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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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den Kommandokanal ein. »He, Boss?«
    »Was ist los, Lieutenant?«, knurrte Brinks. »Ich hab in drei Quadranten Säuberungsaktionen am Hals und im vierten ein Feuergefecht in einem Wohngebäude.«
    »Wissen Sie irgendwas von einheimischen Verstärkungen für uns?«
    »Die sind schon bei Ihnen angekommen? Scheiße, ich wollte Sie vorwarnen. Ich dachte nicht, dass die so schnell sind.«
    »Anscheinend hat Milla wohl mit dem Boss hier gesprochen«, meinte Savoy.
    »Stimmt, Lieutenant. Sie können frei über die Soldaten verfügen. Setzen Sie sie dort ein, wo Sie’s für richtig halten. Der örtliche Kommandant hat uns den Oberbefehl über sie erteilt.«
    Savoy war so verblüfft, dass er fast geflucht hätte. Während seine Gedanken rasten, blinzelte er heftig.
    »Sir?«, fragte er.
    »Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Brinks. »Besser gesagt: Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Wohl gemerkt bin ich nicht unbedingt dagegen, es kommt mir nur unnütz vor. Die einheimische Armee verhält sich eher wie irgendeine Bürgerwehr …«
    »Vielleicht ist sie ja auch genau das, Sir.«
    »Wie auch immer. Ist eigentlich auch egal. Jedenfalls können Sie über die Leute verfügen. Kümmern Sie sich um sie.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Savoy gerade noch rechtzeitig, ehe die Verbindung abbrach.
    Er wandte sich wieder Yulth zu, der immer noch geduldig und offenbar seelenruhig darauf wartete, dass Savoy irgendetwas anordnete. Savoy versuchte das beunruhigende Gefühl, das er dabei hatte, abzuschütteln. »Also gut, Yulth«, sagte er schließlich durch die Lautsprecheranlage seines Panzers, »wir haben hier folgende Situation: Im Tunnelnetz unter unseren Füßen befinden sich mehr als zweihundert Drasins. Wir können sie nicht einfach weitermachen lassen, denn dann werden sie diese Stadt von unten her auseinandernehmen. Haben Sie das verstanden?«
    Yulth nickte.
    »Gut. Von Ihnen will ich Folgendes wissen«, Savoy trat vor, legte Yulth eine Hand auf die Schulter, drehte ihn herum, deutete nach unten auf das Wrack, und beschrieb mit der Hand einen Kreis. »Hält sich in diesem Gebiet Zivilbevölkerung auf? Und falls ja, wie schnell könnt ihr Jungs sie evakuieren?«
    Yulth runzelte die Stirn, sodass Savoy kurz fürchtete, das Übersetzungsprogramm habe nicht funktioniert. »Ja, hier leben Zivilisten. Viele«, antwortete er schließlich. »Zu viele, um sie alle zu evakuieren. Das braucht Zeit.«
    Savoy seufzte. »Davon haben wir nicht viel. Deshalb machen Sie sich wohl besser sofort an die Arbeit.«
    Mit fast unheimlicher Geschwindigkeit drehte Yulth sich um und begann, seinen Leuten mit lauter Stimme Befehle zu erteilen. Savoy und sein Team sahen zu, wie der Trupp sich auflöste und die Männer davon eilten. Zumindest ihr Tempo war beeindruckend.
    Mal sehen, ob sie auch so tüchtig sind wie sie schnell sind , dachte Savoy.
    »Entmagnetisieren Sie die Schaltkreise!«
    »Ja, Sir«, erwiderte der Tachyonen-Experte der Odyssey. Er blickte nicht einmal auf, als der Chefingenieur leise fluchte, weil sie seine geliebten Maschinen fast vollständig auseinandernahmen.
    Der Transitionsantrieb stand an Bord zwar an erster Stelle, machte aber auch am meisten Mühe.
    Als man der Schiffsbesatzung Captain Westons Anweisungen übermittelt hatte, wollte sie anfangs niemand richtig ernst nehmen, da sie wie die Anordnungen eines Wahnsinnigen klangen. Doch dann waren diese Befehle schnell bestätigt worden, und das Team der Ingenieure hatte sich umgehend und widerspruchslos an die Arbeit gemacht.
    Alle Systeme des Schiffs, die Tachyonen generierten, wurden entladen, entmagnetisiert und abgeschaltet. Da diese Liste auch die Überlichtgeschwindigkeitssensoren und den Transitionsantrieb einschloss, war die Folge, dass die Odyssey nicht nur erblindete, sondern nun auch lahmgelegt war.
    »Admiral Tanner, die Raumgleiter sind jetzt startbereit.«
    »Ah, ausgezeichnet, danke.« Tanner wandte sich Milla zu. »Entschuldigung, Ithan, könnten Sie mich bitte mit Captain Weston verbinden?«
    »Einen Augenblick.« Sie fokussierte den Blick.
    Tanner sah, wie die Augen der jungen Frau hin und her wanderten und sich schließlich auf etwas konzentrierten, das er nicht sehen konnte. Er wusste nicht, wie gut sie sich mit dem Kommunikationssystem auskannte, jedenfalls wirkten ihre Aktionen von außen betrachtet sehr merkwürdig, aber auch beeindruckend.
    Eine eindeutig männliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Ja, Admiral?«
    »Ah, Captain Weston, für den

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