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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lang­sam.
    In die Hüt­te zu­rück­ge­kehrt, pack­ten wir die Kon­ser­ven aus. Als die Fla­schen mit hoch­pro­zen­ti­gem In­halt zum Vor­schein ka­men, mein­te Fe­dor in sei­nem tro­ckenen Hu­mor:
    »Sol­che Le­bens­ret­ter wün­sche ich mir al­le Ta­ge.«
    Ein Ge­sicht er­schi­en hin­ter den be­schla­ge­nen Kunst­stoff­schei­ben. Dann ver­schwand es wie­der. Ich be­merk­te be­un­ru­higt, daß sich Sta­na ent­fern­te. Sein nächs­ter Ge­dan­ke trug je­doch zu mei­ner Er­leich­te­rung bei.
    Er woll­te kom­men! Er glaub­te un­se­re Ge­schich­te. Ich be­lausch­te sei­nen Be­wußt­seins­in­halt mit ge­bo­te­ner Vor­sicht. Da­bei stell­te ich fest, daß Sta­na für mich un­ge­fähr­lich war, so­lan­ge er nicht von sei­nem »Zwerg« be­herrscht wur­de. Die­se Er­kennt­nis war wich­tig.
    Ehe ich mich von sei­ner Hirn­fre­quenz zu­rück­zie­hen konn­te, er­reich­te mich ein An­ruf. Er ström­te et­was Ver­trau­tes aus. Ich wur­de auf­merk­sam.
    »Ki­ny spricht«, er­klang es in mei­nem Be­wußt­sein. »Ki­ny Ed­wards, Sir. Hö­ren Sie mich?«
    »Ich hö­re«, dach­te ich mit mei­nen Pa­ra­sin­nen. »Was ist los? Bist du nicht auf Scout I?«
    »Ich war dort. Sie sind er­regt, Sir, ich füh­le es. Schwie­rig­kei­ten mit Sta­na Imor­gin?«
    »Ja. Ich wur­de über­lappt. In­di­rekt-Es­ping. Ich über­nahm sei­nen Ge­sichts­sinn.«
    »Wur­den Sie völ­lig blo­ckiert?«
    »Völ­lig. Sein Zwerg ist dä­mo­nisch. Ich muß auf­pas­sen. Kannst du mir Ratschlä­ge ge­ben?«
    »Ja. So­fort auf­hö­ren, wenn der ers­te Kon­takt kommt. Es ist zweck­los. Ich ha­be ei­ne ähn­li­che Er­fah­rung ge­macht, Sir. Sie sol­len Ih­ren Ein­satz so­fort ab­bre­chen und ins Haupt­quar­tier kom­men. Ich be­fin­de mich zur Zeit in ei­nem Flug­zeug. Wir krei­sen über Ih­rem Ar­beits­ge­biet. Be­fehl von Ge­ne­ral Re­ling. Er woll­te Sie nicht mehr über Funk an­ru­fen. Größ­te Ge­fahr.«
    »Ich ver­ste­he. Neue Er­geb­nis­se?«
    »Fürch­ter­li­che, Sir. Acht­zehn be­deu­ten­de Wis­sen­schaft­ler sind ver­schwun­den. Un­ter­la­gen über das Flot­ten­bau­pro­gramm, ge­hei­me Trieb­werk­s­ent­wick­lun­gen, La­ser-Strahl­waf­fen und an­de­re Din­ge feh­len in den Ar­chi­ven. Man hat sich nicht die Mü­he ge­macht, Pho­to­ko­pi­en an­zu­fer­ti­gen.
    In al­len Fäl­len konn­te fest­ge­stellt wer­den, daß die Ver­schol­le­nen per­sön­lich die Ori­gi­na­le an­for­der­ten und mit­nah­men. Es wird ernst, Sir. Je­mand ist be­strebt, sich über die mi­li­tä­ri­sche, wis­sen­schaft­li­che und tech­ni­sche Ent­wick­lung auf der Er­de zu in­for­mie­ren. Ich konn­te einen At­ten­tä­ter ver­hö­ren. So­mit ist die Ver­neh­mung des Kran­ken über­flüs­sig ge­wor­den.«
    »Was hast du her­aus­ge­fun­den?«
    »Spä­ter, Sir. Es ist an­zu­neh­men, daß Es­per im Spiel sind. Ich muß ab­bre­chen. Keh­ren Sie ins Haupt­quar­tier zu­rück, En­de.«
    Ki­ny Ed­wards stell­te ih­re Sen­dung ein. Ich er­wach­te wie aus ei­nem Traum.
    Als ich mich um­sah, fühl­te ich Imorg­ins Bli­cke auf mir ru­hen. Lu­di­now blin­zel­te mir war­nend zu. Der Al­te muß­te mei­nen selt­sa­men Zu­stand wäh­rend der te­le­pa­thi­schen Ver­bin­dung be­merkt ha­ben.
    Ich han­del­te so­fort.
    »Mir ist übel«, be­haup­te­te ich mit schwa­cher Stim­me und füg­te ver­le­gen hin­zu: »Ver­zei­hen Sie, Fe­dor. Ich hat­te einen Strah­lungs­un­fall. Wahr­schein­lich ah­nen Sie nicht, was das be­deu­tet. Ich wur­de von Gam­ma­schau­ern über­schüt­tet. Seit­dem ha­be ich manch­mal das Ge­fühl, als wür­de ich in Ohn­macht fal­len.«
    Er nick­te be­däch­tig. Sei­nen Ge­dan­ken ent­nahm ich, daß er Par­al­le­len zwi­schen mir und sei­nem Bru­der zog.
    Lu­di­now ver­stau­te die Kon­ser­ven in ei­nem Wand­re­gal. Fe­dor öff­ne­te die Tür zur zwei­ten Kam­mer und brach­te Pel­ze her­bei. Wort­los be­gann er mit der Her­rich­tung ei­nes wei­chen La­gers.
    »Hin­le­gen«, mein­te er schließ­lich knur­rig. »Die Welt ist ver­rückt und ihr Wis­sen­schaft­ler eben­falls. Sie ge­hö­ren auch zu den Nar­ren, die un­be­dingt den Welt­raum er­obern wol­len, nicht wahr?«
    Als ich

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