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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Schmerzen zusammen und rieb sich die wunden Schultern. »Soweit ich weiß, ist es eine vom Militärgericht geahndete Straftat, einen ranghöheren Of­fizier mit physischer Gewalt anzugreifen, Samuels. Auch dann, wenn Sie dazu eine Raumfähre als Waffe einsetzen.«
    Mehrere Soldaten, die ähnliche Blessuren davongetragen hatten, lachten leicht betreten, als sie aus der Raumfähre ausstiegen. »Das würden Sie beim Gericht niemals durchkriegen, Sir. Zu viele von den hohen Tieren haben selbst solche Strapazen durchgemacht und würden wenig Mitleid zeigen.«
    Es wurde viel gelacht, während das Team auf die Raumkapsel am mittleren Mast zusteuerte. Auf halbem Wege kam Captain Weston auf sie zu.
    »Sir!« Das ganze Team nahm Haltung an und salutierte unisono.
    »Rührt euch«, befahl Weston, nachdem er den formellen Gruß erwidert hatte. Er wandte sich der Pilotin zu. »Samuels, Sie müssen mit der Raumfähre gleich wieder raus. Wir haben etwas entdeckt, das wie eine Rettungskapsel aussieht. Sie wirkt ziemlich lädiert und braucht unsere Hilfe.«
    Jennifer ging neben dem Captain auf die Raumfähre zu. »Wie groß ist die Kapsel, Sir?«
    »Sie hat einen Durchmesser von circa acht Metern, ist aber nicht ganz so lang. Allerdings werden wir die »Dosenöffner« zur Bergung einsetzen müssen. Das ganze Ding ist paramagnetisch, da funktionieren unsere nor­malen Magnetgreifarme nicht.«
    Roberts hatte die beiden eingeholt. »Äh … Sir? Was meinen Sie mit ›wir‹? Sie werden doch auf der Brücke gebraucht.«
    Weston winkte ab. »Diesmal nicht, Commander. Ich bin darin ausgebildet, die ›Dosenöffner‹ einzusetzen – und Sie nicht. Herr im Himmel, seitdem wir die Magnetgreifarme benutzen, haben wir nur noch eine Handvoll Leute an diesen alten Dingern ausgebildet – und diese Leute sind im Unterschied zu mir derzeit alle beschäftigt.«
    Roberts wollte schon widersprechen, besann sich jedoch eines Besseren und ging schließlich zu der auf ihn wartenden Raumkapsel zurück. Samuels, ihr Kopilot und Captain Weston setzten sich in die größere Raumfähre, die die Vorhut bilden sollte. Das Shuttle summte, als die Zwillingstriebwerke anliefen und das magnetische Fahrwerk, das für Bodenhaftung sorgte, eingezogen wurde. Ein schwacher Strahl der Schubdüsen sorgte dafür, dass das Such- und Rettungsteam aus dem Trägerdeck glitt.
    Sobald sie die Odyssey verlassen hatten, ließ Samuels das Shuttle drehen und lenkte es auf die hellen Lichter der Archangels zu, die einen nicht sichtbaren Punkt im Raum umkreisten. Dieser Punkt entwickelte sich nach und nach zu einem schwachen Umriss, der sich von dem Sternenfeld abhob, und schließlich geriet die Rettungskapsel in ihr Blickfeld. Samuels richtete das Shuttle parallel zur Kapsel aus, wobei sie kleine Stöße der Schubdüsen geschickt dazu benutzte, um Kurs und Winkel zu korrigieren.
    »Jetzt bin ich dran.« Weston ging nach hinten, während der Kopilot die Life-Detection-Software des Shuttles hochfuhr und die Daten der Sensoren eingab.
    »Hoppla, Sir, sieht nach einem Lebewesen aus – in der Kapsel ist eine Wärmequelle«, verkündete Samuels.
    Der Kopilot namens Ryan hielt abrupt inne. »Captain, ich weiß ja nicht, ob ich das glauben soll, aber die Sensoren besagen, dass ein Mensch in der Rettungskapsel sitzt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von siebenundneunzig Prozent.«
    Weston blieb kurz stehen und starrte ungläubig nach vorn. »Von siebenundneunzig Prozent? Bei unserem eigenen Schiff bestätigen die Sensoren ja nur dreiundneunzig Prozent!«
    »Ist mir klar, Sir.« Der Kopilot zuckte ratlos die Achseln. »Ich weiß auch nicht, wie das zu erklären ist … Das Ein­zige, das mir dazu einfällt, ist, dass der Paramagnetismus der Kapsel etwas damit zu tun haben muss – falls wirklich ein Mensch darin sitzt. Das Material scheint so beschaffen zu sein, dass es mit Sensoren leicht zu durchdringen ist.« Nach kurzem Schweigen setzte der Kopilot in scherzhaftem Ton nach: »Es könnte natürlich auch ein großes böses Alien sein, das unsere Sensoren hinters Licht führen will.«
    »Nach unserer Rückkehr werde ich diese Theorie den Leuten in der Forschungsabteilung übermitteln.« Weston grinste trocken, während er die Arme des »Dosenöffners« zur Rettungskapsel ausrichtete. »In der Zwischenzeit sollten wir uns auf einen Gast vorbereiten.«
    »Ja, Sir.«
    Nachdem Weston verschiedene Schalter bedient hatte, streckten sich lange Roboterarme aus dem Boden der Raumfähre aus, die in einer

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