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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Tachy­onen basierende Rechnersysteme voraus, und eine solche Technologie hatten diese Leute niemals entwickelt. Aber ohne eine solche Technologie war man gezwungen, ständig anzuhalten und später neu zu starten, um die eigene Position immer wieder zu überprüfen, und außerdem, was noch wichtiger war, auch den gewählten Kurs – um sicherzustellen, dass keine Raumtrümmer im Weg waren. Ist schon merkwürdig. Weil sie nicht auf die einfache Lösung gestoßen sind, haben sie in gewisser Weise das Problem umgangen und auf eine andere Weise gelöst, dachte Milla, während sie sich auf der Brücke umsah und merkte, dass ein Mann, der vor ihr saß, aufschreckte.
    »Captain, gerade kommen Werte von den Langstreckensensoren herein.«
    »Bericht.« Weston musste sich wieder den dringenden Aufgaben widmen, deshalb trat Milla einen Schritt zurück, während sie das Geschehen auf der Brücke weiterhin beobachtete. Plötzlich spürte sie eine Hand auf der Schulter, drehte sich um und sah Ensign Lamont hinter sich stehen.
    »Ma’am.« Die junge Frau deutete auf Millas Platz im hinteren Teil der Brücke. »Vielleicht möchten Sie dort hinten sitzen.«
    Während sich Milla zurückzog, machten sich die Leute ringsum an die Arbeit.
    »Gelber Stern, ähnlich dem unseren. Elf Planeten.« Ensign Waters hielt kurz inne, während weitere Informationen bei ihm eintrafen. »Nirgendwo Anzeichen von Leben.«
    Waters’ schlichte Feststellung ließ die meisten auf der Brücke erstarren. Wer nicht gerade mit wesentlichen Dingen beschäftigt war, blickte unwillkürlich zu der jungen Frau im hinteren Teil der Brücke hinüber. Milla war bleich geworden. Sie konnte es nicht glauben, das war einfach nicht möglich. Das Fuielles-System beheimatete doch Millionen von Menschen und so viele Lebensformen, dass selbst schwache Sensoren außerhalb dieses Systems sie erfassen mussten.
    »Das kann doch nicht stimmen«, erklärte sie mit fester Stimme.
    Waters schluckte, beugte sich über den Schirm, überprüfte die Werte und richtete die Sensoren präziser auf den Planeten des Sternsystems aus.
    »Doch, Ma’am. Der vierte Planet ist von Raumtrümmern umgeben, die wohl künstlichen Ursprungs sind, aber nirgendwo gibt es Anzeichen von Leben. Tut mir leid, Ma’am.« Mechanisch ging er nochmals die Werte durch, die die Rechner ihm geliefert hatten.
    »Steuer, Kurs auf die Umlaufbahn um den vierten Planeten«, befahl Weston. »Wir werden …«
    »Captain!«, unterbrach Waters ihn. »Ein Flugobjekt auf Abfangkurs nähert sich uns. Die Bilder kommen gerade rein, Sir.«
    »Auf den Hauptschirm legen.«
    »Ja, Sir.«
    Gleich darauf tauchte die dunkle Silhouette des näherkommenden Schiffs auf dem Schirm auf. Die Messwerte besagten, dass das Schiff recht klein war, höchstens fünfzig Meter lang, aber offenbar sehr schnell flog.
    »Ich versuche gerade, ein deutlicheres Bild hereinzubekommen, Sir. Das Material scheint die Lidar- und Radarsignale zu absorbieren.«
    »Umschalten auf die Tachyonen-Sensoren.«
    »Ja, Sir. Aber bei dieser Entfernung bringen sie wahrscheinlich auch nicht viel mehr.«
    Waters hatte sich geirrt, wie sich gleich drauf zeigte. Die Silhouette wurde deutlicher, sodass Einzelheiten des Schiffs zu erkennen waren. Während Weston das Gefährt nachdenklich musterte, hörte er hinter sich jemanden tief Luft holen. Als er sich umwandte, blickte er in Millas kreidebleiches Gesicht.
    Ich muss nicht lange raten, was das bedeutet. »Offenbar erkennen Sie diesen Schiffstyp wieder?«
    Milla nickte. »Es ist ein Aufklärungsschiff der Drasins. Auf denselben Schiffstyp sind wir gestoßen, nachdem …«
    Nachdem die Drasins ein weiteres Sternsystem entvölkert und dort nur diese grässlichen Kreaturen zurückgelassen hatten, ergänzte Weston im Geiste .
    »Taktische Analyse«, befahl Weston knapp. »Können wir flüchten?«
    Waters musste sich die Werte kaum noch ansehen, um die Frage zu beantworten. »Nicht die geringste Chance, Sir.«
    »Gefechtsbereit machen. Alle Besatzungsmitglieder auf ihre Posten.«
    Während die Stimme des Captains über alle Decks drang, nahm das Militärpersonal an Bord unverzüglich die Gefechtspositionen ein, und Commander Roberts begann, die Steuerelemente nacheinander zu aktivieren. Als die schweren Panzerplatten, die die Waffensysteme schützten, zur Seite glitten und die bedrohlichen Gerätschaften enthüllten, lief ein Beben durch die Odyssey.
    Weston nickte zufrieden, während er zusah, wie ge­lassen seine Leute auf die

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