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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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gewachsen war. Selbst Waters schien sich mittlerweile gut von den Nachwirkungen des ersten Sprungs erholt zu haben.
    »In drei Minuten geht’s los.« Der Navigationsexperte blickte nicht von seinen Instrumenten auf, während er die Kurskorrekturen konfigurierte.
    »Aktivieren Sie den Transitionsantrieb, wenn wir so weit sind.«
    »Ja, Sir.«
    Während die Sekunden verrannen, löste sich die Odyssey aus der Gravitationssenke des Sternsystems, um in die Tiefe des Raums einzutauchen. Die gewaltigen Reaktoren speisten den Antrieb bereits mit Energie. Unwillkürlich klammerte sich Captain Weston an den Lehnen seines Sessels fest, als der sechzig Sekunden lange Countdown begann. Er nahm an, dass sein Stab dabei ein ähnlich mul­miges Gefühl wie er selbst hatte. Der Sprung war nun mal alles andere als ein Spaziergang.
    »Aktiviere jetzt den Transitionsantrieb«, erklärte Lieute­nant Daniels mit banger Stimme.
    Der Albtraum des ersten Sprungs wiederholte sich, als die Odyssey den dimensionalen Raum verließ und vom Transitionsantrieb durch Raum und Zeit geschleudert wurde. Westons Gedanken – eingeschlossen in sein persönliches Zeitempfinden und sein Gehirn, während das Schiff das Universum durchmaß – hallten eine Ewigkeit lang in seinem Bewusstsein nach: Ich hoffe, dass mir das mit zunehmender Übung leichter fällt.

4
    Doch danach sah es keineswegs aus. Als die Odyssey wieder in den dimensionalen Raum eintrat, heulten die Alarmsirenen auf. Der Ton drang in die sowieso schon schmerzenden Schädel und brachte selbst die am schwersten mitgenommenen Besatzungsmitglieder dazu, sich in Bewegung zu setzen – vor allem, um die Dinger so schnell wie möglich abzustellen.
    »Sensoren-Team, was ist los?« Weston hatte den Satz kaum beendet, als das Schiff so heftig schwankte, dass er sich am Kommandosessel festklammern musste.
    »Ein Feld voller Raumtrümmer, Sir! Das dürfte aber eigentlich gar nicht da sein!«, murmelte Ensign Breman, Waters’ Ablösung, ängstlich.
    Offenbar werden uns da auch die Sensoren keine große Hilfe sein.
    »Bei unserer Landung war von Asteroiden nichts zu entdecken, Sir.«
    »Er hat recht, Captain«, bemerkte Daniels. »Ich habe unseren Kursso bestimmt, dass wir stets ausreichend Abstand zu allen Lagrange-Punkten halten. Was das auch sein mag, es kann noch nicht sehr lange hier sein!«
    »Bleiben Sie dran, gerade bekomme ich Daten herein«, sagte Breman, verstummte jedoch gleich darauf schockiert.
    »Was ist, Ensign?«, hakte Weston nach.
    »Es sind … Wrackteile, Sir. Herr im Himmel! Sieht so aus, als hätte hier draußen eine ganze Flotte ihr Ende ­gefunden«, erklärte Breman in einem Ton, der sowohl Ehr furcht als auch Schrecken ausdrückte. »Manche der Wracks strahlen immer noch Wärme ab. Die Schiffe können hier höchstens seit ein paar Tagen liegen, wenn sie aus ähn­lichen Materialien bestehen wie das unsere.«
    Lange fiel auf der Brücke nicht ein einziges Wort. Auf den Gesichtern ringsum sah Weston die Frage, die jetzt jeden beschäftigte: In was sind wir da hineingeraten?
    Weston brach das Schweigen als Erster und blickte auf einen Monitor neben seinem Sessel. »Breman, machen Sie einen kompletten Scan dieser Raumregion. Wenn sich das, was für diese Wracks verantwortlich ist, noch irgendwo hier herumtreibt, will ich es wissen. Daniels, bestimmen Sie die Tachyonenquelle mittels Triangulation und legen Sie einen Kurs dorthin fest.«
    »Ich habe das Signal verloren, Sir!«, erklärte Ensign Daniels mit gesenktem Kopf. »Ich kann es nur auf einen Bereich mit einem Durchmesser von circa zweieinhalbtausend Kilometern eingrenzen.«
    Weston verzog das Gesicht. War ja klar, dass es nicht so einfach werden würde. »Also gut, bringen Sie uns in diese Zone, und erstellen Sie ein Suchraster.«
    Weston lehnte sich im Sessel zurück und bestätigte den Empfang zahlreicher Berichte. Keine Abteilung hatte im jeweiligen Sektor irgendetwas Auffälliges entdecken können. Nach wie vor kamen Berichte der Labors über das Tachyonen-Signal und seine seltsame Modulation herein. Palin schwor immer noch Stein und Bein, dass es sich um einen Notruf handelte. Den Raumtrümmern nach zu urteilen, die sie gerade entdeckt hatten, musste man kein Genie sein, um zu diesem Schluss zu gelangen.
    »Captain! Gerade haben wir etwas im Suchraster gefunden, das wie ein Schiff aussieht.«
    »Zeigen Sie’s mir.«
    Der große Wandschirm zeigte einen herumtreibenden, unbeleuchteten Schiffsrumpf. Offenbar waren auch

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