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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Besatzungsmitgliedern verbreitet. Sie staunte, dass sich hier zwei höhere Offi­ziere in aller Öffentlichkeit so verhielten.
    »Soweit ich weiß, hast du selbst auch einiges auf dem Kerbholz, Cap.« Weston sah Stephs glänzenden Augen an, dass er drauf und dran war, nun seinerseits auszupacken, deshalb schnitt er ihm resolut das Wort ab. »Sagt dir das Wörtchen Hausarrest noch irgendwas? Du spielst nämlich gerade damit.« Milla blickte verwirrt von einem zum anderen. Hausarrest? Arrest in einem Haus? Wir sind doch auf einem Raumschiff!
    Stephanos sah Milla mit gespielter Zerknirschtheit an. »Der Captain ist ein Spielverderber. ›Hausarrest‹ bedeutet bei den Archangels nämlich so viel wie ›vom aktiven Flugdienst suspendiert‹.«
    Milla las Belustigung in Westons Blick. »Ist das eines der Vorrechte des Oberbefehlshabers an Bord? Darf er Piloten vom Dienst suspendieren?«
    »Genau so ist es, Ithan.«
    Das Trio brach in lautes Gelächter aus und zog damit die Aufmerksamkeit aller Umsitzenden auf sich. Sicher fragten sie sich, was der Captain, der Pilot und die junge Dame aus dem All derart komisch fanden.
    Weston wollte gerade etwas sagen, als sich die Brücke bei ihm meldete. »Captain, demnächst verlassen wir die Umlaufbahn. Inzwischen haben wir die Transitionsvektoren berechnet.«
    »Gut, bin gleich da.«
    Weston wandte sich Milla zu. »Leider muss ich mich jetzt wieder meinen Pflichten widmen, Ithan. Wenn Sie noch hierbleiben wollen, kann Stephanos Sie später zu Ihrem Quartier bringen, sofern Ihnen das recht ist. Vor dem Übergang lasse ich Sie holen, wenn Sie möchten.«
    Milla sah zu Stephanos hinüber, der nickte. »Also gut, Capitaine. Ich werde Ihnen nicht im Weg sein, bis der … Übergang beginnt.«
    Weston musste über ihre Worte lächeln, fand es aber seltsam, wie erwartungsvoll sie das Wort Übergang betonte. Falls sie sich eine Vergnügungsfahrt verspricht, wartet eine böse Überraschung auf sie. Mit großen Schritten strebte er dem Ausgang zu. Stephanos sah ihm kurz hinterher.
    »Möchten Sie noch mehr vom Schiff sehen?«
    Milla blickte sich einen Augenblick um. »Sehr gern, Stephanos.«
    Er stand auf und führte sie zum nächstgelegenen Aufzug. »Dieser Lift führt an der Achse der rotierenden Habi­tate entlang. Auf dem Achterdeck gibt es etwas, das Sie bestimmt interessieren wird.«
    »Ach ja? Was ist es denn?«, fragte sie mit leicht skeptischem Blick, den er allerdings nicht mitbekommen hatte, denn er lächelte nur vielsagend. »Wenn ich es verraten würde, wär’s ja keine Überraschung mehr, oder?«
    Sie nahmen den Lift, der an der Mittelachse entlangführte. Nach und nach verringerte sich die Schwerkraft, und als der Aufzug hielt, befanden sie sich in der Schwere­losigkeit. Ehe sie ausstiegen, holte Stephanos Magnetstiefel für sich und Milla heraus. Vor ihnen lag die Aussichtsplattform der Odyssey.
    Sie gingen zu den riesigen durchsichtigen und mit Stahl verstärkten Fenstern hinüber, die Aussicht auf die beiden gegenläufig drehenden Rotationswalzen des Schiffs boten. Überall waren lange Kabelleitungen zu sehen, die verschiedene Schiffsteile mit der »Sternwarte« verbanden, denn von hier aus wurden die Sternsysteme erforscht und die derzeit nicht funktionsfähigen Sensoren mit Informationen gefüttert. Von einer Seite der Plattform aus konnte Milla zwischen den Sternen den blaugrünen Planeten erkennen. Bei diesem Panorama stockte ihr der Atem. »Wunderschön!«
    »Ja, ich mag diesen Ort. Meistens sind ziemlich viele Leute hier oben, aber in letzter Zeit hatten wir ein bisschen viel zu tun.«
    Stephanos führte Milla durch den Raum und um festgeschraubte Tische herum, bis sie unmittelbar vor den ­Panoramafenstern standen. »Die Tische und Stühle entsprechen noch dem ursprünglichen Design. Eigentlich hatte man geplant, hier ein System zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft in die Konstruktion der Odyssey zu integrieren. Man hat deswegen sogar die Hauptbrücke zwei Decks höher gelegt. Doch dann wurde den Konstruk­teuren klar, dass das System zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft mehr Energie schlucken würde als alle sonstigen Systeme des Schiffs zusammengenommen.«
    Milla blickte durch die Panoramafenster auf das sternenübersäte All. »Dann verfügen Sie also doch über eine Technologie zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft.«
    »Na ja, nicht im engeren Sinne.« Stephanos runzelte die Stirn. »Ich verstehe ja nicht viel davon, aber die Techno­logie, die man

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