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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ha­ben Sie ver­sucht, Lu­di­now zu­rück­zu­hal­ten?«
    »Na­tür­lich. Ich um­klam­mer­te ihn, aber er riß sich los. Dann stell­te ich ihm ein Bein, in der Hoff­nung, er wür­de sich bei dem Sturz ver­let­zen, daß er nicht mehr ge­hen könn­te. Es scha­de­te ihm nichts. Ich folg­te ihm bis zur Schleu­se; da gab ich auf.«
    Ich stell­te noch­mals den Kon­takt her. Ni­ko­lai ging mit den ty­pisch höl­zer­nen Be­we­gun­gen des Be­ein­fluß­ten auf den Kreu­zer zu. Der ge­wal­ti­ge Rumpf ver­dun­kel­te das Licht der Ster­ne.
    »Ni­ko­lai ist ver­lo­ren«, flüs­ter­te Han­ni­bal. »Jetzt kön­nen wir wirk­lich nichts mehr für ihn tun. Es wird Zeit, Großer.«
    Wir gin­gen. Barts führ­te uns. Er kann­te die We­ge in­ner­halb der Kup­peln. Die Not­schleu­se lag auf der Nord­sei­te von Bla­se III.
    La­bel war­te­te hin­ter der Um­schalt­sta­ti­on. Von hier aus wur­de der Schleu­sen­me­cha­nis­mus mit Ener­gie ver­sorgt.
    »Wo blei­ben Sie nur?« sag­te er ner­vös. »Ich bin längst fer­tig. Wenn die Un­ter­bre­chung im Kraft­werk re­gis­triert wird, kommt es zum Alarm.«
    »Ha­ben Sie die Au­to­ma­ten nicht ab­ge­schal­tet?«
    »Na­tür­lich ha­be ich das, aber ich konn­te die Tech­ni­ker vom Dienst nicht ein­wei­hen. Wenn sie et­was ah­nen, wer­den sie die Sa­che auf sich be­ru­hen las­sen. Wenn nicht, wird die Schleu­se über­prüft, was die Hyp­nos be­mer­ken dürf­ten. Kom­men Sie nun!«
    Die Schleu­se war eng. Sie faß­te drei Mann. Jetzt muß­te sie vier Per­so­nen Platz bie­ten.
    Ich rann­te mit La­bel hin­über und ging in De­ckung. Die Druck­aus­gleichs­kam­mer war nicht aus durch­sich­ti­gem Pan­zer­plast, son­dern aus sta­bi­len Stahl­ble­chen ge­fer­tigt.
    Ge­mein­sam zo­gen wir die Tür auf. Der In­nen­raum war dun­kel. Ich konn­te die Kon­trol­lein­rich­tun­gen nicht er­ken­nen. La­bel ver­schwand in der Fins­ter­nis und rief mich an.
    Ich blick­te mich noch­mals um. Die Hyp­nos hat­ten kei­ne Wa­chen auf­ge­stellt. Sie ver­lie­ßen sich auf Ih­re Or­tungs­ge­rä­te und auf zwei an­de­re Fak­to­ren, die ei­ne Flucht wirk­sa­mer ver­hin­der­ten als hun­dert Pos­ten.
    Nie­mand konn­te sich drau­ßen auf­hal­ten, wenn er kei­ne Schutz­klei­dung be­saß. Die zwei­te Waf­fe der Mons­tren be­stand in den sug­ge­s­ti­ven Rück­ruf­be­feh­len. Je­der Flücht­ling muß­te um­keh­ren, wenn er sich nicht ab­schir­men konn­te. Wir hat­ten ei­ne bes­se­re Chan­ce.
    Die fla­chen Ge­bäu­de in­ner­halb der Druck­bla­sen war­fen dunkle Schlag­schat­ten auf die Schleu­se. Das schütz­te zwar nicht vor ei­ner Ra­dar­or­tung, aber ich hoff­te, daß wir uns noch im to­ten Echo­punkt be­fan­den. Ich wink­te. Han­ni­bal und Barts eil­ten zu mir.
    Oh­ne ein Wort zu ver­lie­ren, zwäng­ten wir uns in die Kam­mer. Barts ver­rie­gel­te das In­nen­tor. Aus La­bels Ta­schen­lam­pe fiel ein schwa­cher Licht­schein.
    Die Hyp­nos wa­ren un­vor­sich­tig ge­we­sen, die­se Din­ge nicht eben­falls ein­zu­zie­hen. Ei­ne Lam­pe war zwar ein Ge­gen­stand, mit dem man we­der Wi­der­stand leis­ten noch Funk­sprü­che zur Er­de sen­den konn­te, aber nun wur­de sie un­er­setz­bar wert­voll.
    »Mas­ken auf­set­zen«, ord­ne­te ich an. »Pas­sen Sie auf, daß Sie die Ven­ti­le nicht zu weit auf­dre­hen. Die Fla­schen ste­hen un­ter ei­nem Druck von hun­dert atü. Doc, las­sen Sie die Schleu­sen­luft ent­wei­chen, ach­ten Sie aber dar­auf, daß es nicht zu ei­nem Pfeif­kon­zert kommt. Fer­tig …!«
    Ich setz­te die Mas­ke auf, streif­te die Bän­der hin­ter den Kopf und zog die Pelz­müt­ze dar­über. Vor­sich­tig dreh­te ich die Luft­zu­füh­rung auf. Die ers­te Sau­er­stoff­du­sche füll­te die Mas­ke.
    La­bel öff­ne­te die Kam­mer­ven­ti­le. Die un­ter hö­he­rem Druck ste­hen­de At­mo­sphä­re der Kup­peln ent­wich ins Freie, bis der Aus­gleich her­ge­stellt war. Das Zi­schen ver­hall­te.
    Atem­los lausch­ten wir. Han­ni­bal und ich such­ten auf Psi-Ebe­ne die Um­ge­bung ab.
    »Kein Alarm im Kreu­zer«, sag­te der Klei­ne. Er hat­te die Be­sat­zung zu über­wa­chen. Auch ich ent­deck­te kei­ne frem­den Hirn­im­pul­se.
    Das Au­ßen­tor schwang zu­rück.

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