
    »Na gut, und wie steht’s mit den Archangels?«
    »Nicht so schlecht wie befürchtet. Vier Piloten fallen aus. Es hat zwar keine Todesopfer gegeben, aber drei der verwundeten Piloten haben bei Einschlägen im Cockpit schwere Strahlungsverbrennungen abbekommen, und einer hat eine Kopfverletzung. Wir nehmen an, dass sein CM-Feld kollabiert ist, als er sich mit dem Cockpit hinauskatapultiert hat. Wenn man Lieutenant Samantha Clarke hinzuzählt, verfügt unser Geschwader nur noch über zwei Drittel der normalen Kampfkraft.«
    Weston nickte.
    »Außerdem reicht die Feuerkraft der Archangels offenbar nicht dazu aus, den feindlichen Schiffen ernsthaft zu schaden«, mischte Waters sich ein. »Wir brauchen die Archangels zur Deckung, doch sie werden unsere Chancen im Nahkampf nicht wesentlich verbessern.«
    Widerwillig musste Weston dem jungen Mann recht geben. Die Ausrüstung der Archangels war nicht zur Abwehr so ungeheurer Energie vorgesehen, wie die Feinde sie in diesen Gefechten freisetzten. Selbst die schwersten Raketengeschosse, die den Kampfjägern zur Verfügung standen, hatten ursprünglich nur dazu dienen sollen, feindliche Schlachtschiffe auf dem Meer zu versenken. Im Vergleich zu den Waffen des Feindes wirkten sie wie Spielzeugpistolen.
    »Als gut, dann müssen wir uns eben was anderes einfallen lassen. Waters, sprechen Sie mit Ihrer Abteilung, sprechen Sie mit den Wissenschaftlern und notfalls auch mit dem lieben Gott. Wenn die Archangels uns nichts nützen, dann suchen Sie etwas, das uns nützen kann!«
    Weston wandte sich Lamont zu. »Setzen Sie so viele Leute wie möglich für die Reparaturen ein, und sorgen Sie dafür, dass die Techniker unverzüglich mehr Reaktorenergie für die Hilfskondensatoren abzweigen. Diesmal möchte ich so viele Ladungen wie möglich in den Abschussröhren haben.«
    »Wird erledigt, Captain«, erwiderten Lamont und Waters wie aus einem Munde, nahmen Haltung an, salutierten kurz und machten sich an die Arbeit.
    Weston griff nach seinem Mikro. »Commander

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