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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mi­nu­ten. Man kann hier nicht schnell fah­ren.«
    »Mit dem Wa­gen?«
    »Wir ha­ben drei Elek­tro­fahr­zeu­ge nach un­ten ge­bracht. Wenn sie noch in Ord­nung sind, ha­ben wir das ers­te Pro­blem ge­löst.«
    »Das klappt gut«, warf Han­ni­bal ein.
    Wir gin­gen. Hin­ter dem Stol­len lag ei­ne große Hal­le mit zahl­rei­chen Bild­schir­men und Schalt­pul­ten.
    »Kon­troll­sta­ti­on Sek­tor West, Flug­ha­fen­si­che­rung und Per­so­ne­ni­den­ti­fi­zie­rung«, er­klär­te La­bel. Hier war er in sei­nem Ele­ment.
    Die drei Wa­gen wa­ren noch da, und – sie funk­tio­nier­ten ein­wand­frei.
    Ich gab Han­ni­bal einen Wink. Barts und La­bel muß­ten vor uns sit­zen. Der Sug­ge­s­tiv­zwang wür­de nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen.
    »Ein Kom­man­do ver­läßt das Schiff. Al­le Ge­fan­ge­nen er­hal­ten einen Sug­ge­s­tiv­be­fehl. Sie müs­sen vor den Wohn­blocks an­tre­ten«, sag­te Han­ni­bal.
    Ich ließ mich von ihm auf die Fre­quen­zen der drei lei­ten­den Of­fi­zie­re ein­wei­sen. Der Kom­man­dant war an ei­ner cha­rak­te­ris­ti­schen Psi-Kur­ve gut er­kenn­bar.
    Von da an konn­te ich mit­hö­ren. Sei­ne Ge­dan­ken la­gen of­fen vor mir. Plötz­lich glaub­te ich auch dar­an, daß sie uns un­ter­schätz­ten! Au­ßer­dem wuß­ten sie nicht, daß Han­ni­bal eben­falls Te­le­path war.
    Barts fuhr los. Wir glit­ten durch wei­te Tun­nel und durch­quer­ten der­art rie­si­ge Hal­len, daß sie der Blick nicht er­fas­sen konn­te.
    Die Mam­mut­ma­schi­nen der Mar­sia­ner stan­den fast al­le still. Nur we­ni­ge ver­rich­te­ten noch ih­ren Dienst. In die­ser Stadt hat­ten ein­mal Mil­lio­nen Zu­flucht ge­sucht, als die Schlacht­flot­te der De­ne­ber über dem Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems auf­ge­taucht war. Hier wa­ren die letz­ten Mar­sia­ner ge­stor­ben und zu Staub zer­fal­len.
    Doch ih­re Bau­wer­ke und Ma­schi­nen hat­ten vie­le Jahr­tau­sen­de über­dau­ert.
    Wir hiel­ten vor ei­ner Schleu­se. Brei­te Gän­ge mün­de­ten vor ihr. Ein we­nigs­tens hun­dert Me­ter durch­mes­sen­der Schacht durch­brach die De­cke und ver­lor sich in den obe­ren Re­gio­nen von Top­thar.
    »Kno­ten­punkt III«, er­klär­te Barts. »Das ist ein An­ti­grav­lift für Raum­schif­fe und sper­ri­ge Gü­ter. Hin­ter der Schleu­se funk­tio­niert noch die Luft­ver­sor­gung. Sie wird seit un­denk­li­chen Zei­ten von Re­pa­ra­tur­ma­schi­nen auf­recht­er­hal­ten. Die Ro­bo­ter war­ten sich selbst.«
    Noch vor zwei Jah­ren hät­te ich un­gläu­big ge­lä­chelt. Jetzt ak­zep­tier­te ich sei­ne Aus­sa­ge wi­der­spruchs­los. Ich hat­te auf dem Mond ge­se­hen, daß der Ma­schi­nen­park so ein­wand­frei lief, als wä­re er erst vor ei­ni­gen Mo­na­ten er­baut wor­den.
    »Das Ver­hör be­ginnt. Man ver­mißt uns«, flüs­ter­te Han­ni­bal. »Ka­nopz­ki …!«
    Er un­ter­brach sich. So­fort stell­te ich mich auf den Arzt ein. Es dau­er­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis ich sei­ne Fre­quenz an­ge­tas­tet hat­te.
    Ich stutz­te. Der Me­di­zi­ner war be­sin­nungs­los. In die­sem Mo­ment sag­te Barts schlep­pend:
    »Ich darf jetzt wohl spre­chen. Ka­nopz­ki hat sich ei­ne Schä­del­ver­let­zung zu­ge­fügt, in der Hoff­nung, sie wä­re nicht zu schwer. Es sieht so aus, als wä­re er von Ih­nen nie­der­ge­schla­gen wor­den. Au­ßer­dem hat er sich vor­her ein De­pot-Nar­ko­ti­kum ge­spritzt. Die Be­täu­bungs­wir­kung hält we­nigs­tens vier­zehn Stun­den an. In der Zeit ist er kaum sug­ge­s­tiv zu be­ein­flus­sen.«
    »Die Kopf­wun­de ist schwer«, er­klär­te ich.
    Barts nick­te.
    »Sie muß­te es sein. Wahr­schein­lich hat er sich die Schä­del­de­cke an­ge­schla­gen.«
    Ich schwieg. Der Arzt hat­te einen an­de­ren Weg ge­wählt als wir. We­nigs­tens konn­te er jetzt nicht zu ei­ner Aus­sa­ge ge­zwun­gen wer­den, aus der her­vor­ging, daß er eben­falls über mei­ne Fä­hig­kei­ten in­for­miert war. Er hat­te aus Lu­di­nows plötz­li­cher Ab­be­ru­fung die nö­ti­gen Schlüs­se ge­zo­gen.
    La­bel öff­ne­te die Schleu­se. Barts fuhr den Wa­gen hin­ein. Der Druck­aus­gleich er­folg­te au­to­ma­tisch.
    Arg­wöh­nisch sog ich die Luft ein. Sie

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