Öl!
Förderung und dem Verkauf von Öl, zu beeinträchtigen. Was bedeutete, dass man weder zum Streik aufrufen noch den Streik unterstützen durfte; doch genau das hatte Paul natürlich getan, deswegen hatte der Richter ihn ins Gefängnis geworfen, das war alles. Richter entschieden immer so, weil sie bestochen wurden, was sollten die Gewerkschafter da machen? Für Paul mit seiner angegriffenen Gesundheit war es eine furchtbare Tortur gewesen, und natürlich war er schrecklich verbittert. Er wollte nicht mehr nach Paradise zurück, es hatte sich zu sehr verändert. Ruth lächelte schwach. «Sie haben all die schönen Bäume gefällt, die wir gepflanzt haben, Bunny. Sie haben Platz für Lagertanks gebraucht.»
Bunny zog das Scheckbuch heraus und suchte sein Gewissen zu beschwichtigen, indem er seinen Freunden ein Geschenk machte. Aber Ruth lehnte ab, Paul würde das bestimmt nicht zulassen. Sie kämen schon zurecht. Paul sei ein guter Zimmermann, früher oder später werde er einen Arbeitgeber finden, dem es nichts ausmache, dass er im Gefängnis gewesen war. Bunny protestierte, aber Ruth blieb hartnäckig; selbst wenn sie den Scheck annähme, würde Paul ihn zurückschicken.
Bunny wartete nicht, bis Paul heimkam; er murmelte eine Entschuldigung und ging wieder. Er besaß einfach nicht den Mut, hier sitzen zu bleiben – in seiner modischen Kleidung, die Vee in New York für ihn ausgesucht hatte, und mit dem neuen Sportwagen vor der Haustür –, um dann mit anzusehen, wie Paul heimkam, halb krank, entmutigt von der erfolglosen Arbeitssuche und mit all den dunklen Erinnerungen an Ungerechtigkeit und Verrat im Herzen. Bunny konnte sich leicht entschuldigen. Paul wusste ja nicht, dass er sich den ganzen Sommer über mit seinem Publikumsliebling amüsiert hatte, Paul würde glauben, dass er wegen seines Vaters fortgefahren war. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass Bunny von ebendem Geld im Luxus lebte, das den Arbeitern in Paradise abgepresst worden war; es änderte nichts an der Tatsache, dass Paul drei Monate im Gefängnis verbracht hatte und die anderen fast ein Jahr dort sitzen mussten, weil dieses Geld noch vermehrt und die Ausbeutung der Arbeiter verschärft werden sollte. Solange dies die Wahrheit war, konnte Bunny nichts anderes tun, als vor Paul davonzulaufen.
3
Geld! Geld! Geld! Es ergoss sich in Strömen über Dad und Verne. Niemals war der Ölpreis so hoch gewesen, niemals waren die Quellen in Paradise so üppig gesprudelt. Millionen und Abermillionen – und sie schmiedeten Pläne, um daraus Zigmillionen zu machen. Es war ein fantastischer, unwiderstehlicher Sport, jeder spielte mit – warum konnte nur Bunny nicht dafür gewonnen werden? Warum schnüffelte er in den Ankleideräumen und hinter der Haupttribüne herum und enthüllte schmutzige und anrüchige Geschichten über die Spieler und ihre Methoden?
Es sah aus, als habe es das Schicksal auf Bunny abgesehen. Kaum unternahm er ein paar klägliche Anläufe, so zu werden wie sein Vater und die Freunde seines Vaters, da tauchte etwas auf, was ihn zu Boden warf. Da war er nun auf eine Universität gegangen, eine erhabene, angesehene Universität, hatte versucht, sich weiterzubilden und einen Gentleman aus sich zu machen, hatte seinen jungen, wissbegierigen Geist strenggläubigen, altbewährten Respektspersonen anvertraut, die sich bestimmt darauf verstanden, ihn gut, ehrlich und glücklich werden zu lassen, und ihm bestimmt zu Weisheit, Würde und Ehre verhalfen! Solche Dinge wurden allen Studenten dieser berühmten Anstalt beigebracht, die als methodistische Sonntagsschule begonnen hatte und immer noch mehr Stunden christliche Religion unterrichtete als jedes andere Fach! O ja, ganz bestimmt!
Zu Ansehen gekommen war die Universität dank des Geldes von Ölbaron Pete O’Reilly; Pete O’Reillys Sohn war Absolvent, und die beiden Petes, der alte und der junge, wurden auf dem Campus vergöttert. Als sie zur Abschlussfeier erschienen, verbeugte sich der gesamte Lehrkörper, und in allen Berichten, die der Pressebeauftragte der Universität an die Zeitungen schickte, fehlten niemals die Namen von Pete O’Reilly, Vater und Sohn. Der Sohn war der emsigste unter den Ehemaligen und ihr Abgott; bei Festbanketten wurden Trinksprüche auf ihn ausgebracht, man schmeichelte ihm und jubelte ihm zu. Er war der Schutzpatron aller Mannschaften, der großzügige Freund aller Sportler. Und wer sich ein wenig mit amerikanischen Universitäten auskennt, weiß, dass
Weitere Kostenlose Bücher