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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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konn­te die Ma­schi­ne nicht er­rei­chen.
    Wir stie­gen aus, kämpf­ten uns durch den ei­si­gen Wind vor­an und be­tra­ten die aus­ge­fah­re­ne Heck­la­de­platt­form, die mit uns nach oben schwenk­te. Der In­nen­raum war er­leuch­tet. Ei­ni­ge Uni­for­mier­te der rus­si­schen Luft­waf­fe grüß­ten.
    »Paw­lik«, stell­te sich ein Oberst vor. »Mit­ar­bei­ter im Stab der Ab­wehr. Ich bin für Ih­re Aus­rüs­tung ver­ant­wort­lich. Zie­hen Sie erst ein­mal die dün­ne Uni­form aus. Sie sind ja naß wie ei­ne Kat­ze.«
    Die Ein­satz­be­spre­chung war kurz. Ich be­gut­ach­te­te Klei­dungs­stücke, Jagd­waf­fen, Ver­pfle­gung, ein im Han­del er­hält­li­ches Bild­sprech­ge­rät und an­schlie­ßend ein plum­pes Ket­ten­fahr­zeug, das als Zug­ma­schi­ne für den großen Wohn­schlit­ten diente.
    »Kern­che­mi­scher Ato­man­trieb«, er­klär­te Paw­lik. »Einen MHD-Ge­ne­ra­tor zur Di­rek­tum­wand­lung dür­fen wir Ih­nen nicht mit­ge­ben. Sie wer­den aber mit dem Tur­bo­ag­gre­gat ver­traut sein. Die Mei­l­er­fül­lung ist frisch. Die Ab­schir­mung der hei­ßen Zo­ne wur­de über­prüft. Wenn Sie nicht in den Ener­gie­raum hin­ein­krie­chen, kom­men Sie mit hei­ler Haut da­von.«
    Die Män­ner lach­ten mich an. Ein Ge­fühl der Ge­bor­gen­heit über­flu­te­te mich. Es war schön, von Freun­den um­sorgt zu wer­den.
    Der Start ge­sch­ah mit ei­ner ge­wal­ti­gen Ge­räusch­ent­wick­lung. Ich saß an­ge­schnallt im Schwenk­ses­sel, bis der Trans­por­ter die Schnee­front pas­siert hat­te. Auf den Bild­schir­men der Au­ßen­bor­d­op­tik wur­de es hell. Wir durch­s­tie­ßen die Schall­mau­er und stie­gen bis auf zwan­zig Ki­lo­me­ter. Von da an ver­lief der Flug er­schüt­te­rungs­frei.
    Paw­lik setz­te sich zu uns. Auf der Kar­te zeig­te er uns das Ein­satz­ge­biet.
    »Der Bo­gen zwi­schen Wil­juj und un­te­rer Le­na ist kaum be­sie­delt. Sie kom­men in ei­ne ech­te Wild­nis, die jetzt im Win­ter ih­re be­son­de­ren Rei­ze hat. Wir lan­den in Agy­nt­jan, ei­ner Berg­werks­sied­lung mit vier­tau­send Ein­woh­nern. Von da aus fah­ren Sie mit dem Trak­tor. Nach un­se­ren Be­rech­nun­gen kann Fe­dor Imor­gin noch et­wa fünf Ta­ge in dem ver­schüt­te­ten Stol­len aus­hal­ten. Den Hun­ger wird er über­ste­hen. Wenn er sei­ne Höh­le aus­rei­chend be­heizt, wer­den Sie ihn ge­schwächt, aber bei re­la­tiv gu­ter Ge­sund­heit an­tref­fen. Wir über­las­sen es Ih­nen, die zu­fäl­lig vor­bei­ge­kom­me­nen Ret­ter zu schau­spie­lern. Dar­in dürf­ten Sie ja Er­fah­rung ha­ben.«
    Lu­di­now sah mich prü­fend an. Ich wuß­te, daß er mich ver­däch­tig­te, den Ge­dan­ken­in­halt der Män­ner zu kon­trol­lie­ren.
    Nach der Lan­dung stell­te er fest, daß der Flug­platz von Agy­nt­jan ver­las­sen war. Die lan­ge Nacht des si­bi­ri­schen Win­ters war an­ge­bro­chen.
    Ei­ne Stun­de spä­ter hat­ten wir uns um­ge­zo­gen und den Ket­ten­trak­tor über die Heck­ram­pe ins Freie ge­rollt. Zwei Män­ner kup­pel­ten den Last­schlit­ten an. Um 23.11 Uhr ver­ab­schie­de­ten wir uns. Ein ein­sa­mer Pos­ten wies uns den Weg. Man hat­te die Um­zäu­nung ge­öff­net. Hin­ter dem Platz be­gann der Ur­wald.
    Lu­di­now fuhr schnell und si­cher. Das Sum­men der star­ken E-Mo­to­ren in den Ket­ten­lauf­rä­dern stör­te kaum. Der Re­ak­tor ar­bei­te­te oh­ne­hin laut­los.
    Ei­ne ver­schnei­te Schlucht nahm uns auf. Ich dach­te an Han­ni­bal und Man­zo, Freun­de und Ge­fähr­ten aus zahl­rei­chen Un­ter­neh­men.
    Wie, so frag­te ich mich, konn­ten zwei Te­le­pa­then ver­schwin­den? Han­ni­bals pa­ra­psy­chi­sche Ga­ben wa­ren noch nicht voll ent­wi­ckelt, aber der Mu­tant Man­zo war un­schlag­bar. Was hat­te ihn über­wäl­ti­gen kön­nen?
    Die brei­ten Ket­ten der Zug­ma­schi­ne glit­ten mü­he­los über den me­ter­tie­fen Schnee. Wir folg­ten dem Lauf ei­nes zu­ge­fro­re­nen Bachs. Lu­di­now hat­te er­klärt, die ver­eis­ten Was­ser­stra­ßen des Lan­des eig­ne­ten sich vor­züg­lich für ei­ne schnel­le Fahrt. Wir fuh­ren nach Süd­os­ten. Das Ziel lag et­wa hun­dert­fünf­zig Ki­lo­me­ter ent­fernt.
    »Du bist ziem­lich

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