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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Entscheidungen von ihnen zu erwarten, aber mehr Zeit wollte Weston ihnen nicht einräumen. Entweder sie schickten auf der Heimreise der Odyssey einen Diplomaten mit, oder das Schiff würde den Anker ohne einen Repräsentanten dieses Planeten lichten.
    Westons Meinung nach hatten er und seine Leute schon lange genug in einem Krieg mitgemischt, der nicht der ihre war.
    Kein Wunder, dass Weston schlechter Stimmung war, als die Frist sich ihrem Ende näherte, ohne dass sich der planetare Rat bei der Odyssey gemeldet hatte.
    »Lieutenant Lamont, wie kommen die Reparaturen vor­an?«
    »Die Mannschaft schweißt jetzt neue Panzerteile am Riss über dem Habitat fest, Captain. Die Leute haben sich auch die Zeit genommen, das Flugzeugträgerdeck herzurichten. Corrin sagt, sie werden bis zum Starttermin alles unter Dach und Fach haben.«
    Weston nickte. »Das wird bestimmt klappen. Und wie steht’s mit O Zwei?«
    »Die Lieferungen vom Planeten haben unsere Vorräte wieder aufgestockt. Wie Sie befohlen haben, haben wir vorher jeden Tank genau untersucht. Alles ist steril und sauber.«
    »Danke, Lieutenant.«
    Weston beließ es bei diesen Fragen. Er wusste, dass er im Moment sowieso nur auf der Stelle trat. Und ihm war auch klar, dass er seinen Stab nicht wie ein Kontrollfreak überwachen musste, aber die Situation auf dem Planeten setzte ihm zu. Irgendwie musste er mit dessen Bewohnern in Verbindung bleiben, wenn er nach Hause zurückkehrte, und er brauchte irgendetwas Handfestes, das die hohen Tiere auf der Erde tatsächlich sehen und berühren konnten. Etwas, das über die Informationen in den Datenbanken hinausging. Zumindest wünschte er sich das sehnlich.
    Eine reale Person, die das fremde Volk vertrat – natürlich wäre ihm eine ganze Gruppe von Leuten noch lieber gewesen – würde seinen Berichten an die Vorgesetzten sehr viel mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Eigentlich fürchtete er aber nicht so sehr, dass man ihm nicht glauben würde, sondern vor allem, dass man seinen Berichten relativ wenig Bedeutung zumessen würde.
    Bislang hatte die außerirdische Spezies der Drasins seiner Zählung nach mindestens neun Schiffe für ihren Krieg gegen die Kolonien eingesetzt. Und nach Millas Bericht war ihre Zahl sogar noch höher, selbst wenn man berücksichtigte, dass viele der von der Odyssey zerstörten gegnerischen Schiffe diejenigen waren, die anfangs die Flotte der Kolonien vernichtet hatten.
    Außerdem hatten die Drasins die planetare Bevölkerung in mindestens zwei Sternsystemen ausgelöscht, was nach den Maßstäben der Erde einen massiven Verstoß gegen die allgemein anerkannten Regeln der Kriegsführung darstellte. Natürlich waren auch auf der Erde Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung nicht immer zu vermeiden, aber auf keinen Fall durfte man sie absichtlich herbeiführen.
    Weston war klar, dass der Ausdruck »Regeln der Kriegsführung« einen Widersprich in sich barg – es war eines der ältesten Oxymora in der schriftlich überlieferten Geschichte der Menschheit. Trotzdem war das, was hier passiert war, ein unerhörter Vorfall, anders als jede bewaff­nete Auseinandersetzung, die Weston je erlebt oder von der er je in historischen Dokumenten gelesen hatte.
    In gewisser Hinsicht war der Zweite Weltkrieg noch am ehesten mit diesem Krieg der Drasins zu vergleichen. Damals hatten die Armeen beider Seiten zivile Ziele in ihre Angriffe einbezogen und sie gnadenlos zerstört. Die Taten oder Untaten des deutschen Heers unter dem Kommando der SS und der Nazi-Partei waren gut dokumentiert, doch die amerikanischen auf Hiroshima und Nagasaki waren ähnlich entsetzlich gewesen, wenn sie auch sehr viel schneller Leben ausgelöscht hatten.
    In den Block-Kriegen war es nie ganz so weit gekommen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sich mit modernen Waffen jeder Angriff auf ein ziviles Ziel mehr oder weniger erübrigte. Wenn ein Kampfjäger der Archangels eine Hochgeschwindigkeitsrakete abfeuerte, konnte diese letztendlich eine ganze Stadt in Schutt und Asche legen; allein die Schockwelle konnte Hunderte von Menschen töten.
    Diese Tatsache, verbunden mit dem weit verbreiteten, ständigen Einsatz von Kameras und der Wirkung der Bilder auf die Weltöffentlichkeit, hatte zur Folge gehabt, dass selbst die größten Fanatiker auf beiden Seiten nicht so dumm gewesen waren, etwas zu tun, das neutrale Länder eventuell zu einem Pakt mit der Gegenseite hätte bewegen können.
    Allerdings spielten bei den Angriffen der Drasins auf

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