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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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Sie doppelt hin. Matthiesen?»
    Klaus Matthiesen blickte auf.
    «In Sachen Wirtschaftskriminalität macht Ihnen niemand etwas vor. – Als Ermittler natürlich.»
    Matthiesen quittierte das Lob mit einem dünnen Lächeln.
    «Schauen Sie sich an, was Sie über Sieverstedt Import/Export finden. Die aktuellen Geschäfte vor allem. Halten Sie sich erst einmal an frei zugängliches Material. Winterfeldt wird Ihnen da sicherlich helfen können. Auf Sie wartet dann auch noch der Rechner des Opfers.»
    Die letzte Bemerkung galt natürlich ebenfalls dem Computermann. Albrecht warf ihm einen prüfenden Blick zu, doch Winterfeldt nickte nur bestätigend, tippte ansonsten aber munter weiter.
    Albrecht brummte etwas Unverständliches. Vermutlich wollte er in diesem Fall gar nicht verstanden werden.
    Sein Blick kehrte zu Klaus Matthiesen zurück.
    «Finden Sie vor allem heraus, mit welchen Aufgaben Falk Sieverstedt im Unternehmen betraut war. Wenn das überhaupt der Fall war. Ich werde den Konsul ebenfalls darauf ansprechen, aber noch wissen wir nicht, ob die Familie oder das Unternehmen beim Tod des Opfers eine Rolle spielt. Wenn das so ist, will ich nicht allein auf die Aussage des Vaters angewiesen sein. Gut.» Er sah in die Runde. «Alle anderen halten sich bereit für neue Spuren. Die bekommen wir mit Sicherheit.» Düster. «Spätestens, sobald die Presse Wind kriegt.»
    Allgemeines Nicken.
    Abgesehen von Marco Winterfeldt.
    Finster musterte Albrecht den Computermann. «Hauptmeister Winterfeldt?»
    «Sekunde.» Der langhaarige junge Mann streckte sich und ließ die Fingerknöchel knacken. «Haben Sie nicht vorhin was erzählt von wegen Selbstmordabsichten? Ich glaube, ich hab hier was, das Sie sich mal ansehen sollten.»
    ***
    Das Bild zeigte einen dunklen Raum. Im Hintergrund waren bodenlange, tiefrote Samtvorhänge zu erahnen, doch sie lagen im Schatten.
    Ein einzelner, scharf begrenzter Spot war auf einen mit einem dunklen Tuch bedeckten Tisch gerichtet, der leer war bis auf einen einzelnen Gegenstand, ein Notizbuch, wie Albrecht vermutete. Und auf einen Mann, der hinter diesem Tisch saß, doch mehr auf seine Hände mit den auffallend langgliedrigen Fingern als auf sein Gesicht, das im Halbdunkel blieb, nur schemenhaft erkennbar.
    «Ich begrüße euch, meine Freunde.» Ein wohlklingender Bariton, jedes Wort präzise formuliert, als würde eine Wahrheit verkündet, die auf schwer zu beschreibende Weise bedeutsamer war, tiefgründiger als Ich begrüße euch, meine Freunde .
    «Ich freue mich, dass ihr wieder bei mir seid auf unserer Reise durch die Nacht.»
    Die rechte Hand wurde eine Idee gehoben, zur knappsten, aber dafür umso eindrucksvolleren Andeutung einer Geste, die alles bedeuten konnte: eine Begrüßung, ein Versprechen kommender Geschehnisse.
    «Stopp!»
    Jörg Albrechts Geste war bestimmter, doch Winterfeldt hatte die Pausentaste bereits betätigt.
    «Was ist das für ein Hokuspokus?»
    Der Hauptkommissar bereute bereits, dass er sich hatte hinreißen lassen. Das Whiteboard, zentrales Instrument seiner Teamführung, war beiseitegerückt worden, um der Runde freien Blick auf die Großleinwand zu bieten, die Winterfeldt auf eine für Albrechts Laienverstand nicht nachvollziehbare Weise mit seinem Laptop gekoppelt hatte.
    «Das ist Second Chance », erklärte der Computermann. «Die Nachtshow auf Kanal Sieben. Also ein Ausschnitt aus der Show, den jemand im Internet bei YouTube eingestellt hat. Da können Leute anrufen, die Probleme haben, und Marius hilft ihnen dann. Das ist der Mann hinter dem Tisch.» Ein Nicken zur Leinwand, auf der die gesichtslose Gestalt mitten in der Bewegung eingefroren war, selbst als Standbild auf schwer benennbare Weise eindrucksvoll.
    «Ah ja.» Der Hauptkommissar kniff die Augen zusammen. Winterfeldt war kein Dummkopf, und Albrecht war klar, dass der Hauptmeister hier Informationen zu Falk Sieverstedt ausgegraben haben musste, einen Beitrag zum bewegten Liebesleben des Ermordeten vielleicht. Aber eines stand für Albrecht fest: Der Kerl auf der Leinwand gefiel ihm nicht.
    «Einen Nachnamen hat er nicht?», brummte er.
    «Ich …»
    Er drehte sich um. Nicht Winterfeldt hatte gesprochen, sondern Hannah Friedrichs.
    «Ich glaube, er braucht keinen», murmelte sie.
    «Sie kennen den Kerl? Ich meine: die Sendung?»
    «Er ist irgendwie was Besonderes, Chef», unterbrach Winterfeldt. «Nicht nur, weil er eine Menge Fans hat. Also … mehr als Fans. Er wird, wie sagt man,

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