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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zu ihm. »Maschineningenieur. Wie lange fahren Sie zur See?«
    »Drei Jahre, Herr Kapitän.« Dozek machte im Sitzen eine leichte Verbeugung.
    »Drei Jahre? Und schon ein Diplom?«
    »Ich bin früher auf einem Schiff auf der Moldau gewesen. Als Maschinist. Drei Jahre bin ich jetzt auf Hochsee. Seit einem Jahr besitze ich das Ingenieurdiplom. Ich habe zuletzt einen Containerfrachter gefahren.«
    »Von der TAS?«
    »Ja. Die Reederei hat mich zu Ihnen geschickt. Ich bin sehr stolz darauf, Chief auf der Unico II zu sein.«
    Am frühen Morgen verließ der Tanker den Hafen von Bodö. Um den notwendigen Tiefgang zu haben und gut in der See zu liegen, waren die Tanks mit Wasser dreiviertel gefüllt – vor Übernahme des Öls würden sie leergepumpt werden.
    Die am nächsten liegende Bohrinsel, die Svensson anlaufen sollte, war die Norge VI, ein in den verhangenen Himmel hineinstechender stählerner Bohrturm, der Konstruktion des Eiffelturms nicht unähnlich, umgeben von einer Plattform in drei Stockwerken, auf der sich ein Hubschrauberlandeplatz, die Wohnungen der Besatzung, die Funkstation, das Materiallager, die riesigen Pumpen, ein Eßsaal, die Küche, ein Kino und sogar ein Minigolfplatz befanden. Das alles ruhte auf sechs gewaltigen, runden, in den Meeresboden gerammten Stahlstützen. Eine genial konstruierte künstliche Insel, die laut Berechnungen der Konstrukteure allen Naturgewalten trotzen konnte. Das war eine verwegene Theorie, denn drei Bohrinselkatastrophen hatten bewiesen, daß das Meer stärker war, aber die Norge VI galt als die modernste und sicherste Ölbohrung in der meist stürmischen Nordsee. »Um diese Insel umkippen zu lassen, muß schon der ganze Meeresboden einsinken!« hatte die Ölgesellschaft stolz verkündet. »Und wenn das geschieht, gibt es unsere ganze Welt nicht mehr.«
    Um sicherzugehen, hatte Svensson selbst das Anlegen an die Festmacher der Pumpanlage übernommen. Die Bohrinsel selbst lag in ungefähr zwei Meilen Entfernung. Karl Pusenke stand neben ihm, der Erste war an Deck und überwachte das Ankoppeln, im Maschinenraum wurden Svenssons Kommandos präzise ausgeführt. Juri Dozek saß selbst an der Zentralschalttafel. Er hatte den beiden Malayen, die als Maschinisten angestellt worden waren, einen Tritt in den Hintern gegeben. Sie standen nun mit großen Augen herum, stierten auf die Instrumente, als seien es Geisterwesen und verfolgten die zitternden Zeiger auf den Kontrolluhren, als sähen sie ein Fernsehspiel.
    Problemlos koppelte die Unico an.
    »Haben Sie gesehen, Pusenke, so macht man das!« sagte Svensson zu dem Berliner. »Beim nächsten Mal, bei der Meermaid I, übernehmen Sie das Manöver.«
    »Für Kalle ist nichts unmöglich!« Pusenke grinste breit. »Darf ich die Wahrheit sagen, Kapitän?«
    »Nur zu!«
    »Sie haben vorhin zu früh ›rückwärts‹ befohlen.« Pusenke senkte den Kopf. »Ich bitte um Verzeihung, Kapitän.«
    Svensson antwortete nicht. Er starrte Pusenke nur verwundert an, nahm seine Mütze vom Kommandopult und verließ die Brücke.
    Man soll es nicht für möglich halten, dachte er, als er zum Deck hinabstieg. Der Kerl hat recht. Ich habe zu früh rückwärts navigiert. Dadurch mußten wir dreimal anschwimmen. Diese scharfe Beobachtung hätte ich Pusenke gar nicht zugetraut.
    Auf Norge VI, im Raum des Kommandanten, saß Chefingenieur Harold Higgens und hatte telefonische Verbindung mit Panama aufgenommen.
    »Wie lange wird das Umpumpen dauern, Higgens?«
    »Zehn Stunden, Mr. Jeanmaire«, antwortete Higgens.
    »Sechs …«
    »Unmöglich, Sir.«
    »Nichts ist unmöglich! Das Wort kenne ich nicht. Wenn Sie mit allen Abfülleitungen arbeiten, ist das zu schaffen.«
    »Ich kann keine vier Stunden herausholen.«
    »Wieviel?«
    »Höchstens zwei, Sir. Auch Rohöl sprudelt und bildet dann Luftblasen, und das kann gefährlich werden.«
    »Wozu hat die Unico II große Entlüftungsanlagen? Den ganzen Dunst blasen wir in die Luft.«
    »Und verpesten sie damit. Das ist nicht zu verantworten.«
    »Higgens«, Jeanmaires Stimme wurde etwas höher. »Ist das Ihr Problem?«
    »Nein, aber das Problem der Menschen hier.«
    »Sind Sie ein Saubermann der Nordsee? Dann sollten Sie die Bohrinsel sofort verlassen und mit den Gummibooten von Greenpeace herumknattern. Wissen Sie, wieviel Hunderttausend Tonnen Giftmüll und Industrieabfälle jedes Jahr in Ihrer geliebten Nordsee verklappt werden? Was da ins Meer abgelassen wird, reicht aus, ganze Völker auszulöschen.«
    »Ich habe

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