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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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allergischen Reaktionen, zumindest keine offensichtlichen. Und auf die Wachmacher reagieren sie offenbar so wie vorgesehen.«
    Rame nickte. »Gut. Sobald die Leute wieder auf den Beinen sind, teilen Sie sie bitte in Gruppen auf. Die Familien müssen zusammenbleiben, aber es muss zügig gehen. Wir müssen diese Menschen von der Odyssey bringen, bevor wir die Umlaufbahn verlassen.«
    Die Schwester nickte nüchtern und kehrte zu ihrer ­Arbeit zurück, während Rame mit grimmiger Miene weiterging. Er mochte es gar nicht, wenn man ihn unter Zeitdruck setzte, aber der Captain hatte seine Anweisungen unmissverständlich übermittelt. Bringen Sie all diese Leute, egal ob sie selbst gehen können oder mit den Füßen voraus transportiert werden müssen, innerhalb von drei Stunden vom Schiff, sonst wird die Odyssey mit den Flüchtlingen an Bord in die Schlacht ziehen.
    Seine Position als Leiter der medizinischen Abteilung verlieh Rame sehr viel Macht – selbst über den Captain –, doch das galt nicht für taktische Entscheidungen. Also ging Rame bis an die Grenzen dessen, was er noch verantworten konnte, und versuchte so viele Patienten wie möglich in die Lage zu versetzen, das Schiff aus eigener Kraft zu verlassen. Die anderen mussten sie notfalls von Bord tragen. Denn ein Schiff, das ins Gefecht zog, war kein geeigneter Aufenthaltsort für unbeteiligte Zuschauer.
    Selbst dann nicht, wenn auch das Schiff selbst in gewisser Hinsicht nichts anderes war.
    Weston sah zu, wie der erste Strom der mitgenommenen Passagiere zu dem kleinen Raumgleiter in der Haltebucht geführt wurde. Ein junger Lieutenant stieß zu ihm.
    »Lieutenant?«
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber ich komme gerade aus den Quartieren der Archangels.«
    »Haben Sie ihnen ausgerichtet, dass ich mit Commander Michaels sprechen will?«
    »Ja, Sir.« Der Lieutenant schwitzte, wie Weston auffiel.
    »Wieso ist der Commander dann nicht hier?«
    »Sir, ich … Sir … Lieutenant Amherst hat …«
    »Spucken Sie’s schon aus!«, fuhr Weston ihn an und fragte sich dabei, wieso der junge Mann so aufgeregt war. Amherst war Stephs Stellvertreter bei den Archangels, aber wäre Steph etwas zugestoßen, hätte man es Weston sicher mitgeteilt.
    »Sir!« Der junge Mann nahm wieder formelle Haltung an. »Lieutenant Amherst hat gesagt, ich würde keine fünf Meter an Commander Michaels herankommen, es sei denn, das Schiff würde gleich explodieren.«
    Westons Miene war keine Reaktion anzumerken. »Also gut, dann teilen Sie Mister Amherst mit, dass ich gerne mit ihm reden würde.«
    »Aye, aye, Captain!« Der junge Mann salutierte und zog sich hastig zurück.
    Weston sah ihm belustigt nach. Amherst tat nur seinen Job, auch wenn es so klang, als wäre er unnötig grob mit dem jungen Mann umgegangen. Wenn Amherst der Meinung war, Stephen müsse mehr Schlaf bekommen, würde sich Weston darüber nicht mit ihm streiten – zumindest solange nicht, bis sie ins Gefecht zogen.
    Trotzdem: Wenn Amherst solche Spielchen mit ihm treiben wollte, würde er als guter leitender Offizier auch die Konsequenzen ausbaden müssen.
    Weston wandte die Aufmerksamkeit wieder dem Exodus der Flüchtlinge zu.
    Die Evakuierung lief genau so, als man es unter diesen Umständen erwarten konnte. Schließlich standen die meisten Flüchtlinge immer noch, zumindest leicht, unter der Wirkung der Sedative und hatten nicht unbedingt einen klaren Kopf.
    Die Piloten der Raumgleiter hatten mit angepackt. Offenbar waren sie auch ausgebildete Sanitäter, was die Evakuierung der Flüchtlinge sehr erleichterte.
    Sie waren so tüchtig, dass es Weston jetzt fast leid tat, sie wegen ihres Landemanövers zusammengepfiffen zu haben.
    Aber nur fast.
    »Commander! Beim Gegner hat sich was getan!«
    Roberts ging zu Waters hinüber. »Was ist passiert?«
    »Seit dem Rendezvous mit dem sechsten Schiff haben sie beschleunigt. Die neue Ankunftszeit wird gerade berechnet, aber sie wird wohl nicht mal acht Stunden be­tragen.«
    »Gut, ich informiere den Captain. Sind unsere Leute schon zurück?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Susan Lamont. »Das letzte Such- und Rettungsflugzeug ist gerade eingetroffen. Da draußen sind jetzt nur noch unsere Bodentrupps.«
    »Major Brinks und sein Team werden bald völlig auf sich allein gestellt sein«, bemerkte Roberts.
    »Ja, Sir.«
    »Lamont, nehmen Sie Verbindung mit dem Captain auf und teilen Sie ihm die neue Ankunftszeit des Gegners mit.«
    »Wird erledigt, Sir.«
    In der Gewissheit, dass niemand es

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