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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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wissen wir bisher über die Umstände seines Todes?», fragte Albrecht. «Er hat zu einer uns noch unbekannten Uhrzeit vorgestern Abend sein Elternhaus verlassen. Danach ist er offenbar nicht mehr zurückgekehrt, wie uns Elisabeth Sieverstedt und das zu diesem Zeitpunkt anwesende Personal übereinstimmend versichert haben.»
    Eine Wortmeldung. Nils Lehmann.
    Der Hauptkommissar nickte ihm zu. «Bitte.»
    «Aber Sie haben nicht alle gefragt, die da arbeiten, oder?»
    «Bedauerlicherweise waren sie um ein Uhr dreißig nachts nicht vollzählig greifbar», brummte Albrecht. «Wenn sich herausstellt, dass einer von ihnen verschwunden ist, haben wir einen Verdächtigen.»
    Sein Blick löste sich von Lehmann.
    «Was wissen wir sonst? Falk Sieverstedt fuhr einen Audi – ein aufgemotztes Gefährt, mit dem er offenbar auch am Samstag unterwegs war. Die Beschreibung ist heute Nacht bereits an sämtliche in Frage kommenden Stellen gegeben worden. Bisher ohne Erfolg. Mit dem Auto sind im Übrigen auch seine persönlichen Papiere verschwunden sowie sein Handy. Den Mobilfunkanbieter haben wir bereits kontaktiert. Was die Verbindungsdaten hergeben, werden wir sehen.»
    Er warf einen Blick in die Runde, doch keiner von uns hatte einen Kommentar.
    «Weiter: die Todesursache. Sie haben es gehört, Martin Euler ist noch nicht durch mit seinen Untersuchungen. Den Todeszeitpunkt dürfen wir nach einer ersten Schätzung zwischen zwanzig und dreiundzwanzig Uhr ansetzen. Dass das Opfer im Wasser gelegen hat, macht die Einschätzung nicht leichter. Da der Tote gefesselt war, am Tatort aber keinerlei Spuren eines Kampfes gefunden wurden, müssen wir davon ausgehen, dass die Fesselung anderswo vorgenommen wurde.» Er zögerte. «Es sei denn, das Opfer hätte sie freiwillig über sich ergehen lassen. Möglicherweise gar …» Er sah uns an. «Möglicherweise gar allzu freiwillig.»
    Ich schluckte. Mir war klar, dass alle im Raum auf der Stelle dasselbe Bild vor Augen hatten wie ich selbst: einer unserer eigenen Kollegen – Opfer eines perversen erotischen Spiels in einem zwielichtigen Club in der Nähe der Reeperbahn. Uns alle würde diese Erinnerung verfolgen, noch lange, lange Zeit.
    Doch Jörg Albrecht schüttelte den Kopf.
    «Allerdings gibt es ein unübersehbares Argument, das gegen eine solche Theorie spricht: Der Tote war vollständig bekleidet, in ganz gewöhnlicher Alltagsgarderobe. Keinerlei Hinweis, dass ein sexuelles Element eine Rolle gespielt haben könnte. Doch immerhin wäre noch eine zweite Möglichkeit denkbar, die mit einer freiwilligen Fesselung einherginge», erklärte er. «Eine Tötung auf Verlangen ohne jeden sexuellen Hintergrund.»
    Ich öffnete den Mund. Doch ich kam nicht zu Wort.
    «Die Mutter des Opfers hat in dieser Hinsicht eine Andeutung gemacht, der ich nachgehen werde, sobald ich die Eltern sehe. Aber auch hier gibt es einen Umstand, der entschieden dagegen spricht.»
    Er sah mich an.
    Ich wahrte mein Pokerface, so gut ich konnte. Hatte ich es tatsächlich für eine halbe Sekunde für möglich gehalten, Jörg Albrecht könnte aus Rücksicht auf die schwerreiche Sippe eine Spur unterdrücken wollen?
    «Das wäre ziemlich umständlich gewesen, oder?», fragte ich zögernd. «Ich meine, Falk Sieverstedt war Segler. Wenn er vorgehabt hätte, sich zu ertränken, hätte er einfach nur mit dem Boot rausfahren und ins Wasser springen müssen.»
    «Exakt.» Albrecht nickte. «Zwar können wir einen Sexualunfall oder eine Tötung auf Verlangen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vollständig ausschließen, doch mit ziemlicher Sicherheit ermitteln wir in den kommenden Tagen in einem Mordfall.»
    Schweigen. Kein Widerspruch.
    Albrecht setzte den Edding oben links an der Tafel an.
    Wer? , schrieb er.
    Warum? , direkt darunter.
    «Die entscheidenden Fragen in einer jeden Mordermittlung. Sie hängen unmittelbar miteinander zusammen, und wir können uns ihnen aus unterschiedlichen Richtungen nähern. So wissen wir etwa, dass die wenigsten Mordopfer zufällig zu Opfern werden. In den allermeisten Fällen besteht eine Verbindung zwischen Täter und Opfer, und diese Verbindung müssen wir erkennen. Ja, Hauptmeister Lehmann?»
    Ein Blinzeln. «Woher wussten Sie, dass ich etwas sagen wollte?»
    «Ich wusste es eben. Bitte.»
    «Also.» Ein Hüsteln. «Ich hab mir gedacht, dass vielleicht der Tatort eine Rolle spielen könnte, also der Dahliengarten. Wir wissen ja, dass sich da seltsame Typen rumtreiben, auch wenn sie nicht alle

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