Ödland - Thriller
als auch die darin befindlichen Ressourcen jedem ausländischen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, das sich im Land niederlässt und dort investiert. Sie wollen doch in Burkina Faso investieren, Anthony?«
»Also...«
»Sie wollen Bohrungen durchführen, ein Pumpwerk, Pipelines und vielleicht sogar Straßen bauen und die einheimische Bevölkerung in Lohn und Brot bringen. Oder irre ich mich da etwa?«
Über die technischen Anforderungen hat Fuller bisher noch nicht nachgedacht, weil er sie ohnehin einer seiner Filialen anvertrauen wird - Kubotai oder Vivendi vielleicht.
»Nein, Sam. Sie haben völlig recht.«
»In diesem Fall gehört der Wasservorrat ipso facto Ihnen. Vermutlich wird die Sache nicht einmal problematisch.«
»Dann glauben Sie also nicht, dass wir vor den Internationalen Handelsgerichtshof ziehen müssen, wie wir in dem Brief angedroht haben?«
»Es wären überflüssige Schikanen, zumal das Gericht nicht unbedingt immer zugunsten amerikanischer Interessen entscheidet. Ich denke, dass Burkina Faso schnell nachgeben wird, denn schließlich sprechen seine eigenen Gesetze zu unseren Gunsten.«
»Das sind ja wirklich gute Nachrichten, Sam.«
»Andererseits ist gerade Grant Morrison bei mir im Büro und will wissen, wie wir uns gegenüber SOS und ihrem Eindringen in unseren Erkundungssatelliten verhalten sollen.«
»Wir verklagen sie natürlich. Wir müssen ihnen unmissverständlich klarmachen, wer hier das Sagen hat und dass wir Cyberterrorismus nicht auf die leichte Schulter nehmen.«
»Wollen Sie das wirklich tun? Bedenken Sie, dass SOS eine sehr angesehene Hilfsorganisation ist, vor allem in den ganz armen Ländern. Ein Prozess könnte dem Prestige von Resourcing schaden.«
»Wer redet denn von Resourcing? Das Foto ist Eigentum von GeoWatch. Nachdem aber kein Mensch GeoWatch kennt, kann es uns ziemlich egal sein, bei wem wir uns damit unbeliebt machen. Geben Sie mir Grant!«
...
»Hallo, Grant.«
»Hallo, Mr. Fuller.«
»Was soll das heißen? Zögern Sie etwa ernsthaft, SOS-Europa anzugreifen?«
»Nun ja, Mr. Grabber ließ durchblicken, dass es vielleicht keine so gute Idee wäre und dass ich eher...«
»Wer ist Ihr Chef, Grant? Mr. Grabber oder ich?«
»Sie, Mr. Fuller«, lautet die seufzende Antwort.
»Dann tun Sie mir den Gefallen und bringen SOS-Europa vor Gericht. Der Präsident muss auf eine Entschädigung verklagt werden, die ihn für den Rest seines Lebens ruiniert, und der Hacker soll seine Tage im Kittchen beenden. Hat man ihn überhaupt schon dingfest gemacht?«
»Den letzten Meldungen zufolge hat man zwar seine Wohnung irgendwo in Frankreich gefunden, aber der Kerl selbst scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.«
»Er muss gefunden werden. Ich habe gewiss nicht ein Vermögen für GeoWatch hingeblättert, um die Entdeckungen der Satelliten im Internet wiederzufinden. Im Gegenteil. Ich kann Ihnen nur den guten Rat geben, sich da mit ganzer Kraft reinzuhängen, Grant, denn sonst fliegen Sie raus. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
»Ja, Mr. Fuller.«
»Dann geben Sie mir noch einmal Sam.«
...
»Noch eine Frage, Sam: Was halten Sie von der Kansas Water Union?«
»Nicht sehr viel. Warum? Wollen Sie das Unternehmen mit der Erschließung betrauen?«
»Ich sehe, Sie denken genauso schnell wie ich. Und?«
»Seien Sie vorsichtig. Sie könnten John Bournemouth ins Gehege kommen.«
»Dem Gouverneur? Den kenne ich sehr gut.« Vor allem seine Frau. » Gehört die KWU ihm?«
»Ihm gehören achtunddreißig Prozent der Anteile. Die Sperrminorität.«
»Verstehe. Ich werde mal mit ihm reden.«
»Verhandeln ist allemal besser als streiten. Vor allem unter Freunden.«
»Sie sagen es. Entschuldigen Sie, ich bekomme Besuch. Wir reden später weiter.«
»In Ordnung, Anthony. Richten Sie Ihrer Frau einen schönen Gruß aus.«
»Wird erledigt.«
Fuller legt auf. »Consuela, du kannst reinkommen.«
Habanas de Cuba
Wir möchten unsere verehrten Gäste darauf aufmerksam machen, dass der Konsum von Tabak, Drogen und Alkohol (durch Minderjährige) im gesamten Gebiet des Bundesstaates Kansas verboten ist. Auch Pornografie und widernatürliche sexuelle Praktiken sind nicht gestattet.
Warnung im Ankunftsbereich des Flughafens von Kansas City
Consuela kniet auf dem Teppich aus Samarkand. Ihr Kopf ruht auf dem für Besucher reservierten Sessel aus Bisonleder, ihre Brüste pendeln im Rhythmus gegen den Sitz, ihr nacktes Hinterteil ragt in die Luft und wird von Fuller
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