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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Hän­de zit­ter­ten.
    »Sie ah­nen nicht, was Sie mir da­mit mit­ge­teilt ha­ben«, er­klär­te er ge­preßt. »Ich hat­te auf den Chef ge­hofft. Ich wur­de vor drei Mo­na­ten zum Mar­s­stütz­punkt ab­kom­man­diert.«
    »Wes­halb?«
    »Auf der Er­de wa­ren Ge­rä­te auf­ge­taucht, die nur vom Mars stam­men konn­ten. Ich soll­te fest­stel­len, wer von der Stütz­punkt­be­sat­zung da­mit in Ver­bin­dung stand. Das hat sich mitt­ler­wei­le er­le­digt. Dieb­stäh­le sind un­in­ter­essant ge­wor­den. Ei­ne an­de­re Fra­ge, Sir!«
    Er zö­ger­te und sah sich um. Ich ahn­te, was er er­fah­ren woll­te, und warf ein:
    »Sie wun­dern sich, wo­her ich so ge­nau wuß­te, daß zwei Ärz­te der Hyp­nos auf dem We­ge zu mir wa­ren?«
    Er nick­te. Sein schma­les Ge­sicht wirk­te an­ge­spannt. Da ent­schloß ich mich doch, sei­nen Be­wußt­seins­in­halt zu kon­trol­lie­ren. Zu mei­ner Über­ra­schung er­kann­te ich, daß er von Han­ni­bals Fä­hig­kei­ten nichts wuß­te. Da­ge­gen hat­te ihm der Klei­ne mit­ge­teilt, er wä­re ein Agent der GWA.
    »Las­sen Sie mich dar­über schwei­gen, Dok­tor«, bat ich. »Ma­jor MA-23 ist hier. Das wis­sen Sie, nicht wahr?«
    »Ich er­kann­te ihn so­fort an sei­ner klei­nen Sta­tur. Wir hat­ten ein­mal zu­sam­men­ge­ar­bei­tet.«
    »Rich­tig. MA-23 ist nicht zu ver­ken­nen. Wir ha­ben ein be­son­de­res Ver­bin­dungs­sys­tem aus­ge­ar­bei­tet. Las­sen wir es da­bei be­wen­den. Sie wer­den not­falls recht­zei­tig in­for­miert.«
    Er mus­ter­te mich. Dann zog er mei­ne Li­der nach oben und schau­te mir in die Au­gen.
    »Sie hat­ten eben einen selt­sa­men Blick. Ir­gend­wie un­heim­lich, Sir. Sie soll­ten mich jetzt schon ein­wei­hen.«
    Ka­nopz­ki ge­hör­te zu un­se­ren bes­ten Me­di­zi­nern. Au­ßer­dem war er weit­läu­fig über die Psy­cho­schu­le auf Hen­der­won-Is­land un­ter­rich­tet. Nach kur­z­er Über­le­gung ent­schloß ich mich, die Wahr­heit zu sa­gen.
    »MA-23 und ich sind Te­le­pa­then. Hen­der­won-Schu­lung.«
    »Dan­ke, das ge­nügt«, ent­geg­ne­te er. Ein zu­frie­de­nes Lä­cheln er­schi­en auf sei­nen Lip­pen. »Jetzt ah­ne ich, warum man Ih­re Fre­quen­zen tes­ten woll­te. Sie ha­ben Wi­der­stand ge­leis­tet?«
    Ich be­rich­te­te flüs­ternd. Viel­leicht war es gut, den Rat des her­vor­ra­gen­den Arz­tes ein­zu­ho­len. Er dach­te nach.
    »Las­sen Sie die Er­eig­nis­se auf sich zu­kom­men. Be­haup­ten Sie aber un­ter al­len Um­stän­den, seit dem Strah­lungs­un­fall an Kopf­schmer­zen, Schwin­del­ge­fühl und Ge­sichts­trü­bun­gen zu lei­den. Stel­len Sie auf kei­nen Fall Ih­re In­tel­li­genz in Fra­ge. Das wä­re ge­fähr­lich. Sie kön­nen nur dann ei­ne ex­klu­si­ve Rol­le spie­len, wenn Sie Ih­re An­deu­tun­gen über die Wan­del­feld­ka­no­ne glaub­wür­dig er­här­ten.«
    Ich konn­te ein Schmun­zeln nicht un­ter­drücken. Sol­che Be­leh­run­gen wa­ren ty­pisch für die Wis­sen­schaft­ler der GWA. Sie dach­ten an al­les. Ich fühl­te mich plötz­lich ge­bor­ge­ner.
    »Noch et­was«, fuhr Ka­nopz­ki fort. »Ich brin­ge Sie mit Pro­fes­sor Aich zu­sam­men.«
    »Wie – der No­bel­preis­trä­ger? Jo­sua Aich?«
    »Rich­tig, Phy­si­ker, neu­er­dings Spe­zia­list für Ul­tra­ener­gie-Phy­sik nach mar­sia­ni­schen Vor­la­gen. Er be­schäf­tig­te sich ein­ge­hend mit Kraft­sta­tio­nen und Di­rek­tum­wand­lern in Zon­ta. Spre­chen Sie mit ihm, aber wei­hen Sie ihn vor­sichts­hal­ber nicht in Ih­re Auf­ga­be ein. Er wird klug ge­nug sein, nicht da­nach zu fra­gen. Ich be­rei­te al­les vor. Nun, neh­me ich an, möch­ten Sie gern im Zim­mer Ih­res Kol­le­gen un­ter­ge­bracht wer­den?«
    »Sie ha­ben den Na­gel auf den Kopf ge­trof­fen, Doc. Sind Sie si­cher, daß es hier kei­ne Ab­hör­an­la­gen gibt?«
    »Ganz si­cher. Auf die­sen Ge­dan­ken sind die Hyp­nos noch nicht ge­kom­men. Sie lei­den zu un­se­rem Glück an ei­ner Selbst­ver­herr­li­chung, für die ich kei­nen tref­fen­den Aus­druck fin­de. Ih­nen kann es recht sein.«
    »Ha­ben Sie in Ih­rem Team einen Psy­cho­lo­gen?«
    »Nein, lei­der nicht.«
    »Mir wur­de vom Chef mit­ge­teilt, es sei­en acht­zehn

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