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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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als er die Stimme seines Freundes hörte. »Ja, Steph?«
    »Die Angels sind startbereit, Captain. Auf dein Wort hin sausen wir los.«
    »Verstanden. Haltet euch bereit, Archangels.«
    Erst in diesem Moment wurde Milla klar, was sie an diesem Wortwechsel so störte. Sie verhalten sich so, als wären wir innerhalb weniger Minuten im Fuielles-System. Dabei dauert es doch Tage bis dorthin. Diese Leute können diese Strecke doch unmöglich innerhalb so kurzer Zeit zurücklegen.
    Sie hörte, wie der Captain den Befehl gab, den Tran­si­tionsantrieb zu aktivieren, und zwang sich dazu, sich wieder auf das Geschehen in ihrer Umgebung zu konzentrieren.
    »Captain, die vorderen Masten haben den Übergang bereits geschafft. Die Auswirkungen werden in zweiunddreißig Sekunden die Brücke erreichen.«
    Die Auswirkungen? Welche Auswirkungen? Eine halbe Minute später fand sie es heraus. Entsetzt sah Milla zu, wie sich der Hauptbildschirm der Brücke in Teilchen auflöste, die in die Leere des Raums hinauswirbelten. Das ist doch Wahnsinn! Erst als die Wirkung auch die Offiziere erfasste und deren Atome im Vakuum verschwanden, löste sich Milla aus ihrer Erstarrung. Ihre Hände krampften sich um die Gurte, die sie an den Sitz fesselten. Vergeblich versuchte sie sich daraus zu lösen. Mit jeder Sekunde wuchs ihre Panik. Doch schließlich sah sie etwas, das ihre Angst schwinden ließ: Capitaine Eric Weston saß einfach nur da und starrte mit einem Ausdruck leichten Wider­willens auf den näherkommenden Mahlstrom. Als Milla merkte, wie gelassen er reagierte, beruhigte sie sich sofort. Vielleicht wäre sie nicht ganz so ruhig geblieben, hätte sie seine weiß angelaufenen Handknöchel oder die blutroten Male bemerkt, die seine zusammengeballten Fäuste in den Handflächen hinterließen. Aber das sollte sie ja auch nicht sehen, Weston verbarg es vor allen.
    Er konzentrierte seine gesamte – und sehr stark ausgeprägte – Willenskraft darauf, nach außen hin als Herr der Lage zu erscheinen, obwohl der Übergang auch ihm schwer zu schaffen machte.
    In einem eindeutig anderen Sternsystem, mehr als zwanzig Lichtjahre entfernt, kehrte die Odyssey derweil in den dimensionalen Raum zurück und nahm wieder Gestalt an. Stück für Stück und Deck nach Deck löste sich das gewaltige Raumschiff aus dem Tachyonenstrom und setzte sich Teilchen für Teilchen wieder zusammen.
    Auf dem ganzen Schiff begann die Besatzung mit der mühseligen Arbeit, nachzuprüfen, ob alle Systeme den Sprung unversehrt überstanden hatten und wieder funktionsbereit waren. Auf dem Flugzeugträgerdeck befahl Stephanos den ersten Archangel-Piloten bereits, mit ihren Maschinen ihre Position auf den Schiffskatapulten einzunehmen, und der Flugsicherung, sich an den Schleusen zu postieren, die das Vakuum des Flugzeugträgerdecks vom Hangar trennten.
    Auf der Brücke ging es ähnlich hektisch zu wie überall auf der Odyssey , nur eine einzige Person rührte sich nicht: Eine sehr bleiche und heftig zitternde junge Frau saß noch immer angegurtet auf ihrem Platz.
    »Schließt die Sensoren wieder ans Netz an. Ich brauche einen vollständigen Scan des Systems«, befahl Weston so knapp und resolut, wie es sein revoltierender Magen zuließ.
    »Wird gemacht, Sir. Vollständiger Scan in drei Minuten.«
    Weston blickte zu Milla hinüber und wies einen weib­lichen Unteroffizier an, sich um sie zu kümmern. Während die junge Frau zu Milla hinüberging, schaltete Weston ein weiteres Display ein und wartete auf die von den Sensoren gesammelten Informationen.
    Als sich eine warme Hand auf Millas Schulter legte, blickte sie, immer noch zitternd, auf.
    »Wie geht es Ihnen, Ma’am?« fragte die Frau mit freundlichem Lächeln.
    Millas Augen bohrten sich geradezu in die der Frau. »Das war so ziemlich das Schockierendste, was ich je erlebt habe.«
    Die junge Frau lächelte verlegen. »Ja, Ma’am, der Transitionsantrieb hat’s in sich und ist schwer zu verkraften. Einen Augenblick, ich helfe Ihnen.« Sie löste Millas Sicherheitsgurte und sorgte dafür, dass sie sich aufrollten.
    Sofort kippte Milla nach vorn, doch die Frau fing sie mühelos auf. Es dauerte ein bisschen, bis sich bei Milla das Zittern und das Schwächegefühl legten. Schließlich nickte sie bedächtig, bewegte die Glieder wieder aus eigener Kraft, stand auf und streckte sich. »Ich danke Ihnen. Wie heißen Sie?«
    »Ensign Lamont, Ma’am. Susan Lamont.«
    »Danke, Susan. Ich heiße Milla.«
    Ensign Lamont lächelte. »Ist

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