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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wir bück­ten auf die vom Ster­nen­licht über­flu­te­te mar­sia­ni­sche Land­schaft. Die Wüs­te be­gann di­rekt vor der Schleu­se.
    La­bel ging hin­aus und leg­te sich flach in den Sand. Jetzt konn­ten wir uns bes­ser be­we­gen. Ich stell­te mich auf Lu­di­now ein. Er hat­te den Kreu­zer er­reicht und wur­de so­eben ein­ge­las­sen. Zwei Hyp­nos emp­fin­gen ihn.
    »Ge­hen wir«, sag­te ich. Mei­ne Stim­me drang dumpf un­ter dem Kunst­stoff­ma­te­ri­al der Mas­ke her­vor.
    Barts deu­te­te auf ei­ne manns­ho­he Bo­den­wel­le. Sie zog sich in leich­ten Win­dun­gen nach Nor­den und be­gann knapp acht Me­ter vor der Schleu­se.
    La­bel spur­te­te los. Bei der ge­rin­gen Schwer­kraft des Mars brauch­te er nur ei­ne Se­kun­de. Barts und Han­ni­bal folg­ten; ich kam zu­letzt an. Hin­ter der Bo­den­wel­le hat­ten wir ei­ne gu­te Or­tungs­de­ckung.
    Von da an ver­zich­te­ten wir auf Dis­kus­sio­nen. Es war al­les be­spro­chen wor­den.
    »Ha­ben sie uns be­merkt?« frag­te ich te­le­pa­thisch an. Han­ni­bal wink­te nur ab. Es war al­les in Ord­nung – noch in Ord­nung.
    Hun­dert Me­ter wei­ter er­reich­ten wir das En­de der Sand­dü­ne. Der Ein­gang zur Stadt war noch et­wa vier­zig Me­ter ent­fernt.
    De­ckungs­mög­lich­kei­ten gab es nicht mehr. Un­ter uns be­fan­den sich be­reits die Bo­den­plat­ten des ehe­ma­li­gen Raum­flug­ha­fens. Sie be­stan­den aus MA-Me­tall und konn­ten Jahr­mil­lio­nen über­ste­hen.
    Ich leg­te mich nie­der und kroch wei­ter. Die Au­gen hat­ten sich an das Licht der Ster­ne ge­wöhnt. In­fol­ge der dün­nen, un­ge­trüb­ten Mar­sat­mo­sphä­re leuch­te­ten sie kla­rer und hel­ler als auf der Er­de.
    Schar­fe Schlag­schat­ten spal­te­ten die Ebe­ne in asym­me­tri­sche Fel­der auf. Wei­ter vorn be­merk­te ich die sand­be­deck­te Pan­zer­kup­pel, in der die ur­al­te Schleu­se lag.
    Der Zu­gang, ei­ne im Win­kel von fast fünf­und­vier­zig Grad ge­neig­te Ram­pe, war von den Män­nern des Mars­kom­man­dos mit Spe­zial­ma­schi­nen ge­räumt wor­den. Trotz­dem war es in den letz­ten Wo­chen wie­der zu Ver­we­hun­gen ge­kom­men.
    Barts kroch zu mir. Ich hör­te das Ab­luft­pfei­fen sei­ner Mas­ke. Es war fast wind­still, aber die Käl­te biß sich in den un­ge­schütz­ten Haut­par­ti­en fest. Barts zit­ter­te. Er trug kei­ne Kopf­be­de­ckung. Selbst die Hand­schu­he wa­ren von den Hyp­nos aus dem Camp ab­ge­holt wor­den.
    »Bis ich da drü­ben an­kom­me, kann ich die Fin­ger nicht mehr be­we­gen. Das wuß­ten sie!« sag­te er. Er deu­te­te nach vorn.
    »Das Au­ßen­schott be­steht aus MA-Me­tall und ist einen Me­ter stark. Es öff­net sich nach in­nen. Ach­ten Sie dar­auf! Wir ha­ben die Kraft­feld­pro­jek­to­ren des Be­we­gungs­ag­gre­ga­tes und die Rie­gel­au­to­ma­tik nicht an­ge­tas­tet. Es müß­te funk­tio­nie­ren. Drücken Sie auf den zu­sätz­lich in­stal­lier­ten Schal­ter. Er schließt den Strom­kreis für die Rie­gel.«
    »Wenn er nicht von den Hyp­nos un­ter­bro­chen wur­de«, warf La­bel ein. »Not­falls müs­sen wir zum Nordein­gang hin­über. Das be­deu­tet einen Marsch von vier­zehn Ki­lo­me­tern.«
    Ich wag­te nicht dar­an zu den­ken und rann­te los. Die vier­zig Me­ter über­wand ich trotz der hin­der­li­chen Klei­dung in vier­ein­halb Se­kun­den. Barts und La­bel brauch­ten fast zwei Se­kun­den län­ger. Han­ni­bal war in­fol­ge sei­ner auf­ge­peitsch­ten Kräf­te noch et­was schnel­ler.
    Keu­chend schlit­ter­ten wir die Ram­pe hin­un­ter und ka­men vor dem Schott zum Ste­hen. Ich fand den Schal­ter, der von ir­di­schen Tech­ni­kern an­ge­bracht wor­den war. Die Ge­fähr­ten droh­ten zu er­star­ren. Es war noch käl­ter ge­wor­den. Ein leich­ter Wind kam auf.
    Ich schätz­te die Tem­pe­ra­tur auf mi­nus vier­zig bis fünf­und­vier­zig Grad Cel­si­us. Die Atem­luft kühl­te merk­lich ab. Ich ver­such­te, sie in Mund und Na­se vor­zu­wär­men, ehe ich sie end­gül­tig ein­sog. Es war ver­geb­lich. Der Sau­er­stoff stach in den Lun­gen und mach­te die Keh­le all­mäh­lich ge­fühl­los.
    Dann öff­ne­te sich das Schott. Lang­sam schwang es nach in­nen. Wir zwäng­ten uns durch den

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