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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sta­nas Bru­der be­zo­gen.
    »… wir ihn her­aus­zo­gen, hat­te er für we­nigs­tens fünf­zig Pfund Fal­len und sons­ti­gen Kram im Ruck­sack«, er­klär­te er.
    Sta­na be­dank­te sich für die Ret­tung sei­nes Bru­ders, den er zu lie­ben schi­en. An­schlie­ßend ver­säum­te er es nicht, uns zu er­klä­ren, er hät­te sich den Blind­darm ent­fer­nen las­sen. Über sei­ne be­ruf­li­che Tä­tig­keit sag­te er die Wahr­heit. An­schei­nend hielt er es für un­ge­fähr­lich. Sein Blick auf die Uhr war auf­fal­lend ge­nug, um mich ein­wer­fen zu las­sen:
    »Okay, auf gu­te Ur­laubs­freund­schaft, Mr. Imor­gin. Da wir wahr­schein­lich Ih­re Schlaf­kam­mer be­legt ha­ben, wer­den wir drau­ßen un­ser Ther­mal­zelt auf­schla­gen. Wir sind gut aus­ge­rüs­tet, da wir nicht da­mit rech­nen konn­ten, in die­ser Ein­öde einen gast­freund­li­chen Trap­per zu ent­de­cken. Wir …!«
    »Dan­ke, nicht nö­tig«, un­ter­brach er mich. »Ich muß lei­der so­fort zu mei­ner Dienst­stel­le zu­rück. Die Nach­richt er­reich­te mich in der Kli­nik. Ich bin nur ge­kom­men, um mich von Fe­dor zu ver­ab­schie­den. Kön­nen wir gleich auf­tan­ken? Ich bin knapp mit Tur­bo­t­reib­stoff.«
    Er blick­te den Al­ten zwin­gend an. Fe­dor schwieg.
    »Oh, das tut mir leid«, warf Lu­di­now ein. »Ich dach­te schon, wir könn­ten et­was fach­sim­peln. Ich kann Sie mit dem Ato-Trak­tor zum nächs­ten Flug­platz brin­gen. Oder noch bes­ser – for­dern wir doch über Funk einen Hub­schrau­ber an. Ich ha­be da al­ler­lei Mög­lich­kei­ten, wis­sen Sie. Wo­zu ist man Chef ei­nes spe­zia­li­sier­ten Raum­jagd­ver­ban­des?«
    »Nein, bit­te nicht«, lehn­te Sta­na so hef­tig ab, daß selbst ein Un­be­tei­lig­ter er­staunt ge­we­sen wä­re.
    »Ich möch­te die Schlit­ten­fahrt ge­nie­ßen, ver­ste­hen Sie bit­te«, füg­te er ru­hi­ger hin­zu. »Der Dienst wird mich wie­der voll be­an­spru­chen, und die Wäl­der kann man nicht mit­neh­men. Eh – ent­schul­di­gen Sie mich jetzt bit­te. Ich muß auf­tan­ken. Die Zeit drängt.«
    Er wink­te uns zu, dreh­te sich um und schritt auf die Tür zu. Ich öff­ne­te mei­ne Pa­ra­sin­ne, um so­fort zu­rück­zu­schre­cken.
    Ein Im­pulss­trom, so hart wie ei­ne Ex­plo­si­ons­druck­wel­le, traf mein Se­pa­rat­ge­hirn. Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de sah ich den grü­nen Zwerg. Dann hat­te ich Ki­nys Rat be­folgt und den Emp­fangs­teil mei­ner Pa­ra­sin­ne wie­der blo­ckiert.
    Sta­na war in star­rer Hal­tung ste­hen­ge­blie­ben. Sein Ge­sicht wur­de zur aus­drucks­lo­sen Mas­ke mit Au­gen, die wie ver­glü­hen­de Koh­len brann­ten. Fe­dors Re­ak­ti­on war be­zeich­nend. Er zog sei­nen Ka­ra­bi­ner hoch und leg­te ihn in die Arm­beu­ge. Sei­nem Ge­dan­ken­gut ent­nahm ich, daß er zwi­schen der Lie­be zu sei­nem we­sent­lich jün­ge­ren Bru­der und sei­nen Pflich­ten als Gast­ge­ber schwank­te.
    Sta­nas Un­ter­hal­tung mit dem Gnom ver­folg­te ich nicht. Be­reits der ge­rings­te Tast­ver­such lös­te in mir et­was aus, was ich nicht mehr kon­trol­lie­ren konn­te.
    Lu­di­nows Hand steck­te in der Ho­sen­ta­sche, wo er sei­ne klei­ne Pri­vat­waf­fe ver­bor­gen hat­te. Ich hat­te mei­ne Ein­satz­pis­to­le auf dem Bord über dem ge­mau­er­ten Ka­min lie­gen.
    Sta­na führ­te ei­ne rus­si­sche Ar­mee­au­to­ma­tik, Ka­li­ber neun Mil­li­me­ter. Sie steck­te in ei­nem ge­schlos­se­nen Half­ter, das an sei­nem Gür­tel be­fes­tigt war.
    Für mich be­deu­te­te es not­falls kein Pro­blem, den Kran­ken blitz­schnell zu über­wäl­ti­gen. Ich stand sprung­be­reit, als er sich starr um­dreh­te.
    Sein Lä­cheln war eben­so ma­rio­net­ten­haft wie sei­ne Hal­tung. Zum ers­ten­mal sah ich, wie er von sei­nem »Zwerg« ge­steu­ert und wil­lens­mä­ßig be­ein­flußt wur­de.
    Der Astro­sta­ti­ker er­hielt Be­feh­le. Er war zur Pup­pe oh­ne ei­ge­nen Wil­len ge­wor­den.
    Mit ei­ner Hyp­no­se war die­ser Zu­stand nicht zu ver­glei­chen. Ich such­te nach ei­ner Er­klä­rung; nach ei­nem Wort oder ei­nem Be­griff, der Sta­nas plötz­li­che Ver­wand­lung tref­fend be­zeich­ne­te.
    »Blocks­ug­ge­s­ti­ve

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