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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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betraten. »Still und friedlich? Verdammt noch mal, wir waren dort ja gerade erst angekommen. Wir konnten nicht wissen, was sich dort noch herumtreibt. Du weißt doch, wie viele Leute wir in der Beringstraße verloren haben, nachdem die eigentliche Schlacht vorbei war! Erinnerst du dich noch an Clarke? Der hat die ganze Strecke zurück zum Stützpunkt geschafft, und dann hat ihn beim Lande­anflug ein scheinbarer Blindgänger in der Luft zerfetzt!«
    Weston warf seinem Freund einen leicht ironischen Blick zu. »Und ich hab gedacht, nicht du, sondern Roberts würde mir die Leviten lesen, Steph. Es war ein kalkuliertes Risiko. Außerdem waren die Angels und die Odyssey ja da, um mir Deckung zu geben.«
    Stephanos murmelte nur irgendetwas, das nicht zu verstehen war, da sich in diesem Moment die Aufzugtüren öffneten. Als sie das vordere Deck mit den Habitaten betraten, trennte sich Weston von seinem Freund, um sofort zur Brücke zu gehen.
    »Sieh dich vor, Cap«, ermahnte Steph ihn zum Abschied. »Das hier sind nicht die Angels, und du fliegst auch nicht mehr allein.«
    Weston seufzte und schüttelte den Kopf, während er zusah, wie Stephanos um die Ecke bog und aus seinem Blickfeld verschwand. Er wusste ja, dass Steph recht hatte. Seit den frühen Kriegstagen hatte sich vieles geändert. Bei den ersten Einsätzen hatten die Angels kaum genug Leute gehabt, um ein Dutzend Kampfjäger zu bemannen – und an einem gewöhnlichen Tag wäre sogar die dreifache Menge nötig gewesen. Alte Gewohnheiten und schlechte Angewohnheiten wurde man nur schwer los. Und sie konnten einen leicht umbringen, sofern man sie nicht abschüttelte. Jetzt war er Captain der NACS Odyssey . Und das verlangte mehr von ihm, als wie ein geölter Blitz und ohne jeden Gedanken an die Zukunft durch den Himmel zu jagen.
    Befehlshaber zu sein ist wirklich ätzend.
    Als Captain Weston die Brücke betrat, war Commander Roberts gerade dabei, alle Informationen über das Trümmerfeld zu analysieren. Weston ging zu ihm hinüber und blickte ihm kurz über die Schulter. »Wie schlimm ist es?«, fragte er. Schon vor seinem Ausflug zur Rettungskapsel hatte Samuels den Kurs wegen der zahlreichen Wracks nicht weniger als fünfmal ändern müssen.
    Roberts drehte sich zu ihm um. »Da liegen jede Menge Raumtrümmer herum, Captain, mindestens zehn bis fünfzehn Schiffe. Das Unheimliche daran ist, dass sie offenbar alle identisch sind, was Herkunft, Konstruktion, Materialien und Kennzeichen betrifft. Sieht nach einem internen Konflikt aus, vielleicht war es ein Bürgerkrieg. Oder aber sie haben sich mit einem wirklich üblen Gegner angelegt.«
    Weston griff nach einem PDA und sah sich die wichtigsten Ergebnisse der Scans an. »Schicken Sie Shuttles und Sonden aus, damit sie Proben von allem nehmen, was interessant aussieht. Und teilen Sie allen Labors mit, dass sie sich auf die Analyse dieser Proben einstellen sollen. Ich mach mich jetzt auf den Weg zum medizinischen Labor. Mal sehen, wie es unserem Gast geht. Sagen Sie Doktor Palin, dass er dort auf mich warten soll.«
    »Ja, Sir.« Roberts gab entsprechende Befehle ein.
    »Und die Sensorentechniker sollen versuchen, die Flugbahnen der Schiffe zurückzuverfolgen«, rief Weston über die Schulter. »Ich möchte wissen, woher die gekommen sind.«
    »Wird erledigt, Sir.«
    Er nahm den nächsten Aufzug zum medizinischen Labor. Falls die vorläufigen Scans, die sie mit der Notausstattung der Raumfähre vorgenommen hatten, korrekt waren, würde die Überlebende wahrscheinlich bald aufwachen. Sie hatte unter Dehydrierung und Sauerstoffmangel gelitten, war ansonsten jedoch in guter körperlicher Verfassung.
    Weston hätte darauf gewettet, dass die Frau eine unglaubliche Geschichte zu erzählen hatte – eine, für die man mehrere Runden in einer Bar schmeißen würde, falls in der Heimat der Frau ähnliche Sitten herrschten wie auf der Erde. Hoffen wir, dass unser linguistisches Genie wenigstens halb so gut ist, wie seine Akte behauptet. Denn leider, Gott steh uns bei, liegt jetzt offenbar schrecklich viel in den Händen dieses exzentrischen oder sogar verrückten Doktors. Verständlicherweise war Weston beunruhigt, als er beim Aussteigen beinahe über die Person stolperte, die ihn gerade beschäftigte und die auf dem Boden vor der Aufzugtür kniete. »Doktor, was machen Sie da?« Weston kniff die Augen zusammen, stützte sich an der Wand ab und starrte auf den Mann, der ihm fast zu Füßen lag.
    »Oh, Hallo, Captain. Ich hab

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