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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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bekommen. Ich kann zwar nicht garantieren, dass sie sich auf der … auf meiner Welt überall ungehindert bewegen können, aber ich werde sicherstellen, dass sie als diplomatische Gesandte empfangen werden.«
    »Das ist akzeptabel. Wenn Sie jetzt die Aufnahme unserer Gesandten auf Ihrem Schiff vorbereiten können, lasse ich sie unverzüglich mit einem Raumgleiter zur Odyssey bringen. Rechtzeitig … äh … vor dem festgesetzten Starttermin.«
    Weston fiel auf, dass Tanner bei der Zeitangabe gezögert hatte. Mittlerweile hatte es sich als ernsthaftes Pro­b­lem erwiesen, einen gemeinsamen Bezugsrahmen für Zeit­angaben zu finden. Die Einheimischen benutzten eine auf einem Zahlensystem basierende Zeitrechnung, das die Odyssey noch immer nicht entschlüsselt hatte. Offenbar hatte man diese Zeitrechnung als gemeinsamen Bezugsrahmen für alle Kolonien eingeführt. Nur ließ er sich leider nicht so umrechnen, dass er sich ohne weiteres mit den Zeiteinheiten der Erde vergleichen ließ.
    »Wir werden auf Ihre Leute warten, Admiral«, versicherte Weston.
    »Wunderbar. Dann lasse ich Sie jetzt in Ruhe um die Vorbereitungen kümmern. Einen schönen Tag noch, Captain.«
    »Danke gleichfalls, Admiral.«
    Weston wandte sich Lieutenant Lamont zu. »Susan … Bitte bereiten Sie einen angemessenen Empfang für unsere Gäste vor.«
    »Wird erledigt, Captain«, erwiderte sie und rekapitulierte, was sie über das diplomatische Protokoll herausgefunden hatte. Als vor zwei Tagen zur Sprache gekommen war, dass sie möglicherweise mehrere Würdenträger an Bord haben würden, hatte sie sich gründlich mit dieser Wissenschaft befasst, die sie außerordentlich kompliziert fand. Schwierig war dabei vor allem, dass so viel von den kulturellen Unterschieden abhing. Zunächst war sie versucht gewesen, aufgrund der extremen Förmlichkeit bei Empfängen für Repräsentanten des Blocks diese Etikette zu übernehmen. Letztendlich war sie jedoch zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, den Empfang schlichter zu gestalten. Also hatte sie sich zur Vorbereitung mit einem Schiffssteward und einigen anderen zusammengesetzt.
    Sofort nahm sie mit einer Frau aus der Planungsgruppe Kontakt auf. »Jackie? Ja, ich bin’s, Susan. Könntest du den Küchenchef vorwarnen? Danke. Ich bin gleich bei euch, um alles ein letztes Mal durchzugehen. Danke.«
    »Seht genau hin, gleich landet wieder mal eine ganze Fuhre Einheimischer bei uns«, sagte Mackenzie und grinste breit, was aber eher so aussah, als fletschte er die Zähne.
    Die Männer stöhnten bei der Erinnerung an das letzte Landemanöver der einheimischen Raumgleiter.
    »Kein Grund zur Aufregung«, feixte ihr Vorgesetzter. »Ich glaube, letztes Mal hat der Captain den Piloten anschließend den Arsch aufgerissen. Vielleicht brauchen wir diesmal nicht auf die Alarmknöpfe zu drücken.«
    Einige Männer kicherten, aber die meisten zogen trotzdem grimmige Gesichter. Die Arbeit des Bodenpersonals auf einem Flugzeugträgerdeck war sowieso schon gefährlich genug, selbst wenn man es mit Piloten zu tun hatte, die ihren Job ernst nahmen und beherrschten. Und ob die einheimischen Flieger es gemerkt hatten oder nicht: Die meisten Angehörigen des Bodenpersonals betrachteten deren Flugkünste als reine Angeberei. Auf jedem Flugzeugträger – erst recht auf einem, der durch das Vakuum des Raums schwebte – war Vertrauen Voraussetzung für den reibungslosen Ablauf auf dem Landedeck. Die Piloten mussten ihrem Bodenpersonal vertrauen, das Bodenpersonal den Piloten. Wenn dieses Vertrauen an irgendeiner Stelle erschüttert war, sei es wegen unzureichender Kommunikation, sei es – im schlimmsten Fall – durch bewusste Irreführung, konnte das Leben kosten.
    Als Vorgesetztem war das Mackenzie natürlich klar, genauso wie ihm klar war, dass seine Männer keine bösen Absichten hegten, aber er fand, es könne nicht schaden, sie ein bisschen aufzumuntern.
    »Das ist, jedenfalls vorläufig, die letzte dieser Landungen, die wir abwickeln müssen«, teilte er ihnen mit trockenem Grinsen mit. »Also seid auf Draht, um es mal so auszudrücken. Und wenn sie wie die Wilden aufs Deck zuschießen, geratet ihnen bloß nicht in die Quere. Überlasst sie mir, kapiert?«
    Die Männer nickten.
    Mackenzie klatschte in die Hände. »Also gut, legt die Schutzanzüge an. Wir übernehmen das Deck um Punkt fünfzehn Uhr, und ich möchte, dass alle Start- und Landebahnen fünfzehn Minuten später von allen Fremdobjekten geräumt sind. Also

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