Offensive Minotaurus
Kollege?«
»Nein. Ich bin Physiker, Spezialist für ultraenergetische Strahlwaffen.«
»So, so! Na, dann wollen wir mal.«
Er stand auf und wandte sich an zwei andere Männer.
»Bringen Sie den Kranken in die Klinik. Beeilen Sie sich bitte. Die Markzersetzung schreitet fort. Er hat dreihundert Röntgen aufgenommen.«
Damit übertrieb Dr. Kanopzki etwas, aber ich war zufrieden. Ludinow pfiff ein Lied vor sich hin. Die Sache wurde interessant.
9.
Durch mein Verhalten hatte ich erreicht, daß ich von den Hypnos als besonders wichtiger Terraner angesehen wurde. Ich hatte gehofft, infolgedessen gewisse Hafterleichterungen zu erlangen, die mir im Endeffekt die Möglichkeit gaben, mein Vorhaben durchzuführen.
Grundsätzlich hatten sich die Monstren auch entsprechend verhalten, nur waren sie doch nicht so vertrauensselig, wie ich angenommen hatte. Trotzdem begingen sie den Fehler, die Menschen mit Völkern zu vergleichen, die sie früher auf anderen Planeten angetroffen und bezwungen hatten.
Hannibal hatte mir kurz nach meiner Einlieferung einige wichtige Erkenntnisse mitgeteilt, die er durch seine paramentalen Gaben mittlerweile gewonnen hatte.
Danach zu urteilen, wurde unsere Waffentechnik durchaus nicht unterschätzt. Unsere Raumfahrt fand allerdings überhaupt keine Beachtung, was wiederum der Mentalität eines Volkes entsprach, das seit Jahrhunderten alle Probleme gelöst hatte.
Wenn Dr. Kanopzki nicht sofort handelte, hatte man mich in wenigen Minuten durchschaut. Zwei Mediziner der Hypnos hatten den Auftrag erhalten, meinen Gesundheitszustand zu überprüfen.
Das war vor etwa einer Viertelstunde geschehen. Hannibal, der sich bereits auf die Gehirnfrequenzen der entsprechenden Personen einstellen konnte, hatte mir die Warnung durchgegeben.
Die Klinik des Marsstützpunktes war nicht groß, aber modern eingerichtet. Operationssaal und Untersuchungsräume enthielten das Beste, was auf der Erde entwickelt worden war. Der Vorrat an Medikamenten aller Art war reichlich bemessen. Die Ärzte einer kosmischen Niederlassung mußten hervorragend ausgerüstet sein.
»Vorsicht, sie schleusen sich soeben aus«, teilte mir Hannibal mit. Ich hatte ihn bisher noch nicht gesehen. Er lag in einem Zweibettzimmer über dem OP.
»Sie kommen«, flüsterte ich Kanopzki zu. »Sind die Burschen denn in der Lage, einen menschlichen Körper zu beurteilen?«
»Ja! Man hat sich genügend Versuchsobjekte besorgt«, entgegnete der Mediziner bitter. »Allerdings wurden keine wichtigen Leute verwendet, sondern solche, wie Sie einen mitgebracht haben.«
Ich verstand. Entsetzt fragte ich:
»Sie meinen den mongolischen Hirten? Er war im Raumschiff. Hören Sie – Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, man hätte sich Menschen geholt, um an ihnen Studien zu betreiben?«
Kanopzki nickte stumm. Nun wußte ich endlich, warum die Hypnos den Hirten mitgenommen hatten. Unbändiger Haß loderte in mir auf. Diese Wesen waren Mörder. Ich konnte mir vorstellen, was mit den Opfern geschehen war.
»Schneller, junger Freund«, brummte ein weißhaariger Mann, der Kanopzki assistierte. Er gehörte zur Besatzung der Marsniederlassung.
Vor der Tür vernahm ich Stimmen. Zwei Leute bemühten sich, den draußen wartenden Wächter zurückzuhalten. Er gehörte zu den Hypnos, die uns transportiert hatten.
Der Weißhaarige zerrte mir die restlichen Kleidungsstücke vom Körper. Ich lag auf einem Operationstisch. Neben mir war der robotgesteuerte Zellregenerator aufgefahren. Er hatte die Aufgabe, mein angeblich verseuchtes Blut
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