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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Togolesen, eine winzige Spur zu entdecken. Der Mann war Angestellter einer Apotheke und konnte sich erinnern, daß zwei in Dapaong unbekannte Weiße zu ihm gekommen waren und alle Präparate, die Vitamine enthielten, aufgekauft hatten. Fürwahr ein Grund, sich die Kunden zu merken, denn wer räumt schon ein ganzes Regal einer Apotheke leer?
    »Sie kamen mit einem Jeep«, sagte der Apothekenangestellte. »Mit einem Jeep des Hospitals …«
    Also doch, dachte Armand grimmig. Die Ärzte wissen genau, wo sich Heßbach versteckt. Aber die spielen die Ahnungslosen und behandeln mich wie einen Landstreicher. Er dachte einen Augenblick an Dr. Frisenius, der auch zu schweigen versucht hatte, aber er sah ein, daß sich ein solches Vorgehen im Hospital von Dapaong von selbst verbot. Immer liefen irgendwelche Schwestern oder Krankenpfleger herum; außerdem war der Wohntrakt sehr gut abgeriegelt und nachts sogar bewacht.
    Noch einmal versuchte Armand, an die Ärzte heranzukommen. Er lud zu einem Diner ins Hotel ein, aber die Ärzte lehnten höflich ab. Arbeitsüberlastung. Armand stieß eine Reihe unanständiger Flüche aus und suchte weiter nach irgendeiner hilfreichen Spur.
    Armand studierte die Karte von Togo, insbesondere der Provinz Dapaong. Es gab viele einsame Ecken, stellte er fest. Wenn man sie alle abfahren wollte, würde man verrückt werden. Die in den Karten eingezeichneten Savannengebiete waren so groß, daß eine Suche auf gut Glück völlig sinnlos war. Wer außer den Ärzten wußte noch, wohin man Heßbach gebracht hatte?
    Und wieder sollte ein Zufall Armand auf die Sprünge helfen. Bei einem seiner Spaziergänge durch die Stadt entdeckte er eine Autowerkstatt, an deren Eingang ein Schild verkündete: Leihwagen aller Art. Gut gepflegt und preiswert.
    Im Hof der Werkstatt stand ein Jeep mit einem großen Roten Kreuz auf der Motorhaube. Der Wagen des Hospitals! Armands Gefühl sagte ihm sofort, daß hier eine Spur sein könnte. Das Glück hatte ihn also nicht verlassen.
    Er betrat die Autowerkstatt und traf auf einen Griechen, der ihm sofort entgegeneilte. »Sie wünschen einen Wagen, Monsieur?« erkundigte er sich auf französisch. »Für einen Ausflug oder länger?«
    »Ich suche einen Jeep.« Armand folgte dem Griechen in das Autolager. Hier standen in Reih und Glied sechs Fahrzeuge, darunter auch zwei säuberlich geputzte Jeeps aus französischen Armeebeständen. Armand zeigte auf einen der Wagen und sagte:
    »Das ist der richtige.«
    »Für länger, Monsieur?«
    »Kann ich nicht genau sagen. Für eine Woche bestimmt. Ich suche einen Freund, der seit ungefähr drei Monaten in der Savanne lebt. Ich weiß nur, daß er hier in der Gegend ist, mehr nicht. Vielleicht können Sie mir helfen? Er soll mit dem Jeep des Hospitals weggefahren sein.«
    »Das müßte ich wissen.« Der Grieche schüttelte den Kopf. »Das Auto des Hospitals wird nur von den Ärzten benutzt und von mir gepflegt. Wenn sie ihn brauchen, holen sie ihn bei mir ab. Ein Fremder war nie hier.«
    »Zwei Fremde. Sie haben in der Apotheke eingekauft … daher weiß ich es!«
    »Zwei? Das stimmt.« Der Grieche nickte. Armand, der gerade die Tür des einen Jeeps geöffnet hatte, fuhr herum.
    »Was stimmt?« rief er.
    »Zwei Fremde waren bei mir, aber mit einem eigenen Geländewagen. Ich mußte einen kleinen Schaden an der Lichtmaschine reparieren. Dann fuhren sie weiter.«
    »Wohin?«
    »Das weiß ich nicht. Danach fragt man doch nicht.« Der Grieche erinnerte sich genau. »Es waren zwei Deutsche. Sie sprachen deutsch miteinander. Ich kann einige Worte Deutsch, war vier Jahre als Gastarbeiter bei Opel. Sie unterhielten sich sehr leise, aber ich habe einige Worte hören können. Das Wort Fortenius …«
    »Frisenius …«
    »Genau. Das war es!«
    Ich habe sie, durchfuhr es Armand. Es war ein Stich in seiner Brust. Ich habe ihre Spur. Ich halte das Ende eines Fadens in der Hand, ich brauche ihn nur noch aufzuspulen.
    »Und weiter?« fragte er atemlos.
    »Nur ein paar Worte, mit denen ich nichts anfangen konnte.« Der Grieche blickte an die Decke, wie es viele tun, die sich konzentriert erinnern wollen. »Eines davon war Yabido …«
    »Yabido? Das kann ein Name sein, ein Ort, ein Gegenstand …«
    »Ich weiß es nicht.« Der Grieche zuckte wieder mit der Schulter. »Ich habe das Wort noch nie gehört.«
    Armand belohnte diesen wichtigen Hinweis, indem er einen Jeep für zwei Wochen mietete. Der Grieche strahlte vor Freude, weil der feine Herr mit den

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