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Öland

Öland

Titel: Öland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johan Theorin
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bis Leute dahin ziehen, um

     dasganze Jahr über dort zu leben«, sagte Gösta und nahm
     einen Schluck Kaffee.
    »Uns geht es großartig in der Stadt, wo wir alles in der
     Nähe haben«, sagte Margit und stellte die gut gefüllte Platte
     mit Kuchen auf den Tisch. »Aber wir sind natürlich Mitglieder im Heimatverein von Marnäs geblieben.«
    Ihr Mann sah sie verliebt an und lächelte.
    Sie blieben nicht lange bei Engströms, nur eine knappe halbe
     Stunde.
    »Sehr schön«, sagte Gerlof, nachdem sie sich wieder ins
     Auto gesetzt hatten, »dann lass uns als Nächstes zur Badhusgatan fahren. Wir halten kurz bei Blombergs Autohandel
     und gehen einkaufen, ehe wir zum Hafen fahren.«
    Julia sah ihn an, bevor sie das Auto startete.
    »Gab es für diesen Besuch irgendeinen Grund?«
    »Wir haben Kaffee und Kuchen bekommen«, erwiderte Gerlof. »Genügt das nicht? Es ist immer wieder nett, Gösta zu sehen. Er war früher Kapitän auf einem Ostseefrachter, genau
     wie ich. Von uns gibt es nicht mehr so viele …«
    Julia bog in die Badhusgatan und fuhr an menschenleeren Bürgersteigen vorbei. Am Ende der Straße lag das Hafenhotel.
    »Hier rein«, sagte Gerlof und zeigte nach links.
    Julia bog auf einen asphaltierten Hof, wo ein Schild mit
     der Aufschrift BLOMBERGS AUTOHAUS an einem niedrigen
     Gebäude hing, das offenbar sowohl Werkstatt als auch Ausstellungs- und Verkaufsraum von Gebrauchtwagen war.
    »Komm mit«, sagte Gerlof, als Julia das Auto geparkt hatte.
    »Wollen wir ein Auto kaufen?«, fragte sie überrascht.
    »Nein, nein«, sagte Gerlof, »wir schauen nur mal kurz bei
     Robert Blomberg rein.«
    Seine Gelenke waren geschmeidiger geworden, der Kaffee
     bei Engströms hatte ihm neue Kraft gegeben. Der Schmerzwar gedämpft, und er war in der Lage, mit seinem Stock allein über den Hof zu gehen.
    Eine Glocke schrillte, als sie die Tür zur Werkstatt öffneten. Ihnen schlug der Geruch von Motoröl entgegen.
    Der Raum war leer. Gerlof ging zu einem kleinen Büro im
     hinteren Teil der Werkstatt und sah hinein.
    »Guten Tag«, begrüßte er den jungen Mechaniker im ölverschmierten Overall, der am Schreibtisch saß und sich über
     die Comicseite der Ölands-Posten beugte. »Wir kommen aus
     Stenvik und wollten Öl für unser Auto kaufen.«
    »Das verkaufen wir eigentlich im Laden nebenan«, sagte
     der Mechaniker, »aber ich kann Ihnen was holen.«
    Der Mechaniker stand auf, er war fast zehn Zentimeter größer als Gerlof. Das musste Robert Blombergs Sohn sein.
    »Wir können ja mitkommen und uns die Autos ansehen«,
     schlug Gerlof vor.
    Er nickte Julia zu, und sie folgten dem jungen Mann durch
     die Tür in den Verkaufsraum.
    Hier roch es nicht nach Motorenöl, der Boden war blitzeblank und weiß. In der Halle stand eine ganze Reihe von polierten Autos nebeneinander.
    Der Mechaniker ging zu einem Regal mit Pflegeprodukten
     und kleineren Ersatzteilen.
    »Normales Motoröl?«, fragte er.
    »Ja, das reicht, danke«, antwortete Gerlof.
    Er sah einen älteren Mann aus einem Büro kommen und
     sich einige Meter entfernt in den Türrahmen stellen. Er war
     fast so groß und breitschultrig wie der junge Mechaniker
     und hatte ein zerfurchtes Gesicht mit geplatzten Äderchen,
     die seine Wangen rot färbten.
    Sie hatten nie miteinander gesprochen, weil Gerlof seine
     Autokäufe immer in Marnäs erledigt hatte, aber er wusste,
     dass der Mann Robert Blomberg war. Blomberg war Mitte
     der Siebzigerjahre vom Festland nach Öland gekommen und
     hatteseine Werkstatt und das Autohaus eröffnet. John Hagman hatte mit ihm Geschäfte gemacht und Gerlof von ihm
     erzählt.
    Der ältere Blomberg nickte Gerlof zu, ohne etwas zu sagen.
     Gerlof nickte, ebenfalls wortlos grüßend, zurück. Er wusste,
     dass Blomberg früher ein Alkoholproblem gehabt hatte, aber
     das wäre sicher kein gutes Thema gewesen, um ein Gespräch
     zu beginnen.
    »So, bitte sehr«, sagte der junge Mechaniker und stellte ihnen eine Plastikflasche mit Motoröl hin.
    Robert Blomberg zog sich wieder in sein Büro zurück. Sein
     Gang war ein wenig schwankend, fand Gerlof.
    »Ich brauche gar kein Motorenöl«, sagte Julia, als sie wieder
     im Auto saßen.
    »Es ist immer gut, ein bisschen Öl in Reserve zu haben«,
     entgegnete Gerlof. »Was sagst du zu der Werkstatt?«
    »Sie sah aus wie eine ganz normale Werkstatt«, sagte Julia,
     während sie den Hof verließen. »Sie scheinen nicht viel zu
     tun zu haben.«
    »Fahr zum Hafen.« Gerlof zeigte die Richtung

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