Ödland - Thriller
höchstpersönlich!«
Grabbers Gesicht leuchtet auf, und er grinst breit.
»Hey, das ist es! Das ist doch genau das, was wir brauchen! So bekommen wir vielleicht unseren Beweis. Callaghan ist eine bekannte Persönlichkeit, und das, was bei der Zusammenkunft besprochen wird, könnte entscheidend sein. Man müsste das ganze Treffen aufzeichnen. Natürlich diskret, damit niemand etwas merkt. Schaffen Sie das, Anthony?«
»Ich? Wollen Sie etwa, dass ich an diesem Wahnsinn teilnehme? Ich besitze ein ganz gutes Überwachungssystem...«
»... das Ihre Frau kennt und außer Betrieb setzen kann. Wir brauchen etwas Diskreteres, etwas, das von einem Menschen bedient wird, damit wir auch die wirklich wichtigen Momente erwischen.«
»Ich kriege schon Pickel, wenn ich nur daran denke.« Ich glaube, jetzt brauche ich mindestens drei Dexomyl. Wo habe ich die Dinger bloß? Plötzlich fällt ihm ein, dass er überhaupt keine Medikamente bei sich hat. Ihm bricht kalter Schweiß aus allen Poren.
»Ein bisschen müssen Sie auch dafür tun, Anthony. Sie wissen ja, von nichts kommt nichts!«
»Okay, ich denke drüber nach. Allerdings ist Spionage nicht unbedingt mein Ding.« Aber das von Cromwell, fällt ihm ein. Cromwell, der mir gerade eine Nachricht geschickt hat! »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich es anfange«, fügt er deutlich heiterer hinzu.
»Gerade noch rechtzeitig.« Grabber steht auf. »Entschuldigen Sie mich, ich habe noch weitere Termine. Vielen Dank für den Bourbon.«
»Sam, Sie werden doch jetzt nicht in diesen Tumult hinausgehen! Mit Ihrer Hautfarbe riskieren Sie, vom erstbesten GI erschossen zu werden!«
»Wie recht Sie doch haben! Es ist zwar ärgerlich, aber ich muss wirklich zu einem sehr dringenden Termin, den ich unmöglich verschieben kann.«
»Manchmal erfordern es die Umstände...« Fuller schlägt sich gegen die Stirn. »Ich habe die Lösung! Der Hubschrauber, mit dem ich gekommen bin, ist noch da.« Er beugt sich über die Gegensprechanlage. »Amy, könnten Sie mir den Hubschrauberpiloten schicken? In mein Büro. Danke!« Er wendet sich an Grabber und sagt: »So! Zufrieden?«
»Wunderbar!«, lächelt der Anwalt. »Wenn Sie unsere kleine Angelegenheit ebenso tatkräftig durchziehen, kann ich Ihnen garantieren, dass Pamela nicht mehr lange in Eudora bleibt. Aber wie kommen Sie hier weg?«
»Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Sam. Ich komme schon zurecht.«
Sie schütteln sich herzlich die Hand, und Grabber wendet sich zum Gehen. Fuller setzt sich wieder an den Schreibtisch, schenkt sich einen weiteren Bourbon ein und öffnet die von Amy weitergeleiteten Nachrichten.
Die erste ist eine reiche Sprachnachricht aus dem Mund von Cromwell, der lakonisch verkündet: »Der Vogel ist aus dem Nest gefallen. Er hat es nicht überlebt. Mein Beileid!«
Anthony muss grinsen. Dass diese Typen von der NSA aber auch immer ihre Codes benutzen müssen - selbst in einem Hochsicherheits-Netzwerk! Trotzdem ist es eine gute Nachricht. Die Operation in Burkina Faso läuft ab wie vorgesehen.
»Antwort«, befiehlt er seiner Konsole. »Danke für Ihre Beileidsbezeugung, Cromwell. Ich möchte Ihnen einen weiteren, sehr wichtigen Auftrag erteilen, der bereits am kommenden Samstag über die Bühne gehen soll. Bitte setzen Sie sich baldmöglichst mit mir in Verbindung. Ende der Antwort.«
Die zweite Nachricht - Audio, Text und Video - ist deutlich länger. Sie kommt von Franklin Rothschild, dem Direktor des Ökonogischen Forums von Nassau, und ist die formelle Einladung zu einem Programm, das im kommenden Monat in Nassau stattfinden soll. Fuller reibt sich die Hände. Perfekt! Das ist genau der Urlaub, den ich brauche.
Das Ökonogische Forum, das vor fünf Jahren von der berühmten Familie Rothschild in Nassau auf den Bahamas - der ersten Enklave unter Glas, unabhängig von allen klimatischen Unwägbarkeiten und berühmt für ihre herrlichen Sandstrände, das klare Meer, die Luxushotels und Freizeiteinrichtungen - ins Leben gerufen wurde und auch heute noch unter deren Leitung steht, versammelt auch in diesem Jahr wieder alle Unternehmen, die sich den Erhalt des Klimas, der Umwelt und eine lebenswerte Zukunft für die ganze Menschheit auf die Fahnen geschrieben haben. Die Ökonomie der Ökologie - kurz, die Ökonogie - ist eine sich immer weiter ausbreitende Bewegung, die ein verantwortliches Gewissen mit Geschäftssinn und den Gesetzen des Marktes in Einklang bringt ...
Und so weiter. Fuller, der jedes Jahr
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