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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Kommunikationsanlage ein Zeichen.
    Während Roberts Captain Weston folgte, nahm der Lieute­nant auf dem Kommandosessel Platz und gurtete sich fest. Dann richtete er den Blick auf die Bildschirme, die die langsamer werdenden feindlichen Schiffe zeigten – eines im »Kielwasser« des anderen. Und im Blick des jungen Mannes lag jetzt eine unbeugsame Entschlossenheit, die eine Stunde zuvor noch nicht da gewesen war.

28
    Tanner wandte seine Aufmerksamkeit der jungen Ithan zu, die immer noch stocksteif mitten in seinem Kommandoraum stand.
    Offenbar war sie weder müde noch hatte sie Lust, Platz zu nehmen, obwohl seit ihrer Ankunft schon geraume Zeit vergangen war.
    »Möchten Sie sich wirklich nicht setzen, Ithan?«, fragte er aus eingefleischter Höflichkeit ein weiteres Mal, obwohl ihn die erneute Nachfrage selbst nervte.
    »Nein, Admiral. Ich fühle mich ganz wohl so. Offenbar entlastet der Panzer meine Füße, deshalb kommt es mir seltsamerweise so vor, als würde ich sitzen.«
    »Aha.« Tanner nickte. »Also gut, Ithan, verraten Sie mir etwas …«
    »Natürlich, Admiral.«
    »Es geht um die Carlache …«
    Milla zuckte zwar sichtlich zusammen, doch der Admiral bohrte weiter. »Ihr Captain und ich waren alte Freunde«, erklärte er. »Ich würde gern wissen …, was damals passiert ist.«
    Milla schwieg einen kurzen Augenblick. »Nachdem Captain Tal die Evakuierung befohlen hatte, blieb er zur Koordinierung der Verteidigung auf der Brücke. Ich sah ihn zum letzten Mal, als er mir befahl, das Schiff zu verlassen.«
    Tanner nickte nachdenklich. »Verstehe«, erwiderte er mit leichtem Lächeln. »Es mag seltsam klingen, aber ich glaube, Tal hätte sich einen solchen Tod wohl auch gewünscht.«
    Darauf wusste Milla nichts zu erwidern.
    Die Arbeitsmannschaften der Odyssey hingen buchstäblich außen am Schiff, da sie neue Panzerteile an das Flugzeugträgerdeck schweißten. Sorgfältig brachten sie ­Flicken rings um die leistungsstarken Coils an, die die Auffang­fallen für die Kampfjäger steuerten. Die Arbeit dauerte bereits Stunden und würde voraussichtlich auch noch eine geraume Zeit weitergehen. Doch plötzlich stürmte Chief Corrin in ihrem Panzeranzug aufs Deck und gab mit barscher Stimme Befehle.
    »Rowley! Ziehen Sie diese Männer dort ab«, knurrte sie. »Gerade sind neue Anweisungen gekommen. Den Schiffspanzer können wir vergessen.«
    »Wie bitte?« Alistair Rowley, Erster Maschinenmaat an Bord, blickte verwirrt auf. »Aber wir brauchen das Flugzeugträgerdeck doch, Chief!«
    »Und wir haben’s bald auch wieder«, gab Corrin zurück, griff sich ein Mannschaftsmitglied und deutete quer übers Deck. »Gleich kommt eine Stahlplatte durch die Schleuse. Schnappen Sie sich ein paar Leute, und bringen Sie die Platte hier rüber.«
    »Ja, Ma’am.« Der Mann stapfte mit scheppernden Mag­netstiefeln sofort auf die Schleuse zu.
    »Was ist los, Chief?« Rowley krabbelte aus dem großen Riss, den die feindlichen Laser in die Schiffshülle der Odyssey gebrannt hatten.
    »Wir werden den Riss erst mit Laser ablenkendem Schaum füllen und dann mit unserem Lasergerät einige Stahlplatten darüber festschweißen. Sie haben die Auffangfalle doch repariert, oder?«
    »Ja, Ma’am. Aber die Panzerung …«
    »Für die haben wir keine Zeit. Kümmern Sie sich nur darum, dass wir das Deck wieder in Betrieb nehmen können, und überlassen Sie die Sorge um die Panzerung dem Captain und mir.«
    »Ganz wie Sie wünschen, Chief.« Rowley zuckte die Achseln. »Das Deck werde ich bald wieder einsatzbereit haben. Sagen wir … in zwei Stunden?«
    »Guter Mann. Ich bin in etwa einer Stunde zurück, um nachzusehen. In der Zwischenzeit muss ich einigen ­anderen Abteilungen schlechte Nachrichten überbringen.«
    »Was ist denn los, Chief?«, fragte Rowley erneut, diesmal mit angespannter Stimme.
    »Wir ziehen in den Krieg, Rowley. Haben Sie ein ­Pro­b­­lem damit?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Na dann ist ja gut.« Corrins behelmter Kopf nickte. »Holen Sie Ihre Leute zurück an die Arbeit.«
    »Alles klar, Chief.«
    Rowley schaltete auf die Frequenz seiner Mannschaft um. »Also gut, ihr Penner, es geht weiter, wir müssen einen Termin einhalten. Franks! Besorg mir aus dem Lager ein paar Kanister Isolationsschaum. Wir müssen diesen Scheißriss behelfsmäßig flicken!«
    »Sir«, Commander Roberts zögerte, »ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Plan aufgehen wird.«
    »Willkommen im Club, Commander.« Weston nahm hinter seinem Schreibtisch

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