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Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Titel: Öffne die Augen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franck Thilliez
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Schnauze voll hatten oder ausgeflippt sind. Das könnte man noch etwas weiterspinnen und sogar eine Art Übergriff vermuten. Ein Ausbilder etwa, der keine andere Wahl hatte, als zu schießen, weil man diesen Kerlen echte Waffen in die Hand gibt. Warum aber hat man ihnen anschließend die Gehirnmasse und die Augen entnommen, bevor man sie verscharrt hat?«
    Er hatte so schnell gesprochen, dass Lucie erst einige Sekunden nachdenken musste, bevor sie antwortete:
    » Weil man etwas sehr viel Schwerwiegenderes vertuschen wollte als einen einfachen Übergriff? Weil hinter alldem dieser teuflische Film steckt mit den Kindern, die in ein Zimmer eingesperrt sind und anfangen, Tiere zu massakrieren?«
    » Und die grausam ermordeten Mädchen in Afrika. Ägypten, Frankreich, Kanada. Zwischen allem scheint es eine Verbindung zu geben. Aber das Problem ist, dass die Fremdenlegion seit über fünfzig Jahren keinen Fuß mehr nach Ägypten gesetzt hat. Abgesehen von einer ähnlichen Vorgehensweise und diesem mutmaßlichen Phänomen der Hysterie haben wir keine nachweisbare Verbindung zwischen diesen beiden Verbrechensserien. Und was den Film angeht, stellt man sich die Frage, welche Rolle er in dieser Geschichte überhaupt spielt.«
    Lucie strich sich mit der Hand über das Gesicht. Die Erschöpfung lastete zunehmend auf ihr. Sharko fuhr fort, laut nachzudenken.
    » Die sind wirklich stark. Notre-Dame-de-Gravenchon… dort gibt es nichts, nicht einmal ein militärisches Trainingslager. Das wäre zu überprüfen, aber ich bin davon überzeugt, dass die Fremdenlegion dort nie gewesen ist. Hätte man die Leichen in der Nähe von Aubagne gefunden, vielleicht, aber dort… sie haben an alles gedacht.«
    » Halt, halt. Soll das heißen, es gibt keine Möglichkeit, die Fremdenlegion ernsthaft anzugreifen?«
    » Die Anschuldigungen sind schwerwiegend, und Sie wissen, wie das läuft. Selbst wenn unsere Argumentation stichhaltig genug ist, brauchen wir konkrete Beweise. Zeugen, Unterlagen, Spuren. Aber abgesehen von unserer Überzeugung haben wir nichts. Weder meine Dienststelle noch die Kripo werden ein Verfahren auf der Grundlage einfacher Schlussfolgerungen einleiten. Ob der Ausweis nun gestohlen wurde oder nicht, die Vergangenheit von Mohamed Abane spricht gegen uns. Die Fremdenlegion wird leugnen, einen solchen Kerl rekrutiert zu haben. Gewaltverbrechen sind dort tabu. Das ist die goldene Regel.«
    Es trat Stille ein. Lucie wischte sich die Hände an einer Serviette ab.
    » Und wenn sich doch jemand dazu entschließen könnte, ein Verfahren gegen die Fremdenlegion anzustrengen, wie würde das aussehen?«
    Als Zeichen der Hoffnungslosigkeit ließ Sharko den Arm sinken.
    » Man legt dem Verteidigungsminister unsere Schlussfolgerungen vor. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dies klappen würde, bräuchten wir eine richterliche Verfügung, einen Haufen Papier, um schließlich die Möglichkeit zu bekommen, im Rahmen einer Ermittlung Kerle zu befragen, die vorab bereits sorgfältig ausgewählt wurden. Das alles würde viel Zeit in Anspruch nehmen und den Verantwortlichen in der oberen Etage der Fremdenlegion zu Ohren kommen, die dann ihre Vorkehrungen treffen könnten. Immer noch vorausgesetzt, es würde überhaupt klappen, bliebe das Problem der Geheimhaltung. Wir bekämen es ohne Zweifel mit dem Chef zu tun, einem Oberst oder General, der wahrscheinlich den Regeln der Geheimhaltung oder im schlimmsten Fall sogar der erweiterten Sicherheitsüberprüfung unterliegt. Vor Jahren hatte ich mit dieser Sorte Burschen bereits zu tun. Da läuft man gegen eine Wand. Die Legion ist ein Korps, die Legion ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Selbst wenn einige von ihnen etwas gesehen hätten und noch auf französischem Boden wären, sie würden nichts sagen.«
    Lucie ließ ihren Zeigefinger langsam um den Rand der Kaffeetasse kreisen.
    » Und wenn wir uns über die Vorschriften hinwegsetzen würden?«
    Sharko blickte sie kalt an.
    » Das kommt überhaupt nicht infrage.«
    » Sagen Sie nicht, Sie hätten nicht selbst daran gedacht.«
    Sharko zuckte die Achseln.
    » Sie sind zu jung für solche Extratouren. Möchten Sie den Rat eines Freundes? Vermeiden Sie es, sich Scherereien einzuhandeln. Ihre Kinder würden es Ihnen nie verzeihen.«
    » Sparen Sie sich Ihre Moralpredigt und lassen Sie uns einfach die Initiative ergreifen. Wir fahren dorthin und bitten um ein Gespräch mit dem Chef, beispielsweise über einen Verdächtigen, über den wir

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