Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
Vom Netzwerk:
Routineangelegenheiten zugewiesen.
    Wie war es möglich, dass ausgerechnet sie, die einzige seiner Beamten, die nicht mehr am Fall war, sich jetzt in der Hand seines Täters befand?
    Seines Täters?
    Albrecht starrte auf das Bild.
    Friedrichs war auf einer Liege fixiert. Sie hatte minimale Bewegungsfreiheit, doch so, wie sie präpariert war, hatte er nicht die Spur eines Zweifels, worauf die Absicht des Täters abzielte.
    Falls ihr die Übertragung beendet, bin ich gezwungen, diesen Eingriff selbst vorzunehmen.
    Öffne deine Seele!
    «Das ist unmöglich!», flüsterte Albrecht.
    Das Bild war so deutlich gewesen. Jedes Detail hatte gepasst.
    Die kleinen Mädchen. Die Fotos. Motiv und Tathergang.
    Dass der Konsul sich erschossen hatte, war der Beweis , dass Albrecht recht gehabt hatte, wo sie nach Falk Sieverstedts Mörder zu suchen hatten.
    Doch hielt dieser Beweis einer Überprüfung tatsächlich stand?
    Im selben Augenblick, in dem die Beamten gegen die Villa auf dem Falkenstein, das Gelände am Dradenauhafen und weitere Objekte der Firma vorgegangen waren, hatte Friedrich Sieverstedt begriffen, dass Albrecht über die Mädchen informiert war.
    Was er um jeden Preis hatte verhindern wollen, war eingetreten. Deshalb hatte er zur Schrotflinte gegriffen.
    Doch bewies das, dass er den Tod seines Sohnes zu verantworten hatte?
    «Mein Gott», murmelte Albrecht.
    Der Täter hatte absolut nichts mit den Sieverstedts zu tun.
    Sondern mit Marius, dem die Anrufer ihre Seelen öffneten.
    Aber warum Hannah Friedrichs?
    Sein eigenes Mobiltelefon klingelte. Albrecht fingerte das Gerät aus der Anzugtasche, ohne die Augen vom immer gleichen Bild auf Lehmanns Smartphone zu nehmen.
    Der Hauptmeister bog soeben mit überhöhter Geschwindigkeit in den Kreisverkehr auf der Sievekingsallee, in dem die A24 begann.
    «Ja?», knurrte der Hauptkommissar.
    «Chef!» Es war Winterfeldt. Albrecht hatte bereits kurz mit dem Revier gesprochen und wusste, dass man auch dort das Programm auf Kanal Sieben verfolgte. Eine Fahndung nach Hannah Friedrichs’ Nissan lief bereits. «Chef, ich hatte hier gerade einen Anruf von einem Gerichtsmediziner. Langen. Detlef Langen. Ich weiß nicht, ob Sie den kennen …»
    «Dr. Langen? Sagt mir nichts. Was wollte er?»
    «Doktor ist er nicht, sagt er. Aber er hatte gestern mit Hannah zu tun. Also, mit Kommissarin Friedrichs. Jetzt hat er sie wohl im Fernsehen gesehen, und da fiel ihm ein, dass sie gestern zusammen eine Leiche hatten, in Duvenstedt. Einen Selbstmord. Und dass Hannah … dass sie wohl irgendwie seltsame Fragen gestellt hat.»
    Albrechts Augenbrauen zogen sich ganz langsam zusammen.
    «Selbstmord?», fragte er. Er erinnerte sich an den Fall, den er aus der Ablage gezogen hatte, zusammen mit einer Ermittlung, die nach den Antonioni-Brüdern roch.
    «Genau», antwortete Winterfeldt. «Er meinte, Hannah … Kommissarin Friedrichs … wäre ihm irgendwie skeptisch vorgekommen. Weil die Schlinge wohl seltsam gesessen hätte und es daraufhin zu massiven Blutungen in den Augen gekommen wäre. Zu Pe… Pene…»
    «Petechien», flüsterte Albrecht.
    Sein Kopf dröhnte.
    Petechien. Blutungen in den Augen, wie sie auch Falk Sieverstedts Körper aufgewiesen hatte. Blutungen, die im Fall des Jungen so massiv gewesen waren, dass sie die Spuren der Lobotomie verdeckt hatten.
    Doch Albrecht erinnerte sich an Dutzende von Fällen, bei denen die Augen der Toten vergleichbare Blutungen gezeigt hatten.
    Ein Zusammenhang? Waren diese Spuren Hinweis genug?
    Sie waren Hinweis genug – aufgrund der simplen Tatsache, dass sich Friedrichs jetzt in der Hand des Täters befand!
    Doch hatte dieser Hinweis für Friedrichs ausreichen können?
    «Da fehlt noch etwas», murmelte er.
    «Chef?»
    Albrecht schüttelte sich. «Haben wir Friedrichs’ Protokoll?»
    Tippen am anderen Ende.
    «Nein.» Überrascht. Dann, plötzlich: «Nein, stimmt: Sie ist gestern noch mal am Revier gewesen, nachdem sie ihre Fälle erledigt hatte. Aber sie ist wohl nicht reingegangen, hat also auch keine Berichte geschrieben. Hansen meinte, sie wäre …» Der Computermann brach plötzlich ab.
    «Winterfeldt?»
    «Sie wäre irgendwie seltsam gewesen», sagte der junge Beamte leise. «Als sie von der konzertierten Aktion gegen die Sieverstedts gehört hat. Fast, als ob sie …»
    «Fast, als ob sie eine ganz andere Spur hatte», flüsterte Albrecht. «Winterfeldt! Finden Sie heraus, wer gestern in Duvenstedt vor Ort war. Die uniformierten

Weitere Kostenlose Bücher