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Öl!

Titel: Öl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Upton Sinclair
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hergekommen, um zu fragen, was das kostet. Hab ich mich klar ausgedrückt?»
    «Vollkommen klar», sagte Mr Coffey, und die Härte in seinem Gesicht wich einem leisen Lächeln. Offensichtlich gefielen ihm Dads Geschäftsmethoden.
    Er stellte seine Seite des Falls dar, und Bunny begriff, dass er feilschte, als er die damit verbundenen ungeheuren Schwierigkeiten in lebhaften Bildern schilderte. Die Bezirksregierung hatte in letzter Zeit einen Haufen Ärger gehabt, ein paar verfluchte Narren hatten Geld geklaut – so ein Blödsinn, Geld vom Bezirk zu nehmen, meinte Mr Coffey, wenn man auf legitime Weise so viel mehr machen kann. Außerdem war die Auftragsvergabe für den Straßenbau in die Kritik geraten; ein Spinner hier in der Stadt brachte eine Wochenzeitung namens «Watch-Dog» raus, und dieser Wachhund strotzte von dreisten Unterstellungen. Kurzum, wenn man mit dem Budget für Ausbesserungsarbeiten eine Straße für einen Ölunternehmer baute, brachte das zwangsläufig viel unnötige Aufregung und kostete die Bezirksverwaltung wichtige Stimmen. Wie Mr Ross schon gesagt hatte, würde die Excelsior-Pete-Clique, zu deren Gelände bereits eine Straße führte, Dads Straße nicht gern sehen, womöglich lieferten sie der Wochenzeitung des Spinners Material, protestierten beim bundesstaatlichen Ausschuss und machten Mr Coffey das Leben zur Hölle.
    Dad hörte höflich zu, wie es das Ritual des Feilschens erforderte. Er nehme all diese Schwierigkeiten sehr ernst, sagte er, und wolle gern entsprechende Entschädigungen anbieten. Erstens gehe es darum, den Bezirksverwaltungsräten wieder zu ihren Ämtern verhelfen. Ob das ein reeller Vorschlag sei, wenn Dad fünftausend Dollar für die Kriegskasse des Wahlkampfkomitees spendete?
    Mr Coffey blies eine große Wolke aus graublauem Tabakrauch in die Luft, saß da und starrte auf die Fünf und die drei Nullen, die in dieser Wolke geschrieben standen.
    «Verstehen Sie mich recht», fuhr Dad fort, «das ist eine Parteiensache und hat nichts zu tun mit dem Vorschlag, den ich Ihnen persönlich mache.»
    «Dann lassen Sie mal Ihren ganzen Plan hören», sagte Mr Coffey ruhig.
    Daraufhin folgte Dads üblicher Sermon von seinem Glauben an Kooperation; dass er überall da, wo er arbeitete, eine kleine Gruppe zusammenstellte, dass er zu seinen Freunden hielt und sie an seinem Gewinn beteiligte. Er erzählte von Ross-Bankside Nr. 1 und dem Konsortium, das er für dieses Bohrloch gegründet hatte, und dass er, um sicherzugehen, dass das Baumaterial für den Bohrturm rechtzeitig an Ort und Stelle war, dem Chef einer großen Bauholzfirma zwei Prozent Gewinnbeteiligung versprochen hatte – bloß ein kleiner Freundschaftsdienst. Das Bohrloch hatte bisher fast sechshunderttausend Dollar netto eingebracht, und der Firmenchef hatte mehr als zwölftausend kassiert, bloß weil er sich darum gekümmert hatte, dass Dad sein Bauholz immer am gewünschten Tag geliefert bekam.
    Hier sei es genauso. Wenn Dad eine Straße bekomme, würde er auf das Paradise-Gelände wetten und Mr Coffey dürfe mitwetten. Dad erbot sich, ihn bis zu einem Einsatz von zwei Prozent zu «unterstützen»; die Bohrarbeiten würden gut hunderttausend Dollar kosten, also bekam Mr Coffey eine Beteiligung von zweitausend Dollar geschenkt, und falls das Bohrloch förderte, kassierte er fünf-, zehn- oder sogar dreißig- oder vierzigtausend Dollar. Das war schon oft vorgekommen, mit so was konnte man rechnen. Natürlich erwartete Dad im Gegenzug, dass er und Mr Coffey Freunde wurden, kooperierten und einander mit den erforderlichen kleinen Gefälligkeiten aushalfen.
    Mr Coffey paffte mehrere Rauchwolken in die Luft, musterte sie und sagte, er hege freundschaftliche Gefühle für Dad, halte es aber für besser, wenn Dad die zweitausend Dollar in die Wahlkampfkasse und die fünftausend an Mr Coffey privat zahle.
    Dad blickte ihm in die Augen und fragte: «Können Sie die Ware liefern?»
    Mr Coffey sagte, ja, er könne rechtzeitig liefern, Dad brauche sich keine Sorgen zu machen.
    Damit war es beschlossene Sache, Dad zog sein Scheckbuch heraus und stellte einen Scheck über zweitausend Dollar aus, auszuzahlen an den Schatzmeister des Bezirkswahlkomitees der Republikanischen Partei. Dann fragte er Mr Coffey, ob er ein öffentliches Amt bekleide, und der verneinte, er sei nur ein einfacher Geschäftsmann. Also gut, sagte Dad, dann könne der Vertrag ja auf Mr Coffeys Namen lauten, und er verfasste eine Notiz des Inhalts, dass er die Summe

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