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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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oh­ne mei­nen Blick zu su­chen. »Bei­na­he hät­te ich ver­ges­sen, daß ein Un­heim­li­cher ne­ben mir sitzt. An was den­ken sie?«
    »Sie über­le­gen, ob sie sich be­merk­bar ma­chen sol­len. Es han­delt sich um vier Män­ner. Der Chef nennt sich Ti­mo­to, Haupt­mann Ti­mo­to. Nun hält er es für rat­sam, sei­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner auf un­se­ren Wa­gen zu rich­ten. Er ent­si­chert. Er glaubt nicht dar­an, daß wir be­reits hier sein könn­ten.«
    Ich emp­fing die Ge­hirn­im­pul­se der Män­ner so deut­lich, als hät­ten sie mir ih­re Ge­dan­ken auf nor­ma­le Wei­se mit­ge­teilt.
    Lu­di­nows Ge­sicht wirk­te wäch­sern. Er um­klam­mer­te die Knüp­pel der Ket­ten­kupp­lun­gen so fest, daß die Knö­chel sei­ner Hän­de weiß un­ter der Haut her­vor­tra­ten.
    »So – den­ken sie das?« stieß er her­vor. »Und was den­ke ich jetzt, To­wa­ritschtsch Oberst?«
    Ich sah ihn lan­ge an. Im­mer bes­ser ver­stand ich, wie scho­ckie­rend ich auf an­de­re Men­schen wir­ken muß­te.
    »Ich weiß es nicht, Ni­ko­lai Alex­an­dro­witsch. Ich ha­be dir ver­spro­chen, nie­mals dei­ne Ge­dan­ken zu be­lau­schen.«
    Er räus­per­te sich und drück­te den Fahr­schal­ter nach un­ten. Der Trak­tor setz­te sich in Be­we­gung. Lu­di­now bog nach rechts ab und fuhr auf den Wind­bruch zu.
    Den Ge­dan­ken der vier Agen­ten ent­nahm ich, daß sie sich hin­ter den ent­wur­zel­ten Bäu­men wohn­lich ein­ge­rich­tet hat­ten. Sie be­sa­ßen ein fla­ches Ther­mal­zelt mit Bat­te­rie­hei­zung.
    Lu­di­now schwenk­te in die Schnei­se ein. Wei­ter vorn reck­te sich ei­ne Steil­wand in den düs­te­ren Him­mel.
    »Stop, Ni­ko­lai. Sie sind nur noch fünf Me­ter ent­fernt.«
    Er hielt den Wa­gen an. Ich streif­te mei­ne Pelz­ja­cke über, zog die Ka­pu­ze über den Kopf und drück­te die Pa­tent­ver­schlüs­se un­ter dem Kinn zu­sam­men. Mei­nen Waf­fen­gür­tel ließ ich zu­rück.
    Lu­di­now sprach kein Wort, aber er be­ob­ach­te­te mich un­un­ter­bro­chen. Ich nick­te ihm zu und öff­ne­te die Tür. Als ich nach un­ten sprang, ver­sank ich bis zu den Hüf­ten in ei­ner Schnee­we­he. Ich kämpf­te mich nach vorn, zog mich an ei­nem Stamm nach oben und rief:
    »In Ord­nung, Haupt­mann Ti­mo­to, Sie kön­nen den Fin­ger vom Ab­zug neh­men. Wie kommt man oh­ne Schnee­schu­he zu Ih­nen?«
    Ich emp­fing Im­pul­se der Über­ra­schung, aber nie­mand ant­wor­te­te.
    »Wir sind die ers­te Nacht durch­ge­fah­ren«, er­klär­te ich wei­ter. »Nun zö­gern Sie sich nicht län­ger. Ma­jor Lu­di­now ist im Wa­gen.«
    »Ver­dammt noch mal, kom­men Sie schon raus!« rief Ni­ko­lai hin­ter mir. Er sah aus der Tür des Schlep­pers. »Ich bin Lu­di­now. Oder ha­ben Sie ver­ges­sen, auf wen Sie hier war­ten sol­len?«
    Vor uns rühr­te sich et­was. Ei­ne Pelz­kap­pe tauch­te auf. Ich schau­te in weit auf­ge­ris­se­ne Au­gen. Der Frem­de sa­lu­tier­te.
    »Na al­so«, knurr­te Lu­di­now.
    »Wir kom­men zu Ih­nen, Haupt­mann. Ih­re Tar­nung ist gut. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten wir Sie nicht ge­fun­den.«
    »Nor­ma­ler­wei­se?«
    »Wir be­sit­zen ein neu­ar­ti­ges Or­tungs­ge­rät«, er­klär­te Lu­di­now selbst­si­cher. »Es spricht auf die Ge­hirn­fre­quen­zen von Le­be­we­sen an. Da Sie frag­los ein or­ga­ni­sches Ge­bil­de mit ei­nem leid­lich den­ken­den Ge­hirn sind, konn­ten wir Sie dem­nach aus­ma­chen.«
    Drei an­de­re Män­ner wa­ren hin­ter den Baum­stäm­men er­schie­nen. Ei­ner brach­te ein Paar Schnee­schu­he. Ich schnall­te sie an den Fü­ßen fest und ging auf das Camp der Agen­ten zu.
    »Co­lo­nel HC-9«, stell­te ich mich vor. »Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr, Herr Haupt­mann. Ich ha­be den Be­fehl er­hal­ten, zu­sam­men mit Ma­jor Lu­di­now den Fall zu klä­ren. Sind Sie in­for­miert?«
    »Ja­wohl, Sir«, ent­geg­ne­te der Cap­tain. »Jetzt ver­ste­he ich, was Lu­di­now mit dem neu­ar­ti­gen Or­tungs­ge­rät mein­te. Es stammt aus Ih­ren Ge­heim­la­bors, nicht wahr?«
    »Sie sind ein klu­ger Kna­be«, lach­te Ni­ko­lai. »Die Kol­le­gen von der an­de­ren Sei­te kön­nen auch et­was. Wo steht Ihr Zelt?«
    »Zwan­zig Me­ter wei­ter links.«
    »Ge­hen Sie

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