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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Roberts.«
    »Ja, Captain?«
    »Ich komme jetzt zu einer Lagebesprechung zu Ihnen auf die Hilfsbrücke.«
    »Ja, Sir, ich erwarte Sie.«
    Weston kappte die Verbindung und drehte sich nochmals zu Waters um. »Sie übernehmen.«
    »Ja, Sir.«
    Bermont knurrte vor sich hin und malte sich aus, wie seine Waffe aufheulen, loskrachen und vibrieren würde, sobald er eine weitere Salve auf überall herumwuselnde Drasins abgab.
    Wie Geistererscheinungen waren die Drasins aus einer Erdspalte aufgetaucht, hatten einen Energiestoß auf sein Team gefeuert und sich danach hinter irgendeine Ecke verzogen. Oder waren in einem Erdloch abgetaucht.
    Seine Kameraden und er waren zwar ohne kritische Verletzungen davongekommen, aber die Brandwunde am Oberschenkel würde bestimmt höllisch schmerzen, sobald die örtliche Betäubung nachließ. Obwohl der Strahl ihn nur kurz gestreift hatte – Bermont hatte sich schnell zur Seite geworfen –, hatte dieser kurze Moment ausgereicht, um seinen Panzer und den Oberschenkel zu versengen.
    Fast alle Kameraden hatten mittlerweile ähnliche Wunden oder zumindest verkohlte Stellen am Panzer, die bewiesen, wie knapp sie schweren Verbrennungen entgangen waren. Allerdings konnten sie die Taktik des Feindes jetzt besser einschätzen, und das zahlte sich aus. Beim jüngsten Angriff hatten die Drasins niemanden von ihnen erwischt, aber selbst einen Soldaten verloren.
    Schade, dass die Hitzesensoren unserer Geschosse keine Neunzig-Grad-Wendungen hinbekommen, dachte Bermont. Denn dann hätten wir sehr viel mehr dieser Monster erledigen können. Aber die Sensoren konnten, insbesondere im Nah­ kampf, nur kleinere Kurskorrekturen veranlassen.
    Ihr Einsatz auf diesem Planeten hatte sich mehr und mehr in eine nervenaufreibende Menschenjagd – nein, Monster jagd – quer durch das Straßenlabyrinth der fremden Stadt verwandelt. Manchmal mussten sie dabei gewaltige Steigungen überwinden, dann wieder tief in die Stadt hineintauchen – fast bis unter die Erde. Und leider hatte sich Bermonts eigene Voraussage, hier sei gute alte Handarbeit angesagt, mehr als hundertprozentig bestätigt. Die ständige Verfolgung dieser teuflischen Kreaturen machte ihm und seinen Leuten immer mehr zu schaffen.
    Als ein leiser, nervenaufreibender Alarm losging, warf Bermont sein leeres Magazin automatisch aus und blieb ein paar Schritte hinter seinen Kameraden zurück, während andere ihn überholten, um die Lücke zu schließen. Sofort legte er das neue Magazin ein, ging weiter, trat den verbrauchten Ladestreifen in den Dreck, hob das Gewehr wieder an die Schulter und hielt nach einem neuen Ziel Ausschau.
    »Noch ein leerer Tunnel«, bemerkte Savoy mit ruhiger Stimme, obwohl von seiner Stirn Schweißtropfen perlten. Er empfand die Stille ringsum als ohrenbetäubend laut und wünschte sich unwillkürlich, irgendetwas würde passieren. Egal, was, flüsterte ihm eine innere Stimme ein, die er sofort als dumm abtat. Ihm war klar, dass nur die Anspannung aus ihm sprach, die jetzt irgendein Ventil suchte. Dennoch war diese Stimme verführerisch, und er musste seinen ganzen Verstand und die eingeübten Reflexe einsetzen, um sie zu verdrängen und sich auf seinen Einsatz zu konzentrieren. Er wusste natürlich, dass sein Wunsch nach Action ebenso albern wie nutzlos war. Seine Wünsche wurden ihm sowieso nie erfüllt. Und falls doch, würde womöglich das Murphys Gesetz zuschlagen – frei nach dem Motto: Alles was schiefgehen kann, geht schief.
    Also zwang sich Savoy zur Konzentration auf die unmittelbaren Aufgaben und schlich sich so lautlos wie möglich zum nächsten Tunnel. Dort blieb er an einer Gabelung stehen, holte tief Luft, sammelte sich kurz und sah sich um. Er war sich nicht sicher, was diese Monsterschar vorhatte. Lag diesem Tunnelnetz ein bestimmter Plan zugrunde? Oder hatten sie beim Absturz ihrer Landefähre auch das eingebüßt, was sie anstelle von Gehirnen besitzen mochten, und agierten ohne Sinn und Verstand?
    Diesmal erfassten die Sensoren seines Panzers ein leises Schaben. Und gleich darauf starrte Savoy in einen wahren Höllenschlund, und sein Verstand setzte kurzzeitig aus: Am Ende dieses Tunnels wuselten Dutzende Drasins – es mochten fünfzig oder mehr sein – wie Ausgeburten der Hölle durcheinander, krabbelten übereinander, kratzten an den Tunnelwänden und sammelten alles auf, was sie davon ablösen konnten. Offenbar verschlangen sie die Gesteinsbrocken, um die Mineralien in sich auf­zunehmen. Es ging sogar so

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