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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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dass ihr das gelingen würde, wenn er selbst das Manöver schon auf dem winzigen Bildschirm durchschaute.
    Über dem Monitor blinkte eine lange Reihe düsterer Dioden, und mit jeder Sekunde schienen es mehr zu werden.
    «Was haben diese Lichter zu bedeuten?», wandte er sich an Folkmar.
    Der Techniker blickte blinzelnd auf. Seit die roboterhafte Stimme des Entführers verklungen war, hatte er kopfschüttelnd abwechselnd auf seine Bedieneinheit und den Bildschirm gestarrt.
    «Anrufer», murmelte er und begann auf seinem Apparat zu tippen. «Freunde von draußen. Himmel! So viele auf einen Schlag habe ich noch nie erlebt! Meister?»
    Marius hing in seinem Stuhl.
    Nach Sörens Verschwinden hatte es keine drei Minuten gedauert, bis Merkatz in der Tür gestanden hatte. Sie war nach wenigen Sekunden wieder verschwunden, um den Arzt zu alarmieren.
    «Keine … Anrufe», brachte Marius hervor. «Wir müssen …»
    «Helena hat euer Gespräch einfach abgebrochen.»
    Bei der seltsam unmodulierten, technischen Stimme, die absolut unvorhersehbar aus den Lautsprechern ertönte, überkam selbst Merz eine Gänsehaut.
    «Das war sehr unfreundlich von ihr. Doch ich weiß, wie großzügig und geduldig du mit den Anrufern bist, Marius. Sie könnten ja immer noch Freunde werden. Helena ist auf einem anderen Weg zu dir gekommen als die anderen, wirst du sagen. Was, wenn ihr gar nicht klar war, wie viel du für die Menschen tun kannst? Vielleicht sollte sie also doch noch eine zweite Chance bekommen. Sprich mit ihr, und wir werden sehen, ob sie sie verdient.»
    Der Anwalt warf einen Blick über die Schulter.
    Der Moderator hatte noch immer Mühe, sich im Stuhl zu halten.
    «Marius ist krank», sagte Merz in Richtung Monitor. «Er kann jetzt kein Gespräch führen.»
    «Was wissen Sie schon über Marius? Der Meister ist so viel stärker als wir alle. Er kann mit ihr sprechen, und er wird mit ihr sprechen. Nicht wahr, Meister?»
    «Ich …» Mühsam stützte sich Marius auf den Tisch. «Gib mir einige Minuten, und ich werde …»
    «Ich werde warten, Marius, doch ich werde nicht unbegrenzt warten. Mit dem Ende der Sendung endet auch Helenas Chance, sich zu bewähren. Und ich kann dich sehen, Meister, und weiß, wie es dir ergeht.»
    Er hört uns, dachte Merz, während er weiter den Monitor betrachtete. Und er sieht uns.
    Er wechselte einen Blick mit Folkmar, der fast unmerklich nickte.
    «Was soll ich machen?», fragte der Techniker. «Er sitzt irgendwo im System. Wenn ich ihn rauswerfe …»
    Der Anwalt schüttelte entschieden den Kopf. Solange die Übertragung lief, blieb Hannah am Leben.
    Die Stimme hatte gedroht, den Eingriff selbst vorzunehmen, falls sie die Verbindung trennten. Selbst Hannahs Seele zu öffnen.
    Er wollte sich nicht vorstellen, wie das aussehen sollte.
    Doch er war Joachim Merz.
    Und in Kreuzverhören konnte er zu einer Form auflaufen, die schon manchem Staatsanwalt den Schweiß auf die Stirn getrieben hatte, wenn er überzeugt gewesen war, den Prozess bereits in der Tasche zu haben.
    Er sah in die Kamera.
    «Du willst Marius doch nicht etwa drohen?», fragte er. «Mein Freund?»
    Keine Antwort.
    Merz schüttelte traurig den Kopf. «Es gefällt mir gar nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand versucht, Marius zu drohen.»
    «Ich drohe ihm nicht.»
    Keine Modulation. Wie eine Maschine.
    Irgendeine Art von Sprachverzerrer, dachte Merz. Er verstand nicht genug von Technik, um das Prinzip zu durchschauen. Aber das war auch unwichtig.
    «Du drohst ihm nicht?» Er hob die Augenbrauen. «Und doch willst du ihn zu etwas zwingen, das er niemals beabsichtigt hat? Diese Frau – Helena – war aus ganz anderen Gründen bei ihm. Weder hatte sie vor, ihm ihre Seele zu öffnen, noch hat Marius das von ihr erwartet. Er hat sie gehen lassen …» Merz zögerte.
    «Oh», sagte er. «Ich weiß überhaupt nicht, wie ich dich ansprechen soll. Ich heiße Joachim. Willst du mir deinen Namen sagen, mein Freund?»
    «Ich heiße Justus.»
    Merz warf einen kurzen Blick zu Marius.
    Dem Moderator gelang ein schwaches Kopfschütteln. Anscheinend kannte er den Namen nicht.
    Merz fuhr sich über die Lippen.
    Das wäre auch zu einfach gewesen. Entweder hatte der Mann niemals in der Sendung angerufen, oder er hatte sich einen zweiten, zusätzlichen Namen zugelegt.
    Justus. Der Gerechte.
    Womöglich war das sogar sein echter Name.
    Nein, das war unwahrscheinlich bei einem Menschen, der sich solche Mühe mit der Tarnung gab.
    Er konnte ja

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