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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ent­ste­hen­den Spalt. Drin­nen an­ge­kom­men, drück­te ich auf den Ver­schluß­schal­ter. Als sich das Tor wie­der ge­schlos­sen hat­te, zer­schnitt La­bel die strom­füh­ren­de Lei­tung. Ein grel­ler Blitz zuck­te auf.
    Im glei­chen Au­gen­blick mel­de­te Han­ni­bal:
    »Alarm im Kreu­zer. Der Kom­man­dant wird ge­weckt. Wir sind von ei­nem Wär­me­tas­ter aus­ge­macht wor­den.«
    Nie­mand ant­wor­te­te. Es war ver­wun­der­lich, daß wir über­haupt so weit ge­kom­men wa­ren.
    Die Tech­ni­ker öff­ne­ten das In­nen­schott. Die Lam­pe blen­de­te hell auf. Vor uns lag ein steil nach un­ten füh­ren­der Gang, der wei­ter hin­ten in ei­nem ge­wölb­ten Raum en­de­te.
    Ich führ­te den Klei­nen. Er ging wie ein Traum­wand­ler. So er­reich­ten wir die Hal­le. Es war ei­ne Lift­sta­ti­on, die nicht mehr funk­tio­nier­te. Barts öff­ne­te wie­der ei­ne Pan­zer­tür, hin­ter der Trep­pen sicht­bar wur­den. Bis jetzt war die Flucht ge­lun­gen.
    Ich zer­stör­te den Öff­nungs­me­cha­nis­mus und dach­te dar­über nach, wie lan­ge die Hyp­nos wohl brau­chen wür­den, um das me­ter­di­cke MA-Me­tall zu zer­schmel­zen. Es hielt un­ge­heu­er ho­he Tem­pe­ra­tu­ren aus.
    Han­ni­bal wach­te auf, als ich ihm auf die Schul­tern klopf­te.
    »Ab­schal­ten, Klei­ner. Du brauchst jetzt dei­ne kla­ren Sin­ne. Was ge­schieht im Raum­schiff?«
    »Über­haupt nichts! Das ver­ste­he ich nicht. Man ver­hält sich, als wä­re die Flucht von ei­ni­gen Ge­fan­ge­nen ei­ne all­täg­li­che An­ge­le­gen­heit. Ich ha­be mich aber auf Lu­di­now ein­ge­peilt. Er wur­de in einen Ver­hör­raum ge­führt. In spä­tes­tens fünf Mi­nu­ten be­ginnt er zu spre­chen. Die Hyp­nos kön­nen ei­ne Block­schal­tung her­stel­len. Das ver­stärkt die Sug­ge­s­tiv­kräf­te.«
    »Set­zen sie auch me­cha­ni­sche Ver­stär­ker oder De­tek­to­ren ein?«
    »Nein. Sol­che Ge­rä­te be­sit­zen sie nicht. Sie ver­las­sen sich auf ih­re Na­tur­ga­ben.«
    Ich be­gann un­ter mei­ner Mas­ke zu lä­cheln. In Ka­nopz­kis Er­fah­rungs­stu­die wur­de von ei­nem pa­ra­psy­chi­schen Wir­kungs­be­reich ge­spro­chen. Die Be­ein­flus­sung wur­de mit grö­ßer wer­den­der Ent­fer­nung schwä­cher. Ka­nopz­ki schätz­te den Halb­mes­ser der Zwangs­sphä­re auf et­wa drei Ki­lo­me­ter.
    Wir rann­ten die Trep­pen hin­un­ter. Die Stu­fen wa­ren ge­wen­delt und so dicht an­ein­an­der­ge­fügt, daß wir im­mer zwei auf ein­mal neh­men konn­ten. Die Mar­sia­ner wa­ren klei­ne Ge­schöp­fe ge­we­sen. Wahr­schein­lich war die Nott­rep­pe nie­mals be­nutzt wor­den. Man hat­te sie be­stimmt nur aus Vor­sichts­grün­den an­ge­legt.
    Sie nahm und nahm kein En­de. Im­mer wie­der muß­ten wir Si­cher­heits­schleu­sen pas­sie­ren, de­ren To­re wir hin­ter uns so ver­schlos­sen, daß man sie nicht mehr durch ei­ne Im­puls­ge­bung öff­nen konn­te.
    Un­se­re For­schungs­teams hat­ten die ein­zel­nen Eta­gen mar­kiert. Als Barts end­lich an­hielt, hat­ten wir die Tau­send­me­ter-Soh­le er­reicht. Hier un­ten war es wär­mer. Die Frost­star­re wich aus den Glie­dern.
    Ich blick­te auf die Uhr. Seit dem Be­ginn der Flucht wa­ren ei­ne Stun­de und sechs­und­vier­zig Mi­nu­ten ver­gan­gen. Es wur­de Zeit, daß wir das De­pot er­reich­ten.
    Han­ni­bal und ich stell­ten uns auf den Kreu­zer ein. Ich such­te nach Ni­ko­lais Fre­quen­zen und fand sie.
    Der Ma­jor wand sich in Qua­len. Die Fra­ge­stel­lung be­traf sei­ne und mei­ne Per­son gleich­zei­tig. Er wur­de über die Ge­scheh­nis­se in Si­bi­ri­en ver­hört. Als ich mich ein­schal­te­te, be­rich­te­te er ge­ra­de sto­ckend von mei­nem Feu­er­über­fall auf den Wolf.
    Han­ni­bal at­me­te schwer. Als wir uns von der Sze­ne lös­ten, wuß­ten die Hyp­nos be­reits, wer ich war und wel­che Fä­hig­kei­ten ich be­saß. Von Han­ni­bals war nicht die Re­de ge­we­sen. An ihn schi­en man nicht zu den­ken. Lu­di­now hät­te dar­über auch nichts aus­sa­gen kön­nen.
    Ich reck­te die Glie­der und sah mich um. Wei­ter links be­gann ein Stol­len mit gla­sier­ten Wan­dun­gen.
    »Wie weit noch, Doc?«
    »Ei­ne Stun­de zu Fuß, mit dem Wa­gen fünf­zehn

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