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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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nachsichtige Belustigung mit. »Sie ist die Quacksalberin, die mich zusammengeflickt hat.«
    Rame wusste nicht, wie der Rechner den Ausdruck »Quacksalberin« übersetzt hatte, aber der Blick, den die Frau zu Bermont hinüber schoss, ließ deutlich erkennen, dass sie ihn nicht als Kompliment auffasste. Rame setzte ein artiges Krankenbesuch-Lächeln auf und wandte sich der Ärztin zu, vor allem, um sie von Bermont abzulenken.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Doktor. Ich bin der Chefarzt der Odyssey .«
    Doktor Brianne warf ihm einen nicht sonderlich freund lichen Blick zu und nickte mehr oder weniger höflich. »Also sind Sie derjenige, der die Leute normalerweise – wie heißt der Ausdruck doch gleich? – die Leute ›zusammenflickt‹.«
    Rame lächelte. »Leider, ja.«
    Brianne wollte gerade etwas erwidern, aber wegen eines seltsamen rhythmischen Stampfens erstarrten alle und sahen sich um. Bermont erkannte als Erster, was los war. Er grinste, als er die erste rauchschwarze Gestalt über den sanften Hügel stapfen sah. »Schon gut«, sagte er lachend. »Das ist nur der Major mit den anderen. Sieht so aus, als wären wir hier fast fertig.«
    Interessiert beobachtete Rame, wie zwei Reihen von Soldaten anmarschiert kamen. Er hatte nur selten Gelegenheit, den mit allen möglichen Systemen ausgerüsteten Panzeranzug in Aktion zu erleben.
    Den einfachen, mit Elektronik ausgestatteten Feldanzug hatte man gegen Ende der Block-Kriege eingeführt, doch auf seinem Posten an Bord eines Lazarettschiffs hatte Rame normalerweise nur Einheiten zu sehen bekommen, die darin die Hölle durchgemacht hatten. Vermutlich war der heutige Panzeranzug für Spezialeinsätze sehr viel raffinierter. Obwohl er als Arzt oft genug schon dankbar für die Grundausstattung mit lebenserhaltenden Systemen gewesen war, die in jeden Feldpanzer integriert gewesen war.
    Die zwei Reihen von Soldaten, die er jetzt beobachtete, wirkten so, als wären sie buchstäblich durchs Feuer gegangen. Der Abstieg aus der Umlaufbahn des Planeten hatte die obere Beschichtung ihrer Panzer derart versengt, dass nur ein Flickenteppich von Grauschattierungen und der pechschwarze Hauptpanzer übrig geblieben waren. Das Ergebnis ähnelte einem dunklen Tarnanzug, wie man ihn früher im Städtekampf benutzt hatte, allerdings mit eher zufälligen Mustern.
    Er wandte den Blick den CM-Fallschirmen zu, die zwischen den Reihen trieben und erkannte zu seiner Bestürzung, dass von jedem Schirm etwas herunterbaumelte, das wohl ein gegnerischer Fußsoldat sein musste. Die Bestätigung dafür erhielt er, als Major Brinks die Einheit stillstehen ließ. Beiläufig klinkten die Schirme dabei ihre Ladungen aus, sodass sie auf dem Boden aufklatschten.
    »Herr im Himmel!«
    »Doktor?« Major Brinks kam auf ihn zu und stellte sein Visier auf Transparenz. »Was machen denn Sie hier?«
    »Er schaut gerade den einheimischen Quacksalbern über die Schulter, Sir«, erwiderte Bermont an Rames Stelle. »Wie ist es gelaufen?«
    »Wir konnten die Säuberung abschließen, Lieutenant. Aber die Einheimischen werden hier ein paar Seismografen verteilen müssen, um sicherzustellen, dass unter ihren Füßen niemand mehr die Stadt untergräbt.«
    »Ich werde dem Captain in zwanzig Minuten einen Bericht übermitteln«, meldete sich einer der Soldaten. Wegen des dunklen Visiers konnte Rame nicht erkennen, wer er war.
    »Tun Sie das, Savoy«, sagte Brinks. »Und wenn Sie schon dabei sind, empfehlen Sie den Einheimischen auch, einige scharfsichtige Vögel in die Luft zu schicken, die die Planetenoberfläche genau im Auge behalten können. Mit den Wärmesensoren können sie dann jeden Drasin orten.«
    »Alles klar, Boss.«
    »Das hier ist … der Feind, stimmt’s?« Rame starrte auf den Leichnam eines Monstrums, das einem unnatürlich großen Insekt ähnelte.
    »Verdammt richtig«, sagte ein zweiter Soldat, der dabei unverkennbar grinste. »Das hier ist eine der Trophäen unserer Insektenjagd.«
    »Verdammt noch mal, Deac!«, knurrte ein anderer Soldat. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst diese Science-Fic­tion-Scheiße eindosen! Dieses dumme Gequatsche kann ich nicht mehr hören! Du redest, als wären wir Darsteller in irgendeinem Scheißfilm!«
    »Stell dich nicht so an, Sarge«, gab Deacon mit wehleidiger Stimme zurück. »Denk doch mal nach: Wir befinden uns auf einem anderen Planeten und kämpfen in Panzeranzügen gegen Rieseninsekten. Herrgott, Sarge, das erfüllt doch jedes

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