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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Platz.
    »Sir, der Erfolg hängt von zu vielen unbekannten Faktoren ab.«
    Weston nickte. »Stimmt. Aber Sie und ich wissen, dass wir bei einem Kampf Schiff gegen Schiff keine Chance hätten, Jason.«
    Commander Roberts hielt kurz inne und blinzelte, verblüfft darüber, dass Weston ihn zum ersten Mal beim Vornamen angesprochen hatte. Dann schüttelte er den Kopf. »Trotzdem verlassen Sie sich dabei nicht zu sehr auf unsere Tarnsysteme? Wir wissen nicht, über welche Sensoren der Feind verfügt.«
    »Stimmt. Aber ich glaube, wir können ein Schwarzes Loch im Raum ziemlich gut nachahmen. So gut, dass alle Sensoren des Gegners darauf hereinfallen werden, wenn es sich nicht gerade um einen aktiven Tachyonenscan handelt.«
    »Sie meinen also alle Sensoren, die konventionelle Scans der Frequenzen durchführen«, korrigierte Roberts ihn, auch wenn er dem Captain in diesem Punkt recht geben musste.
    Man hatte die Odyssey aus zwei Gründen mit Camou­flage-Panzerplatten ausgestattet: zur Ablenkung von Energiestrahlen und zur Tarnung. Der wichtigste Grund – zumindest, soweit es die Odyssey betraf – bestand darin, dass dieses Panzersystem bei entsprechenden Modifi­ka­tionen mehr als achtundneunzig Prozent Laserenergie vom Schiff ablenken konnte. Die Panzerung schützte also optimal vor Energiewaffen. Allerdings hatte diese spezielle Eigenschaft beim ursprünglichen Design nicht die Hauptrolle gespielt. Die Camouflage-Technologie stützte sich auf Nanoröhren aus Kohlenstoff, die die reflektierende Beschichtung der Panzerungen der jeweiligen Situation anpassen und auf diese Weise selbst große Gefechtspanzer tarnen konnte.
    Ein entsprechendes Programm veränderte die Farbe des Panzers so, dass er sich praktisch jeder Umgebung anpassen konnte.
    Dieses Programm reichte sogar so weit, dass es ein »Schwarzes Loch« simulieren konnte. Dabei absorbierte die phasenverschobene Beschichtung alle Signale im elektromagnetischen Bereich, die zur Aufklärung in ihre Richtung geschickt wurden, egal, ob es sich um Laser-, Radar- oder konventionelle Ortungssysteme handelte. Das Resultat war, dass das elektronische oder durch Sensoren erfassbare Profil eines mit dieser Panzerung ausgestatteten Objekts auf weniger als zwei Prozent seiner normalen Signalstärke reduziert wurde.
    Selbstverständlich wusste Roberts, dass diese spezielle Verwendung des Camouflage-Panzers eine ziemlich hässliche Nebenwirkung hatte. »Ihnen ist doch klar, was passieren wird, wenn uns eine der feindlichen Laserwaffen trotz aller Vorkehrungen erwischt, während wir das Programm das Schwarze Loch simulieren lassen?«
    »Wahrscheinlich werden wir verglühen, ehe wir überhaupt wissen, dass wir getroffen wurden«, erwiderte Weston rundheraus.
    Da das simulierte Schwarze Loch den Effekt hatte, mehr als achtundneunzig Prozent der Energie, die darauf gerichtet war, zu absorbieren statt abzulenken – wie es die Camouflage-Panzerung normalerweise tat –, würden sie den Energiestrahlen des Gegners kaum irgendetwas entgegenzusetzen haben. Und in Anbetracht der Leistungsstärke der gegnerischen Laserwaffen würde ein einziger Strahl ausreichen, die Odyssey zu zerstören.
    »Ein waghalsiges Vorhaben«, bemerkte Roberts gelassen und nahm schließlich Weston gegenüber Platz.
    »Das ist mir bewusst.«
    »He, L.T.«, rief Burke. »Wir bekommen Gesellschaft!«
    Savoy blickte in die von Burke gewiesene Richtung und sah, dass sich Streitkräfte rund um ihre Stellung sammelten. »Na toll! Keine hastigen Bewegungen, Jungs. Wär mir gar nicht lieb, wenn uns ausgerechnet diejenigen grillen, die wir retten wollen.«
    »Keine Angst«, murmelte Burke.
    Das Team sah zu, wie die Soldaten aufmarschierten und schließlich vor ihnen stehen blieben. Einer von ihnen, ein großer, stämmiger Mann, trat vor. Savoy fiel auf, dass sein Gesicht so gegerbt und zerfurcht aussah, als hätte er sich viel im Freien aufgehalten. Er hantierte mit seinem Lasergewehr wie mit einem Spielzeug herum.
    »Sind Sie Ithan Savoy?«, knurrte der Mann. Savoy runzelte die Stirn. Entweder hatte das Programm falsch übersetzt, oder er hatte soeben einen neuen militärischen Rang erworben. Aber eigentlich war das ja auch egal, also nickte er übertrieben, damit der große Mann es mitbekam. »Genau.«
    »Kimbo Yulth«, stellte sich der Mann vor und machte eine Geste, die vielleicht ein Salutieren andeuten sollte. »Wir wurden Ihnen zugeteilt.«
    Savoy kniff die Augen zusammen und wählte sich aus einem Reflex heraus in

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