Offensive Minotaurus
lagen die sogenannten Wohnsohlen. Dort existierte eine riesige Geisterstadt, die früher einmal mehrere Millionen Marsintelligenzen aufgenommen hatte.
Ich blickte erneut auf die Uhr. Es wurde Zeit, das Unternehmen fortzusetzen. Ich benutzte den Wachzustand der Techniker, um mit ihnen einen Plan auszuarbeiten.
»Wenn wir tausend Meter tiefer hinabsteigen, wird der Einfluß noch schwächer. Kennen Sie sich unten gut genug aus, um uns ans Ziel bringen zu können?«
»Ausgeschlossen«, lehnte Label ab. »Sie unterschätzen die Hohlräume. Ich bin froh, wenn wir auf dieser Ebene schnell und sicher zum nächsten Ausgang kommen.«
»Was wollen Sie tun, wenn er bewacht wird?« warf Barts ein. Trübsinnig schaute er auf seine Fesseln.
»Das wird sich zeigen. Erst wollen wir einmal dort sein. Wir benötigen den Rest der Nacht, um Manzo zu finden. Machen Sie sich fertig.«
Fünf Minuten später fuhren wir los. Auf dem Weg, der uns zumeist durch Nebengänge führte, orteten wir keinen Hypno. Die Beeinflussungswelle wurde noch zweimal spürbar, dann erlosch sie endgültig.
»Sie geben auf«, erklärte Hannibal. »Der Kommandant erteilt soeben den Rückzugsbefehl. Er hat erfahren, daß Barts und Label ein Versorgungslager besitzen.«
Barts sah seinen Kollegen spöttisch an.
»Na, habe ich es nicht immer gesagt? Die verehrten Kollegen haben doch bemerkt, was wir getan haben.«
Ich bat um Ruhe. Barts zuckte mit den Schultern und fuhr weiter. Er fand den Weg nach kleinen Markierungszeichen, die früher angebracht worden waren. Auch das war eine Gefahr, aber ich konnte nicht alle Augenblicke aussteigen, um die Farbsymbole zu entfernen.
Anschließend stellte ich mich auf den Kommandanten ein. Er hatte eine Offiziersbesprechung einberufen.
Die meisten Hypnos waren der Meinung, ich wäre trotz meiner Fähigkeiten nicht gefährlich genug, als daß man meine Flucht als Katastrophe anzusehen hätte. Da der Start ohnehin bevorstünde und die Vernichtung der Druckkuppeln selbstverständlich sei, könnte man sogar ein Abhören dieser Besprechung in Kauf nehmen. Eine intensive Suche nach mir wäre überflüssig geworden.
Der Expeditionschef lehnte ab. Er führte an, ich könnte wider Erwarten am Leben bleiben, bis der nächste terranische Transporter einträfe. Die vorzeitige Entdeckung einer Fremdtätigkeit sei nicht ratsam. Ich müßte gefunden werden.
Daraufhin rief ein Wissenschaftler den Befehlshaber eines Beibootes herein. Es war soeben von der Erde gekommen. Dem Expeditionschef wurde bewiesen, daß auf Terra der Ausnahmezustand herrschte. Man hatte sogar ermittelt, daß einige beeinflußte Saboteure lebend gefaßt und verhört worden waren. Der Wissenschaftler stellte die These auf, es könnte auf der Erde noch mehr Telepathen meiner Art geben.
Auf Grund dieser Mitteilung änderte der Kommandant seine Pläne und ordnete die Startbereitschaft an. Er beendete die Besprechung mit den sinngemäßen Worten:
»Die Untergrundstadt ist mit einer schweren Bombe zu sprengen. Ich lege Wert darauf, daß der Telepath nicht überlebt. Unsere Tätigkeit auf dem dritten Planeten ist offenbar erkannt worden. Falsche Deutungen sind erfahrungsgemäß an der Tagesordnung. Man weiß nicht, mit wem man es zu tun hat. Die Thermalkuppeln werden vernichtet. Wir lassen nichts zurück, woraus man Schlüsse ziehen könnte.«
Die nachfolgenden Diskussionen waren uninteressant. Ich hob die mentale Verbindung auf. Hannibal hatte mitgehört. Ich sah im Licht der Scheinwerfer, daß sein Gesicht bleich geworden war.
»Nun?« gab er telepathisch durch. Barts und Label ahnten nichts. Wir weihten
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