Öl!
dann wäre es ein ganz nettes Haus. Sogar eine Katte gab es, und die sah recht zufrieden aus. «Hat viele Ratten hier», sagte Dad, «ein gutes Zeichen für den Sieg über Mister Bandy!» Und sie lachten beide.
Sie folgten der «Rutsche» hinunter nach Roseville, besichtigten dort die alte Mission und aßen zu Abend. Ihr Rückweg führte sie über Paradise. Am Ortsrand, kurz nachdem sie vom Highway abgebogen waren, sahen sie in einem Wäldchen ein Gebäude, aus dessen Fenstern Licht fiel, und sie hörten Stimmengemurmel. Eine Stimme erhob sich über die anderen, eine brüllende Stimme, die sie gleich erkannten. Es war die Kirche der «Heiligen Springer», und Eli predigte. «Dad», rief Bunny, «das hören wir uns an!»
Sie parkten das Auto, stiegen aus, blieben im Schatten der Bäume stehen und vernahmen Folgendes: «… denn die Tage der Heimsuchung sind gezählet. Kommet her zu mir alle, die ihr auf dem Wege und beladen seid, ich will euch erquicken. 21 Denn ich bin der Überbringer des Wahren Wortes! Ich wirke Zeichen und Wunder. Die Kranken werden gesunden, die Teufel werden ausgetrieben, die Lahmen werden wandeln und die Sterbenden werden ihr Bett nehmen und gehen! Brüder, ich bin gesandt, euch die Dritte Offenbarung zu verkünden! Auf ein erneutes Mal entschleiert sich der Heilige Geist, ein Neues Evangelium eröffnet sich euch, allwie es bei den Propheten steht. Es ward eine Alte Verkündigung, und sie ward verworfen und durch eine Neue ersetzt, nunmehr wird auf die nämliche Weise das Neue Testament verworfen und ersetzt, euch wird das Wahre Wort der Freiheit hinangereicht, und ich bin der, welcher gesandt wurde, es euch bekannt zu machen. Und wehe dem, der dem Worte nicht folgt, der soll geworfen werden in den Brunnen des Abgrunds, 22 und es wäre besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer. 23 Ich sage euch, hütet euch vor dem, der da gekrochen kommt wie eine Schlange in der Nacht, um die Seelen der Zaudernden zu versuchen! Ich sage euch, hütet euch vor der Satansbrut, welche die Seelen mit Irrlehren lockt und den Ewiglichen Fels sprengt! Ich wirke Zeichen und Wunder, auf dass alle Menschen erkennen, und wer mir folgt, den will ich segnen und seine Schmerzen sollen geheilt werden, er soll die Herrlichkeit Gottes schauen und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen – er soll in Zungen sprechen! Gloria, halleluja und Erlösung denen, die sich im Blute des Lammes von ihren Sünden reingewaschen haben! Halleluja!»
Elis Gebrüll ging unter in einem Chor aus lautem Beifall, Schreien, Kreischen und Stöhnen, als ob die ganze Gemeinde der Apostolischen Kirche von Paradise von ihren Sitzen spränge oder sich auf dem Boden wälzte. In Wirklichkeit dauerte es noch ein Weilchen, bis es so weit war, aber Dad wollte nicht, dass Bunny näher hinging, um es sich anzuschauen; das sei zu entwürdigend, sagte er, und sie stiegen ins Auto und fuhren weiter. «Hast du Töne, Dad!», rief der Junge. «Eli hat Wort für Wort gesagt, was du ihm vorgebetet hast! Meinst du, dass er das alles wirklich glaubt?»
Dad antwortete, das wisse nur der Heilige Geist. Eli sei ein Irrer, noch dazu ein gefährlicher, aber einen wie ihn könne man nicht ins Irrenhaus sperren, weil er die Schlagworte der Religion benutze. Er sei nicht schlau genug, um sich selbst was auszudenken, aber immerhin schlau genug, um zu erkennen, was sich aus den Sätzen machen ließ, die Dad ihm serviert hatte. Nun hatte er also eine neue Religion losgetreten, mit der man die Armen und Unwissenden peinigen konnte, und der vermochte auch der Allmächtige selbst nicht mehr Einhalt zu gebieten.
Am nächsten Tag kam ein Mann aus Paradise und richtete Dad aus, es sei angerufen worden, Ross Armitage Nr. 1 melde Probleme, Dad werde sofort gebraucht. Bevor sie nach Hause fuhren, gelang es Bunny noch, mit Ruth zu reden und ihr von seinem wunderbaren Plan zu erzählen. Dad habe gesagt, in Rascums Haus müsse jemand wohnen und sich darum kümmern, und da habe Bunny vorgeschlagen, Dad solle ein paar Ziegen kaufen, das Haus bevorraten und an Paul vermieten. Ruth sollte als Haushälterin hinziehen, dann konnte sie alle Bücher lesen, die sie wollte, und niemand würde sie verprügeln.
Ruth wirkte erfreut, sagte aber, das würde Paul nie tun, er lasse sich von niemandem etwas schenken. Beharrlich erklärte Bunny, hier handle es sich nicht um Wohltätigkeit, Dad brauche wirklich jemanden auf der Ranch, alles werde vertraglich
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