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Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Titel: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justus Richter
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einem Stuhl, einer Bank oder einer anderen Sitzgelegenheit in Sichtweite der Gottesdienstbesucher die aktuelle Tageszeitung zu lesen.
    Aus der Flughafenordnung des Airports (klein) von Upperville (sehr klein) in Virginia. Übrigens: Nicht erwähnt ist die Zeitung vom Vortag oder gar von der vergangenen Woche.
    Platz 10
    § Die mutwillige Zerstörung einer von der staatlichen Prägeanstalt erstellten Münze, deren eine Seite eine Abbildung (…) des Königs zeigt, oder die Zerstörung oder Unkenntlichmachung einer Briefmarke mit der Abbildung des Königs ist bei Strafe verboten. (…) Eine Zuwiderhandlung kann mit 60 Stockschlägen (…) oder einer Gefängnisstrafe von nicht weniger als 24 Tagen geahndet werden.
    In Thailand gilt es quasi als Verrat und ganz sicher als Majestätsbeleidigung, das Bild des Königs zu beschmutzen. Im weiteren Verlauf dieses Monarchie-Paragraphen, der aktuell seinen Platz in den thailändischen Gesetzen hat, ist es übrigens auch streng verboten, Denkmäler oder andere Abbildungen des Königs zu zerstören oder zu beschädigen. Bevor Sie jetzt kichern, dürfen wir Ihnen verraten, dass es ähnliche Paragraphen auch noch in Großbritannien gibt. Dort muss ein Brief nicht befördert werden, wenn die Briefmarke mit dem Konterfei der Königin verkehrt herum aufgeklebt wurde.
    Platz 9
    § (…) Das öffentliche Tragen von Cowboystiefeln ist nur Personen gestattet, die anhand einer Besitzurkunde den Besitz von zwei oder mehr Rindern nachweisen können.
    Diese Verordnung der Stadt Blythe, die übrigens nicht, wie man vermuten könnte, in Texas, sondern in Kalifornien liegt, ist schwierig zu kommentieren. Sie wurde vermutlich um das Jahr 1820 erlassen und galt nachweislich bis 1991, auch wenn kein Fall dokumentiert ist, in dem sie angewandt wurde oder gar eine aus ihr resultierende Sanktion erfolgte. Im Klartext: Offenkundig durften die Möchtegerns in Cowboystiefeln sogar völlig rinderlos durch Blythe laufen, ohne dass der Arm des Gesetzes einschritt. Skandalös.
    Platz 8
    § Eines Vergehens macht sich schuldig, wer in der Öffentlichkeit klar verständlich die Existenz Gottes verleugnet.
    Tja, was soll man dazu sagen: Dieses Bundesgesetz des Staates Vermont ist nach wie vor gültig. Mehrere Versuche, es zu kippen, wurden vom Obersten Gerichtshof Vermonts abgeschmettert. Verurteilungen aufgrund dieses Blasphemie-Paragraphen sind allerdings bis dato nicht bekannt.
    Platz 7
    Nur zur Vorbereitung: Die folgenden Zeilen sind nicht besonders lustig. Sie als »skurril« zu bezeichnen, dürfte ebenfalls nicht ausreichend sein. Ungewöhnlich sind sie indes natürlich schon:
    § Ein Jud darf innerhalb der Stadtgrenzen kein Haus bauen, um es zu bewohnen, kein Haus kaufen, um es zu bewohnen, und kein Haus besitzen, um es zu bewohnen.
    Rund achthundert Jahre hat diese städtische Verordnung aus dem britischen Leicester auf dem Buckel. Aber immerhin »schon« 2001 hat der Stadtrat offiziell auf die in der Satzung festgeschriebene Unerwünschtheit von Juden verzichtet. Interessant dabei: Die Satzung ist in ihrer ursprünglichen Form »aus historischen Gründen« nach wie vor gültig, wird aber in diesem speziellen Punkt »nicht mehr angewendet«.
    Platz 6
    § (…) Deshalb ist das Anstreben oder Praktizieren des gleichgeschlechtlichen sexuellen Aktes als ein Vergehen gegen die Werte unserer bundesstaatlichen Gemeinschaft anzusehen und unter Androhung von Strafe verboten.
    Dieses Gesetz, das gemeinhin als »Gesetz gegen abweichende sexuelle Ausrichtungen« bezeichnet wird, wurde 1997 vom Supreme Court in Montana wegen der Unvereinbarkeit mit der amerikanischen Verfassung außer Kraft gesetzt. Allerdings weigerte sich die Politik, es aus den Büchern entfernen zu lassen. Ein Parlamentsmitglied von Montana unternahm 2003 noch einmal einen entsprechenden Anlauf, wurde aber überstimmt, weil eine Mehrheit der Auffassung war, das Gesetz sei wichtig, um die Bedeutung amerikanischer Prinzipien von Anstand und Sitte zu demonstrieren.
    Platz 5
    § Eines oder mehrere Bücher der englischen Autorin Joanne K. Rowling, die sich um die Figur des Zauberlehrlings Harry Potter bewegen und diesen auch im Titel tragen, dürfen an Minderjährige nur verliehen werden, wenn diese eine schriftliche Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten vorweisen können.
    Dieser sogenannte »Potter-Erlass«, der im Jahr 2003 an alle Bibliotheken Floridas ging, wurde verfasst, weil besorgte Eltern Bücher, die sich um einen obskuren Zauberlehrling

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