Ödland - Thriller
ist an der Zeit, wieder barfuß auf geheiligter Erde zu gehen, auch wenn sie uns verbrennt; die Unempfindlichkeit wird wiederkehren, genau wie die Ausdauer, das Durchhaltevermögen und die Geduld. Wir müssen wieder lernen, in der Wüste zu leben, uns mit wenigem zufriedenzugeben, in der Sonne zu gehen und unter den Sternen zu schlafen. Wir müssen unser Land zurückerobern und das Bleichgesicht, diesen großen Zerstörer, verjagen. Brüder, wir müssen das Kriegsbeil ausgraben. Die Weißen liegen im Sterben - geben wir ihnen den Gnadenstoß. Nur so können wir die Harmonie der neuen Zeit entdecken und darauf hoffen, dass Mutter Erde uns ihren gerechten Zorn erspart. Brüder aller Stämme, vereinen wir uns zum letzten Kampf: dem Kampf des Lebens gegen den Tod, der Harmonie gegen das Chaos, von Wakan Tanka gegen die weißen Dämonen.«
Hier ist Radio K-Tribe. Sie hörten den Häuptling des Stammes der Shawnee, Last Prophet Tenskwatawa. Auf United Shawnee Nation.org haben Sie die Möglichkeit zu einem Chat mit Last Prophet Tenskwatawa, der sich auf Ihre Fragen freut. Das war die Sendung »Stammestribüne«. Im Anschluss hören Sie »Lieder der Erde« mit Grand Plain Buffalo. Doch zunächst ein kurzer Spot unseres Sponsors New Era Teepees ...
Druck
Freunde, es gibt Grund zur Freude. Für Kansas ist endlich Regen angesagt! Wie der Wetterdienst mitteilt, wird die seit einem Monat nahezu ortsfeste Hochdruckzone von Nordwesten her von herannahenden Tiefdruckgebieten vertrieben. Die Temperaturen sollen sinken - gestern haben wir in Topeka 24,7 Grad Celsius gemessen, ein absoluter Rekord für den Monat Januar -, und es wird endlich regnen. Allerdings verdanken wir diesen Regen wieder einmal Superzellengewittern, die meist sehr heftig ausfallen, oft Hagel mitbringen und aus denen sich leider häufig Tornados entwickeln. Seid also vorsichtig, Freunde, und beachtet die Unwetterwarnungen und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, die auf AccuWeather.com aufgelistet sind. Und vergesst vor allen Dingen nicht, das kostbare Regenwasser in euren Zisternen aufzufangen!
Bei der Einreise nach Amerika leistet Anthony Fullers Sarg Rudy bessere Dienste als Gary Jacksons widerwillig ausgestellter Diplomatenpass, denn er öffnet ihm sozusagen Tür und Tor. Die sterblichen Überreste Fullers werden in der Ankunftshalle des Flughafens von Lawrence bereits von einem Komitee erwartet, das deutlich zahlreicher ist als das Abschiedsdefilee in Ouaga: Der Verwaltungsrat der Resourcing ist komplett unter der Führung von Anthonys langjähriger, treuer Sekretärin Amy angetreten, unterstützt von einigen Angestellten und Filialdirektoren. Ein Mitglied der Kanzlei Grabber & Associates vertritt den verstorbenen Samuel Grabber, Richard Fuller III., Anthonys Vater, bemüht sich um Haltung, und selbst John und Tabitha Bournemouth sind anwesend. Nur Pamela Hutchinson und ihre Familie fehlen ...
Weil auf dem Flughafen von Lawrence normalerweise keine internationalen Flüge landen, reduzieren sich die Zollformalitäten auf ein absolutes Minimum. Sarg und Gepäck werden gescannt, die Passagiere müssen sich ausweisen. Rudy stellt sich als Begleitperson von Saibatou Kawongolo vor, die ihr Gesicht hinter einer schwarzen Sonnenbrille verbirgt und tatsächlich nichts sieht. Man gibt sich mit dieser Erklärung zufrieden, die durch ein Fax der Klinik von Dr. Kevorkian und Rudys Diplomatenpass gestützt wird. Lediglich die beiden Piloten hätten die Wahrheit enthüllen können, doch Rudy hat ihnen gedroht, ihre Familien auszulöschen, sollten sie auch nur ein Sterbenswörtchen verraten. Kaum haben Bill und Hank wieder festen Boden unter den Füßen, machen sie sich hastig und unauffällig davon.
Das Empfangskomitee ist natürlich nicht wegen Rudy und Saibatou gekommen, denen man kaum einen flüchtigen Blick gönnt. Nur Richard III. spricht den Holländer kurz an, um nach Einzelheiten zum Tod seines Sohnes zu fragen. Rudy spielt den Unwissenden.
»Dazu kann ich Ihnen absolut keine Auskunft geben, Sir. Ich bin nur als Begleitung einer fast erblindeten Dame mitgekommen.«
»Darf ich Ihnen mitteilen, dass Sie in der Privatmaschine meines Sohnes gereist sind?«
Rudy setzt ein harmloses Lächeln auf.
»Daher also der viele Luxus! Ich hatte mich schon gewundert, dass die Regierung von Burkina Faso ihren Ministern ein solches Flugzeug zur Verfügung stellt.«
»Wurde mein Sohn wenigstens gut behandelt?«
»Er hat die Reise im gekühlten Frachtraum verbracht - das ist
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