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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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solange wir noch können.« Weston ließ sich im Kommandosessel nieder. »Aktivieren Sie die Tarnsysteme, die ein Schwarzes Loch simulieren. Stellen Sie jeden unnötigen Energieverbrauch ab. Machen Sie uns unsichtbar.«
    »Aye, aye, Captain.«
    Ein unziemlich lauter Schrei ließ Admiral Tanner, der gerade die Statusanzeige gemustert hatte, verblüfft herumwirbeln. »Was ist los?«
    »Das fremde Schiff, Admiral … Es ist verschwunden.« Der Techniker war leichenblass.
    »Es hat die Umlaufbahn verlassen?«
    »Nein, Sir. Es ist einfach … Wir bekommen keine Positionsanzeige mehr herein.«
    »Und was ist mit den Sensoren?« Tanner runzelte die Stirn, griff dem Mann über die Schulter und gab einige Befehle ein.
    Doch es tat sich nichts. Jedes System, das Tanner überprüfte, meldete dasselbe: Das Schiff war nicht mehr da. Mit einigen hastigen Befehlen rief Tanner die Protokolle auf und sah mit zusammengekniffenen Augen zu, wie das seltsam konfigurierte Schiff einfach verschwand.
    »Sir, ich … Ich glaube, die sind immer noch da«, mel­dete sich eine junge weibliche Stimme. Die Frau deutete auf den Schirm.
    Tanner blickte mehrere Sekunden auf das Display und fragte sich dabei, was die Frau gemeint hatte, bis er es selbst erkannte. Auf der Schirmmitte, wo sich eigentlich das Schiff hätte befinden müssen, prangte ein schwarzer Fleck, der vor dem Hintergrund der Sterne den Planeten umkreiste.
    »Faszinierend«, flüsterte Tanner mit dem Anflug eines Lächelns.
    »Admiral?«
    »Ja, sie sind immer noch da, Ithan«, antwortete er geistesabwesend und deutete auf den Schirm. »Beobachten Sie die Sterne.«
    Nach dieser Bemerkung ging Tanner zu einer anderen Konsole hinüber. »Casa«, sprach er die dort sitzende junge Frau an. »Bitte liefern Sie mir einen Scan mit den aktiven Sensoren.«
    »Ja, Admiral,« Unverzüglich gab sie einen Befehl ein.
    »Wir werden gescannt, Captain«, erklärte Waters und sah von seiner Konsole auf. »Quer durch das ganze Spektrum. Mit sehr hoher Energieleistung.«
    »Und die Quelle?«
    »Ist der Planet, Sir.«
    Weston nickte. »Gut. Das bedeutet, dass die da unten etwas bemerkt haben, als wir auf Tarnmodus geschaltet haben. Hoffen wir, dass unser Signal nur schwach in ihren Systemen angekommen ist.«
    »Ja, Sir.«
    »Lamont?«
    »Sir?«
    »Sorgen Sie dafür, dass alle Decks auf die Beschleu­nigungsmanöver vorbereitet sind. Zumindest die erste Stunde wird ziemlich hart.«
    »Ja, Sir.«
    »Aber stellen Sie mich als Erstes zu Milla und dem Admiral durch.«
    »Ja, Captain.«
    »Unglaublich«, bemerkte Admiral Tanner leise. »Die sind wirklich noch da, stimmt’s?«
    »Ja, Admiral, aber ihr Signal ist jetzt merklich schwächer. Obwohl wir wissen, worauf wir unsere Sensoren ­fokussieren lassen müssen, bekommen wir kaum eine Rückmeldung « , erwiderte der Techniker. »Admiral … Wenn die sich auf diese Weise an irgendeines unserer Schiffe heranpirschen wollen …«
    » … hätten unsere Kapitäne keine Chance, sie zu orten, es sei denn, sie wären auf ihre Ankunft vorbereitet«, ergänzte Tanner den Satz. »Hoffen wir nur, dass es den Drasins genauso ergeht.«
    »Ja, Admiral.«
    »Admiral …«
    Als Tanner sich umdrehte, sah er Milla in ihrem eindrucksvollen dicken Panzeranzug näherkommen. »Ich nehme an, Captain Weston will mich sprechen?«
    »Ja, Admiral.«
    Tanner nahm sich kurz die Zeit, seine Kleidung zu ordnen, dann trat er so weit vor, dass Millas Headset ihn erfassen konnte. »Captain Weston.« Er nickte ernst.
    Weston unterdrückte ein Lächeln, denn gerade hatte er mitbekommen, wie der Admiral an seiner Kleidung ­herumgezupft hatte, ehe er zu Milla getreten war. Sollte er dem Mann verraten, dass die spezielle Gefechtsaus­rüstung der Infanterie Sensoren mit einem Sichtfeld von dreihundertsechzig Grad umfassten? Vielleicht bei anderer Gelegenheit …
    »Captain Weston …«, setzte der Admiral erneut an.
    »Admiral Tanner! Darf ich annehmen, dass Sie eine Veränderung in unserem gegenwärtigen Status bemerkt haben?« Jetzt erlaubte sich Weston ein leichtes Lächeln.
    »Allerdings.«
    »In welcher Hinsicht, wenn ich fragen darf?«
    »Unsere passiven Sensoren können Ihr Schiff kaum noch erfassen. Wir wissen zwar, wo Sie sich aufhalten, trotzdem können Sie auch unsere aktiven Sensoren kaum noch ausmachen. Die Signale sind sehr schwach.«
    Überall auf der Brücke war erleichtertes Aufatmen zu hören, aber Weston achtete nicht darauf, da er gegenüber dem Admiral die eigene

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