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Öl-Connection

Öl-Connection

Titel: Öl-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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und das Meer begann zu brennen, der Sonnenhimmel verdunkelte sich unter schwarzen, klebrigen Wolken, und die Hitze wurde so unerträglich, daß niemand mehr herankommen und helfen konnte.
    »Das ist die Hölle!« schrie ein Fernsehreporter, der im Hubschrauber sicheren Abstand hatte. »Ja, es ist die Hölle!«
    Aber waren es nicht vielmehr die falschen Götter, die hier ein Paradies auf Erden zerstörten?
    Die erste Explosion, die eine überdimensionale Stichflamme in den Himmel schickte, erlebte Heßbach in der Starrheit maßlosen Staunens. Er begriff einfach nicht, was vor seinen Augen geschah. Bei der zweiten Explosion wurde er dann von einer Druckwelle gegen die Wand der Brücke geschleudert. Die Scheiben zerbarsten, Metallstücke zerschlugen das Kommandopult, die Türen zu den beiden Nocks wurden aus den Angeln gerissen, der Signal- und Radarmast knickte zum Heck ab und Glassplitter flogen durch die Luft.
    Heßbach kauerte an der Eisenwand, hatte die Arme schützend um seinen Kopf gepreßt und wartete auf eine dritte Explosion, den endgültigen Todesstoß für das Schiff. Verwundert stellte er fest, daß er keinerlei Angst verspürte. Kein Zeichen von Panik, kein erstickter Aufschrei … Er lag auf dem Boden, zusammengekrümmt, hörte den Lärm der Flammen, spürte die Hitze der Glut und bedachte mit eiskalter Berechnung die Konsequenzen des Geschehens: Jetzt laufen 200.000 Tonnen Öl ins Meer. In Kürze werden die Flammen übergreifen und einen brennenden Teppich bilden. In zwei oder drei Tagen wird es kein Teneriffa mehr geben.
    Er richtete sich auf, schob sich an der Wand hoch und starrte durch die zerborstenen Scheiben hinaus. Die flammenbrodelnde Ölwolke erinnerte ihn an die zahllosen amerikanischen Katastrophen-Filme, in denen ganze Berge in die Luft flogen, ganze Städte in einer Feuersäule zu Asche wurden und neue Vulkane aus dem Meer auftauchten. Er hatte die Pyrotechniker in den Vereinigten Staaten, die solche naturgetreuen Weltuntergänge im Atelier herstellten, immer bewundert. Jetzt spielte sich die Wahrheit vor seinen Augen ab und führte ihm ein Inferno vor, das alles übertraf, was sich Hollywood hätte ausdenken können.
    Sato Franco hatte die erste Explosion von der Eisentreppe in den Maschinenraum zurückgeschleudert. McCracker hatte sich noch an das Geländer klammern können, aber gleichzeitig war er mit dem Hinterkopf gegen die Kante der oberen Stufe geprallt und war für einen Moment benommen gewesen. Als er wieder zu sich kam, lag Sato am Fuß der Treppe, ohnmächtig von dem Sturz, und aus einer Platzwunde an der Schläfe rann das Blut auf den gekachelten Boden.
    McCracker rutschte die Treppe hinunter und beugte sich über Franco. Er schüttelte ihn, gab ihm ein paar sanfte Ohrfeigen und hob seinen Oberkörper hoch.
    »Franco!« rief McCracker. »Junge, mach jetzt nicht schlapp! Wir müssen hier raus! Explosion! Daß ich daran nicht gedacht habe! Es ist doch sowieso alles im Arsch! Wir sprengen die Tür auf! Wir machen aus Treibstoff eine schöne kleine Bombe! Junge, wach doch auf …«
    Er schüttelte Sato noch einmal, ließ ihn dann los und rannte zu den Treibstoffleitungen der abgestellten Maschinen. Er suchte ein verschließbares Metallgefäß, ein Stück Stoff, das man zerreißen und zu einer Zündschnur drehen konnte. Der Anblick eines abgesägten Eisenrohrs, dessen eines Ende verschweißt war, ließ ihn in Jubel ausbrechen.
    »Junge, wir haben es!« brüllte McCracker durch den hallenartigen Raum. »Wir machen eine Rohrbombe! Was die IRA kann, können wir auch!«
    Die zweite Explosion hatte McCracker erfaßt, als er wieder über Sato gebeugt war. Im Maschinenraum flog alles durcheinander, so daß McCracker sich schützend über Franco warf. Die große Schalttafel, aus dem Betonfuß gerissen, begrub die beiden unter sich. Nur eins blieb unversehrt in dem infernalischen Chaos: Die eiserne Treppe, der Weg in die Freiheit, hing noch in ihrer Verankerung, und die Schottür war unter dem Druck der Explosion aufgesprungen.
    Heßbach taumelte nach vorn, schwankte auf die Backbordnock und klammerte sich an der Schanz fest. In den Hubschraubern schrien die Reporter in ihre Funkgeräte, surrten die Fernsehkameras. Was sie in alle Welt berichteten, war das pure Grauen, das Unfaßliche, der Untergang eines Urlaubsparadieses. Ein Aufschrei begleitete das Erscheinen Heßbachs auf der Nock.
    »Es ist noch jemand auf dem brennenden Tanker!« brüllten die Berichterstatter. »Er kommt von der

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