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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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nicht übel. Es war ja auch nicht leicht, Piloten zu finden, die sich für das spezielle neuronale Interface der Kampfjäger des Typs Archangel eigneten. Während des Krieges hatte das Problem nicht bei der Produktion dieser Kampfjäger, sondern in deren Bemannung gelegen.
    »Der Krieg war vorbei, ehe man Jennifer Samuels ins Geschwader aufnehmen konnte, Lieutenant. Und in Friedenszeiten sind wir Archangels nicht sonderlich reizvoll für Piloten.«
    Amherst zuckte zusammen.
    »Allerdings glaube ich nicht, dass wir Friedenszeiten entgegensehen«, erklärte Weston mit dünnem Lächeln. »Sie etwa, Lieutenant?«
    »Äh … Nein, Sir.« Amherst runzelte immer noch die Stirn. »Trotzdem fehlt uns ein Kampfjäger für Jennifer Samuels.«
    »Wirklich, Lieutenant?« Weston blickte über das Deck.
    Amherst folgte seinem Blick bis zur Archangel Eins. Das war der Kampfjäger, der normalerweise für den Captain reserviert war.
    »Teilen Sie Jennifer Samuels die Beförderung mit.«
    »Aye, aye, Captain.«

30
    Savoy sah, wie das Display die jüngsten Daten anzeigte und blinzelte die Informationen gleich darauf weg. Das Tunnelnetz unterhalb der Stadt war noch so begrenzt, dass sie es zerstören konnten. Aber aus den Veränderungen, die auf der vom Radar erstellten unterirdischen Bodenkarte zu sehen waren, schloss er, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb.
    »Burke!«
    »Sir!«
    »Man hat uns jetzt die Detonation an vier Punkten ­genehmigt«, teilte er seinem Sprengstoffexperten mit. »Kannst du mir die Karte mit den Markierungspunkten schicken?«
    »Ist sofort auf deinem Arbeitsspeicher.«
    Als Savoy den Speicher öffnete, sah er, dass die Karte dort schon angekommen war, also rief er sie auf und wartete, bis sie seine Frontalanzeige mit fünfzigprozentiger Transparenz überlagerte.
    Die Karte war so vollständig, wie er erwartet hatte, also musterte er sie nur kurz und versah sie mit seiner elek­tronischen Signatur. Der in den Schutzanzug integrierte Rechner hängte automatisch auch noch die Schätzwerte für die geologischen Auswirkungen der Sprengungen an, die das Labor für außerirdische Geologie geliefert hatte. Damit waren alle für die Sprenggenehmigung erforder­lichen Formulare ausgefüllt.
    »Wie steht’s mit der Evakuierung?« Savoy wandte sich um und hielt nach Mehn Ausschau.
    »Die Einheimischen sagen, sie hätten das Gebiet schon fast geräumt!«, erwiderte Mehn mit leicht angespannter Stimme.
    »Bei dir alles in Ordnung?«, fragte Savoy.
    Gleich darauf flackerte seine Frontalanzeige auf, und es öffnete sich ein halb transparentes Sichtfenster, in dem das schweißüberströmte Gesicht von Eddy Mehn auftauchte.
    »Ja, mir geht’s gut, L.T.«, keuchte Mehn. »Hab hier nur ein paar Probleme.«
    »Brauchst du Verstärkung?«
    »Nein, ich bin ja fast fertig. Als die Landefähre auf dem Boden aufschlug, hat sie Schäden an einem Gebäude hier verursacht. Ich stütze nur gerade eine Wand, damit ein paar Kids herauskrabbeln können.«
    »Okay, melde dich wieder, wenn das Gebiet geräumt ist.«
    »Mach ich.«
    Commander Stephanos stöhnte und streckte sich, während er aus seinem Quartier trat und sich umblickte. »Was ist?«, fragte er verwirrt und runzelte die Stirn, als er das gesamte Archangel-Geschwader vor sich aufgebaut sah. Seine Leute starrten ihn an.
    »Sag du’s ihm, Amherst. Ich hatte nichts damit zu tun«, bemerkte einer aus der Gruppe.
    »Oh, das kann ja wohl nichts Gutes bedeuten.« Steph feixte und wandte sich Lieutenant Amherst zu.
    »Na ja, Sir«, sagte der, »es geht um Folgendes …«
    Als Amherst ihn mit »Sir« ansprach, wurde Stephanos klar, dass es einer dieser schlimmen Tage werden würde. Bei den Archangels ging es immer sehr locker zu. Wenn sein Stellvertreter jetzt auf die militärische Etikette zurückgriff, musste er wohl etwas verbockt haben, für das er fast eine Ohrfeige verdiente.
    »Also gut, Amherst, dann erzähl mir mal, was hier los ist, ja?«
    Lieutenant Jennifer Samuels ließ sich ehrfürchtig im Cockpit des Kampfjägers nieder. Mit den Instrumenten kannte sie sich hervorragend aus. Ihre Finger glitten über ein Bedienfeld nach dem anderen, danach fuhr sie leicht über die Schalter, die die Waffen aktivierten und das Feuer auslösten. Sie konnte immer noch kaum glauben, dass sie jetzt in einem Kampfjäger saß – und dazu noch in diesem ganz besonderen.
    In der Archangel Eins.
    In der Maschine von Captain Weston.
    Sie setzte die Füße auf die ergonomischen Pedale, ließ sie

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