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Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Titel: Öffne die Augen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franck Thilliez
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Sharko.
    Als Monette die Tür aufschloss, warf sie sich, ohne nachzudenken, an die breite Brust des kräftigen Hauptkommissars. Dieser zögerte kurz und legte dann seine Arme um sie.
    » Sie werden mein armes, altes Herz noch zum Stillstand bringen. Ist das immer so bei Ihnen?«
    Lucies Augen wurden feucht. Mit einem traurigen Lächeln trat sie zurück.
    » Sagen wir mal, im Moment ist alles etwas anders. Ist Ihnen das aufgefallen?«
    Sie vergaß die finsteren Stunden, die hinter ihr lagen. Seine Stärke gab ihr Sicherheit. Lächelnd machte Sharko eine Kopfbewegung Richtung Gitter.
    » Ich komme gleich wieder, muss nur schnell den Papierkram regeln. Halten Sie es noch ein Weilchen aus?«
    » Ich möchte zuerst telefonieren. Ich will mit meinen Töchtern sprechen. Nur ihre Stimmen hören…«
    » Gleich, Henebelle, gleich…«
    Lucie setzte sich auf die Bank.
    Als sie wieder allein war, seufzte sie gedehnt und legte die Hand auf die Brust.
    Ihr Herz klopfte heftig.

Kapitel 51
    Lucie kam, Sharkos Mobiltelefon in der Hand, zurück. Sie setzte sich an den Tisch und reichte es ihm. Auf dem Weg von Trois-Rivières nach Montreal hatten sie bei einem Kentucky Fried Chicken angehalten.
    » Und?«, fragte der Hauptkommissar.
    » Es geht ihnen gut. Juliette hat nicht mehr die geringsten Probleme und fühlt sich wohl bei ihrer Großmutter. In Claras Ferienlager habe ich nur mit einem Betreuer sprechen können, sie schläft noch. Ich habe ganz vergessen, dass es in Frankreich erst sieben Uhr morgens ist!«
    Auf der Fahrt hatte Lucie Zeit gehabt, alles zu erzählen, was seit ihrer Ankunft in Kanada passiert war. Die Duplessis-Waisen, Sanders Experimente, die Verwicklung der CIA bei den Menschenversuchen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Sharko hatte zugehört, ohne ein Wort zu sagen.
    Jetzt biss der Hauptkommissar mit Appetit in seine Hähnchenkeule, während Lucie sich über ihren Weißkohlsalat hermachte und einen kräftigen Schluck Cola nahm, der ihrem Magen guttat.
    » Ich bin überzeugt davon, dass der Scharfschütze am Chalet mich nicht töten wollte. Er wollte mich herauslocken wie ein Kaninchen aus seinem Bau. Es ging ihm um etwas anderes.«
    Sharko hörte auf zu essen, wischte sich die Hände ab und sah Lucie seufzend an.
    » Das alles ist meine Schuld.«
    Und dann erzählte er ihr von seinem Besuch bei der Fremdenlegion, von Colonel Chastel, seinem Bluff und von dem Foto mit dem rot eingekreisten Kopf. Lucie schlürfte mit dem Strohhalm an ihrem Getränk und verarbeitete die Neuigkeit.
    » Darum haben Sie mich also für vier Tage hierhergeschickt– was eigentlich viel zu lang ist. Sie wollten im Alleingang arbeiten.«
    » Ich wollte Sie nur daran hindern, Unsinn zu machen.«
    » Das hätten Sie nicht tun sollen, diese Militärs hätten Sie töten können. Sie hätten…«
    » Vergessen Sie’s. Was geschehen ist, ist geschehen.«
    Lucie nickte halbherzig.
    » Was wird jetzt passieren? Ich meine mit mir, hier in Kanada?«
    » Die Gendarmerie Royale kümmert sich um den ganzen Schriftkram, um Ihre Rückkehr nach Frankreich zu erleichtern. Ansonsten begnügen sie sich damit aufzuklären, was in dem Chalet passiert ist. Den Rest übernehmen die Sûreté von Montreal und unsere Dienststellen. Das heißt, den riesigen Dreckhaufen, in dem wir bis zum Hals stecken. Sie werden auch die Identität Ihres Sitznachbarn im Flugzeug ermitteln, das heißt, die von Rotenbergs Mörder.«
    » Blond, Bürstenhaarschnitt, kräftig, Rangers, keine dreißig. Das ist einer beiden Typen, die wir von Anfang an gesucht haben.«
    » Vermutlich, ja.«
    » Mit Sicherheit. Und der Schlüssel, den mir der Anwalt vor seinem Tod gegeben hat? Gibt es dazu etwas Neues?«
    » Sie suchen, wo er hingehören könnte. Er hat eine Nummer. Sie denken, dass es sich um ein Schließfach handelt. Auf alle Fälle halten sie uns auf dem Laufenden. Und, was die Archive angeht… gute Intuition, Henebelle.«
    » In Ihrem Innersten haben Sie nicht daran geglaubt, stimmt’s?«
    » Was die Archive angeht, nicht wirklich, was Sie betrifft, schon. Ich habe an Sie geglaubt, seit ich Sie an der Gare du Nord aus dem Zug steigen sah.«
    Lucie genoss das Kompliment, lächelte ihm zu und gähnte dann ausgiebig.
    » Entschuldigung.«
    » Wir fahren ins Hotel. Seit wann haben Sie nicht mehr geschlafen?«
    » Seit… Wir müssen versuchen, Schwester Marie-du-Calvaire zu treffen, wir müssen…«
    » Morgen. Ich habe keine Lust, Sie wie ein Häufchen Elend

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