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Ödland - Thriller

Ödland - Thriller

Titel: Ödland - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Gestalten mit gezückten Messern auf sie zu. Abou schleudert dem Ersten Lauries Tasche vor die Füße. Der Mann stolpert. Der Zweite wirft sein Messer und verfehlt Abou um Haaresbreite. Der Dritte wirft sich auf Laurie, rollt mit ihr über den Boden und versucht, sie zu erstechen. Blitzschnell zieht Rudy seine Luger, lädt und schießt. Der Angreifer zuckt zusammen. Ein roter Fleck breitet sich auf seinem Rücken aus. Rudy zielt auf den Ersten, der sich wieder aufgerappelt hat, und schießt ihn mitten in den Kopf. Der Messerwerfer will fliehen. Abou hebt das Messer auf und jagt hinter ihm her.
    »Lass ihn mir!«, ruft er Rudy zu, der schon auf den Mann zielt. Er erreicht den Flüchtenden mit wenigen Sprüngen, zerrt ihn zu Boden und hält ihm das Messer an die Kehle.
    »Wer hat euch geschickt? Antworte, oder ich steche zu.«
    »Eine junge Frau«, stammelt der Auftragsmörder mit dem Gesicht auf dem aufgesprungenen Boden.
    »Der Name?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Wie viel hat sie dir bezahlt?«
    »Fünftausend CFA und viel Wasser.«
    »Teufel noch mal, das sind nicht mal acht Euro. Ein Leben ist hier nicht gerade viel wert«, bemerkt Rudy, der hinzugetreten ist. »Hast du erfahren, was du wissen wolltest, Abou?«
    »Ja. Zumindest das meiste.«
    »Gut, dann geh beiseite.«
    Rudy zielt sorgfältig auf den Kopf des ausgemergelten Mannes, der panisch mit den Augen rollt.
    »Töten Sie mich nicht! Bitte!«
    »Das passt mir aber gar nicht.«
    »Nein, Rudy, lass ihn leben«, geht Abou dazwischen. »Ich möchte, dass er zu Félicité geht und ihr sagt, dass es schiefgegangen ist, dass seine beiden Kumpel tot sind und dass sie, sollte sie noch ein einziges Mal auf die Idee kommen, mir Totschläger auf den Hals zu schicken oder jemanden verhexen zu lassen, als Nächste dran glauben muss - ganz gleich, ob sie die Tochter des Bürgermeisters ist oder nicht. Sie sollte immer daran denken, dass ich im Bangré unterwiesen bin.«
    »Hast du verstanden, du Pimpf?«, raunzt Rudy den Mann an und versetzt ihm einen Fußtritt in die Rippen. »Wiederhole, was du ausrichten sollst.«
    Der Mann wiederholt Abous Worte mit bibbernder Stimme. Abou tritt beiseite und lässt ihn aufstehen.
    »Und jetzt verschwinde«, schnauzt Rudy ihn an. »Und wehe, du lässt dich noch einmal hier blicken! Meine Knarre hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis.« Er fuchtelt ihm mit der Luger vor der Nase herum.
    Der Mann macht, dass er wegkommt. Abou und Rudy gehen zu Laurie, die am ganzen Leib zitternd neben ihrer Tasche wartet. Fürsorglich erkundigt sich Abou:
    »Hat er dir wehgetan, Schatz?«
    »Nein, nein, es geht schon.«
    Mit gesenktem Kopf und über der Brust gekreuzten Händen vermeidet Laurie den Blick auf die beiden im Staub liegenden Leichen. Während Abou sie wie eine Schwerkranke stützt und in seine Wohnung bringt, verscheucht Rudy die Schaulustigen, die aus allen Ecken herbeiströmen.
    »Weg da! Hier gibt es nichts zu sehen.«
    »Mein Gott, galt das euch?«, will Moussa wissen, der ihnen im Flur entgegenkommt und sieht, wie aufgelöst und schmutzig Laurie ist, dass sein Bruder vor Aufregung zittert und Rudy immer noch die Waffe in der Hand hält. »Ich habe die Schüsse gehört. Seid ihr angegriffen worden?«
    Abou erzählt seinem Bruder von dem Scharmützel.
    »Dürfte ich bitte duschen?«, unterbricht ihn Laurie. »Vielleicht beruhigt mich das ein wenig.«
    »Aber natürlich«, sagt Moussa. »Du brauchst nicht zu fragen - schließlich bist du hier zu Hause.«
    »Wenn du magst, komme ich mit«, schlägt Abou vor.
    »Heute nicht, Liebster. Ich möchte gern einen Augenblick allein sein.«
    Sie verschwindet mit ihrer Tasche. Abou bleibt enttäuscht zurück. Rudy versucht, eine Erklärung zu liefern.
    »Sie ist schockiert, dass ich Menschen töte. Sie glaubt, dass ich es gern tue.«
    »Du hast jemanden getötet, Rudy?«, wundert sich Moussa.
    »Manchmal geht es nicht anders. Es war Notwehr!«
    Abou beendet seinen Bericht, in dem er Rudy in den höchsten Tönen lobt: Wäre er nicht da gewesen, gäbe es Laurie und ihn nicht mehr, behauptet er.
    »Ich glaube, wir sollten lieber die Polizei rufen«, meint Moussa. »Im Viertel geht so etwas schnell herum, und ich habe keine Lust, Ärger zu bekommen.«
    »Den kriegst du aber garantiert, wenn du die Bullen rufst.«
    »Rudy, wir sind die Söhne der Präsidentin!«
    »Okay, mach, was du willst.«
    Moussa ruft auf der Wache an und wiederholt die Geschichte, die sein Bruder ihm erzählt hat. Abou hält es für

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